Bundesliga
Borussia Mönchengladbach: Timo Werner muss diese Bundesliga-Chance nutzen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 29.07.2025
- 16:53 Uhr
- Andreas Reiners
Timo Werner zu Borussia Mönchengladbach? Was unrealistisch erscheint, wäre für den tief gefallenen Ex-Nationalstürmer der richtige Schritt. Ein Kommentar.
Man muss die Idee ein bisschen sacken lassen.
Erst dann entfaltet sie ihre ganze Wirkung. Denn dass Borussia Mönchengladbach sich angeblich mit Timo Werner beschäftigt, mag sich erst einmal absurd anhören.
Dabei wäre so ein Wechsel für den sportlich tief gefallenen Ex-Nationalstürmer eine riesige Chance.
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Vielleicht sogar die letzte, um seiner Karriere noch einmal Leben einzuhauchen und einen Weg aus der Sackgasse zu finden.
Dabei geht es gar nicht um Gladbach im Speziellen, sondern um die Größenordnung im Allgemeinen. Zwar ist es noch gar nicht so lange her, dass Werner zuletzt für die deutsche Nationalmannschaft auflief.
Vor rund zwei Jahren war das, im März 2023 – und doch ist es eine gefühlte Ewigkeit her, dass der inzwischen 29-Jährige im Mittelpunkt stand und als Torjäger brillierte. Stattdessen befindet sich der Stürmer in einer Dauerkrise. Und in einem tiefen Fall.
Timo Werner: Leihe zu den Spurs ein Flop
Die Leihe zuletzt zu den Tottenham Hotspur war für beide Seiten ein Flop, in Leipzig ist Werner nicht mehr gewollt, er wird möglicherweise sogar ablösefrei gehen können, sein Vertrag bei RB läuft nur noch ein Jahr.
Der Knackpunkt dürfte das Gehalt werden, denn angeblich will der Angreifer noch rund zehn Millionen Euro.
Das werden ihm Klubs wie Gladbach nicht zahlen, doch auch gut betuchte Topvereine in Europa normalerweise nicht. Dazu waren seine Auftritte zuletzt zu selten und noch seltener nachhaltig beeindruckend.
Timo Werner: Wenig Tore, kaum noch Fußball
In 27 Pflichtspielen für die Spurs 2024/25 stand er ganze 946 Minuten auf dem Platz (35 Minuten im Schnitt), erzielte ein Tor und bereitete drei weitere Treffer vor. Ab Ende Februar gehörte er gar nicht mehr zum Kader.
Eine verschenkte Saison trifft es wohl am besten, auch wenn er am Ende die Europa League gewann. Doch auch dort war er in der Rückrunde nicht mehr aktiver Teil der Mannschaft.
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Weshalb es jetzt an der Zeit wäre, zwei Schritte zurückzugehen, um mal wieder einen nach vorne zu machen. Wobei er dann eine gesunde Portion Realismus mitbringen und seine Gehaltsvorstellungen herunterschrauben müsste.
Timo Werner zu Gladbach und Co.? Stürmer muss Abstriche machen
Um beim Beispiel Gladbach zu bleiben: Dort erscheint ein Salär von drei bis 3,5 Millionen Euro machbar. Wie realistisch das für Werner ist, muss sich erst noch zeigen. Auch vier oder fünf Millionen Euro wären deutlich unter seinem kolportierten Gehaltswunsch.
Doch Klubs in dieser Größenordnung können Werner zwar nicht das ganz große Geld, aber dafür das geben, was er zuletzt nicht mehr gespürt hat: Vertrauen und das Gefühl, gebraucht zu werden. Um sein Können wieder zum Vorschein zu bringen. Denn nicht nur in Gladbach sagen sie sich, dass es Werner nicht komplett verlernt haben kann.
Stürmer leben von ihrem Selbstvertrauen. Es ist kein Geheimnis, dass der sensible Angreifer auch eher der Typ ist, der vom Trainer die eine oder andere Streicheleinheit benötigt. Seine Rolle bei diesen Vereinen wäre im Normalfall auf Anhieb eine essenzielle.
In Sachen Druck sind kleinere Brötchen zwar nicht weniger herausfordernd, allerdings kann er umgekehrt auch Führungsaufgaben übernehmen, vorangehen. Und am Ende möglicherweise noch einmal durchstarten.
Mit seinen 29 Jahren wäre es dann nicht einmal zu spät für ein Comeback in der Nationalmannschaft.
Hört sich absurd an? Absolut.
Aber auch nur so lange, bis Werner eine Chance wie Gladbach tatsächlich nutzt.