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Bundesliga

BVB: "Jahrhunderttalent" Youssoufa Moukoko stagniert – wie geht es weiter?

  • Veröffentlicht: 08.12.2023
  • 23:39 Uhr
  • Justin Kraft

Youssoufa Moukoko wird mal wieder ausfallen. Beim BVB stagniert seine vielversprechende Karriere im Moment. Wie geht es für das "Jahrhunderttalent" weiter?

Von Justin Kraft

Youssoufa Moukokos bisherige Laufbahn ist bemerkenswert. Im Jugendbereich erzielte der heute 19-Jährige Unmengen an Toren. Für die U17 traf er in 56 Partien 90-mal und bereitete 16 Tore vor. In der U19 waren es 47 Treffer und 10 Assists in nur 25 Spielen.

Der Begriff "Jahrhunderttalent" begleitet den Mittelstürmer seit jeher. Insbesondere in einem Land, das auf der Stürmerposition nach Jahren auf den nächsten Star wartet. Adi Hütter, seinerzeit Eintracht-Trainer, sagte über ihn: "Wenn du heute mit 16 Jahren in einer Profimannschaft im Kader stehst, deine Einsätze bekommst, dann bist du ein außergewöhnliches Jahrhunderttalent."

Moukokos Talent ist derart groß, dass selbst ein Pragmatiker wie Lucien Favre nicht lange zögerte. Am 21. November 2020 feierte der Angreifer im Alter von 16 Jahren und einem Tag sein Bundesliga-Debüt für den BVB. Kaum spielberechtigt, schon auf dem Platz.

Bis heute ist Moukoko der jüngste jemals eingesetzte Bundesliga-Spieler. Vermutlich wird er das auch noch sehr lange bleiben. Denn viel jünger darf man in der höchsten deutschen Spielklasse qua Regelwerk nicht sein.

Moukokos Weg begann damals vielversprechend. Doch auch wegen großer Erwartungen wurde dieser immer steiniger. In dieser Saison kommt der U21-Nationalspieler erst auf 278 Pflichtspielminuten für Borussia Dortmund – und wird abermals lange verletzt ausfallen.

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Warum tut sich Moukoko beim BVB so schwer? Und wie geht es weiter?

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BVB: Verletzungshistorie wächst bei Youssoufa Moukoko

Ein offensichtlicher Grund dafür, dass der Torjäger keinen Rhythmus findet, ist seine Verletzungshistorie. Seit der Saison 2020/21 verpasste Moukoko zahlreiche Spiele mit Knieproblemen, Muskel- sowie Bänderverletzungen und anderweitigen Problemen.

Zwar kommt er bereits auf 85 Pflichtspiele für den BVB, doch es hätten deutlich mehr sein können. Der Rhythmus wird jedoch nicht nur durch seine Fitness beeinflusst.

Schaut man sich die Verteilung der Spielzeit des Top-Talents an, fällt schnell auf, dass sich der Großteil seiner Minuten aus Kurzeinsätzen zusammensetzt. Der dauerhafte Sprung in die Startelf war ihm bisher nicht vergönnt. Selbst dann nicht, als Erling Haaland den Klub verließ und Sebastien Haller wegen einer Krebserkrankung lange ausfiel.

Dortmund entschied sich damals sogar dafür, mit Anthony Modeste einen durchschnittlichen Stürmer zu verpflichten, statt Moukoko zu vertrauen. Edin Terzic begründete diesen Schritt damals nachvollziehbar damit, dass man den noch 17-Jährigen schützen und ihm nicht zu viel Last aufschultern wolle.

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BVB: Zu viel Schutz für Moukoko?

Doch wie berechtigt war diese Vorsicht wirklich? Moukoko spielte trotz der Verpflichtung von Modeste eine überragende Hinrunde, traf in 16 Bundesliga-Einsätzen sechsmal und bereitete vier Tore vor. Auch gegen den FC Bayern München erzielte er im Heimspiel den Anschlusstreffer.

Vor allem rund um dieses wichtige Tor zeigte der Linksfuß, dass er bereits das Potenzial hat, in der Bundesliga eine ordentliche Rolle zu spielen. Moukoko überzeugte mit guten Leistungen, schien sich erstmals beim BVB festzuspielen.

Und doch blieb das Vertrauen von Terzic fragil. Auf eine schwächere Phase folgten zunächst die Rückkehr auf die Bank und dann eine weitere schwere Verletzung: Syndesmosebandriss. Mehrere Wochen musste er zusehen, im April kehrte er zurück. Schon im zweiten Bundesliga-Einsatz erzielte er beim Topspiel gegen Union Berlin den Siegtreffer zum 2:1. Ein Einsatz von Anfang an war ihm nicht mehr vergönnt.

Youssoufa Moukoko: Weg vom BVB?

Dass Moukoko es also grundsätzlich auf diesem Niveau kann, hat er mehrfach bewiesen. Auch deshalb dürfte er sich zwischendurch Gedanken über einen Wechsel gemacht haben. Bevor er beim BVB einen Vertrag bis 2026 unterschrieb, gab es Gerüchte um einen Abgang.

Moukoko aber blieb und seitdem hat sich an seiner grundsätzlichen Situation so gut wie nichts verändert. Der BVB verpflichtete mit Niclas Füllkrug erneut einen Stürmer, an dem es kein Vorbeikommen gibt.

Sicher gehört dazu auch die Leistung des Spielers. Es ist nicht so, dass sich Moukoko dauerhaft aufgedrängt hätte. Ein Problem ist aber auch, dass Terzics Idee von Offensivfußball generell nicht gut genug aufgeht. Für einen Spieler wie Moukoko, der mit seiner Geschwindigkeit und seinem Durchsetzungsvermögen ein klares Profil mitbringt, ist es schwer, sich in ein System zu integrieren, das diese Stärken nur selten fördert.

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Angel Gomes (OSC Lille)
... wohl auf einen ablösefreien Transfer von Gomes, dessen Kontrakt in Lille im Sommer 2025 ausläuft. Ausgebildet wurde er bis 2020 beim englischen Rekordmeister Manchester United, den Durchbruch schaffte er anschließend in Lille. Im September 2024 kam der gebürtige Londoner mit portugiesischen Wurzeln nun zu seinem Länderspiel-Debüt in der Nations League gegen Irland. 

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Ousmane Dembele (FC Barcelona)
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Als er gegen den VfB Stuttgart die Chance bekam, von Anfang an zu spielen, war das klar ersichtlich. Dortmund verteidigte tief und die Hoffnung bestand darin, dass man Moukokos Tempo in Umschaltsituationen nutzen könne. Doch bei keinem einzigen Ballgewinn war ein Muster zu erkennen. Hatte der Stürmer den Ball, war er meist auf sich allein gestellt.

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Wer entfaltet das Potenzial von Youssoufa Moukoko?

Auch nach etwas mehr als drei Jahren wirkt es nicht so, als hätte Moukoko eine große Zukunft beim BVB. Die Gründe dafür sind verschieden und klar ist auch, dass er mit 19 Jahren seine ganze Karriere noch vor sich hat. Und doch ist die aktuelle Phase vielleicht eine der wichtigsten in seiner Laufbahn.

Nachdem ihm zu Beginn alles so leicht zu fallen schien, muss er nun dagegen ankämpfen, dass sein Weg komplizierter geworden ist. Ob das beim BVB gelingt, wird die Zeit zeigen. Auch Moukoko wird sich Gedanken machen müssen, ob er woanders nicht nur mehr Vertrauen vorfindet, sondern auch einen Matchplan, der besser zu seinen Stärken passt.

Die Erwartungshaltung, die durch ein Label wie "Jahrhunderttalent" ausgelöst wurde, war für alle Seiten nur schwer einzufangen. Moukoko wird sich weiterhin damit konfrontiert sehen. Egal, ob er 19 oder 21 ist. Er ist nicht mehr der 16-jährige Newcomer, den es mit allen Mitteln zu schützen gilt. Vielmehr ist es an der Zeit, dass jemand sein volles Potenzial entfaltet.

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