FC Bayern: Lennart Karl im Spieltagskader gegen Augsburg - ist er der nächste Musiala?
Aktualisiert: 04.04.2025
19:53 Uhr
Keenan Schieck
In der deutschen U17-Nachwuchsliga sorgt Lennart Karl für enormes Aufsehen. Der Offensivakteur vom FC Bayern überragt mit einer enormen Trefferquote und könnte bereits in naher Zukunft auch in der Planung von Vincent Kompany eine Rolle einnehmen.
Von Keenan Schieck
Gegen den FC Augsburg steht Lennart Karl erstmals im Bundesliga-Kader des FCB: Hier gehts zum Liveticker!
Im Juli 2019 gelang dem FC Bayern ein riesiger Erfolg auf dem Transfermarkt.
Aus der Jugend des FC Chelsea verpflichtete der deutsche Rekordmeister Jamal Musiala für lediglich 200.000 Euro. Damals kannte den 16 Jahre alten Offensivakteur kaum jemand, mittlerweile liegt sein Marktwert laut "transfermarkt.de" bei 140 Millionen Euro.
Nun könnte das nächste Mega-Talent bei den Bayern folgen: Lennart Karl.
Der 17-jährige Youngster überragt in der U17 der Münchner. Im Sommer 2022 wechselte er aus Aschaffenburg in die Münchner Jugend. Wie Musiala spielt auch Karl im zentralen offensivem Mittelfeld und hebt sich dort deutlich von dem Rest ab, vor allem aufgrund seiner enormen Torgefahr.
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Lennart Karl: Youngster zerschießt Jugendliga
In der U17-DFB-Nachwuchsliga zaubert der deutsche Junioren-Nationalspieler Woche für Woche. Seine Zahlen sind außergewöhnlich und unterstreichen seinen unfassbaren Qualitäten: In nur 16 Spielen netzte Karl 21-mal, darüber hinaus konnte er weitere zehn Tore vorlegen.
In jedem Spiel, in dem Karl auf dem Platz stand, steuerte er mindestens einen Scorerpunkt bei. Das Highlight: Direkt im ersten Spiel gegen Unterhaching schnürte er einen Fünferpack.
Auch beim DFB ist Karl gesetzt und knüpft mit dem Adler auf der Brust an seine Leistungen im Verein nahtlos an. Für die U17-Nationalmannschaft erzielte er in zehn Partien sieben Treffer und legte weitere sechs Tore vor.
Wer Karl jedoch lediglich auf seine Torgefahr reduziert, tut dem Linksfuß unrecht. "Er hat eine hohe Aktionsdichte und will mit jeder Aktion etwas bewegen. Lennart will Spiele entscheiden," beschreibt sein U17-Trainer Patrick Kaniuth den Teenager bei "Spox".
Mit Blick auf den Spielstil sieht Kaniuth seinen Schützling am stärksten im rechten Halbraum "mit kurzen Wegen in die Box". Schwärmend führt der 40-jährige fort: "Lennart selbst definiert Martin Ödegaard als sein Vorbild, da sehe ich tatsächlich Parallelen. Er hat aber auch ein bisschen was von Arjen Robben und Michael Olise, die gerne in die Mitte ziehen und abschließen."
Große Namen: Robben entwickelte sich bei Bayern zur Klub-Legende, Olise ist bereits in seiner Debüt-Saison unangefochtener Stammspieler und Leistungsträger in München. Davon ist Karl noch weit entfernt. Auf seinen ersten Einsatz für die erste Mannschaft wartet er noch.
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FC Bayern: Müller-Abgang als Chance für Karl
Im Training der Profis darf das Mega-Talent jedoch schon reinschnuppern, um frühestmöglich von Musiala und Co. zu lernen. Bereits nächste Saison könnte Karl in der Bayern Hierarchie unter Vincent Kompany aufsteigen.
Der Grund: Berichten der "Bild" zu Folge zeichne sich ab, dass Klub-Ikone Thomas Müller keinen neuen Vertrag in München erhalten soll. Und auch Paul Wanner, der im Sommer von seiner Leihe aus Heidenheim zurückkehrt, soll laut "Sport Bild"-Berichten weiter verliehen werden.
In diesem Fall würde hinter Musiala eine Lücke auf der Position des Zehners aufgehen. Regelmäßige Einsätze wir der 17-jährige wohl auch dann noch nicht sammeln, für die Kaderplanung von Vincent Kompany könnte er jedoch an Bedeutung gewinnen.
Auch weil Karl nicht nur sportlich überragt, sondern auch menschlich eine Bereicherung darstellt. Kianuth verrät, dass man sich mit dem Teenager "sehr erwachsen unterhalten" kann.
Europäische Topclubs jagen den Teenager
Der deutsche Rekordmeister muss jedoch aufpassen. Der Vertrag von Karl läuft im Sommer 2026 aus, nun sind auch europäische Topvereine auf den Teenager aufmerksam geworden. Laut "Sky" beschäftigen sich unter anderem Real Madrid und auch Ajax Amsterdam mit dem Ausnahme-Könner.
FC Bayern München: Nächstes Talent verlässt den Verein - Loan Army des FCB
Die "Loan Army" des FC Bayern Der FC Bayern München hat auch in der Saison 2024/25 wieder zahlreiche Spieler aus der Profi-, Amateur- und U19-Mannschaft verliehen. ran zeigt, wo der FCB die Spieler "geparkt" hat und wie die weitere Zukunft aussehen kann. (Stand: 17. Juni 2025/ Quelle: transfermarkt.de)
Gabriel Vidovic (1. FSV Mainz 05) Die Mainzer zahlten eine Leihgebühr über 500.000 Euro. Am Ende wurde die Leihe nach nur 25 Minuten in der Bundesliga in fünf Spielen im Winter abgebrochen. Der 21-Jährige verlässt den FC Bayern jetzt final: Vidovic wechselt zu Dinamo Zagreb. Sein Vertrag lief noch bis 2026, als Ablöse wird wohl eine Summe im niedrigen Millionenbereich fällig. Vidovic hatte in der Saison 2023/24 bereits auf Leihbasis in Zagreb gespielt.
Bryan Zaragoza (CA Osasuna) Zaragoza konnte bei CA Osasuna in 27 Spielen sieben Scorer-Punkte sammeln. Er hätte sich einen neuen Angriff auf den Bayern-Kader vorstellen können. Doch Trainer Vincent Kompany ist offenbar nicht überzeugt. Der 23-Jährige ist demnach nicht einmal für die Klub-WM eingeplant. Die Bayern wollen Zaragoza am liebsten direkt verkaufen und nicht wieder verleihen. Er hat noch einen Vertrag bis 2029. Celta Vigo, Real Betis und Villareal können sich laut "Sky" einen Deal vorstellen. Es soll auch lose Anfragen aus Italien und England geben.
Frans Krätzig (RB Salzburg) Die Leihe von Frans Krätzig an den VfB Stuttgart wurde vorzeitig abgebrochen. Dadurch konnte der 21-Jährige in Heidenheim den nächsten Anlauf wagen und überzeugte vor allem in den Relegationsspielen gegen Elversberg. Zur neuen Saison verkaufen ihn die Bayern an RB Salzburg für 3,5 Millionen Euro fest.
Paul Wanner (1. FC Heidenheim) Rein von der Spielzeit war die Leihe nach Heidenheim ein Erfolg. Der 19-Jährige kam in 41 Spielen zum Einsatz, allerdings nicht immer über 90 Minuten. Dabei sammelte er zehn Scorer-Punkte und internationale Erfahrung in der Conference League. Dennoch hatte er starke Schwankungen in seiner Leistung. Er kehrt zunächst zum FC Bayern zurück. Ein weiteres Leihgeschäft scheint denkbar.
Lovro Zvonarek (SK Sturm Graz) Per Leihe schickte der FC Bayern Talent Lovro Zvonarek nach Österreich zu Sturm Graz. Der 19-Jährige kam in 22 Pflichtspielen zu drei Scorer-Punkten. Dabei sammelte er auch 135 Minuten in der Champions League. Jedoch sind das die Zahlen bis November letzten Jahres. Seitdem stand er kaum noch im Kader und spielte nur noch neun Minuten. Die Leihe floppte. Weitere Zukunft offen. FCB-Vertrag bis 2027.
Armindo Sieb (1. FSV Mainz 05) Mainz hat Sieb bis zum 30.06.2026 ausgeliehen. In der ersten Saison kommt der Stürmer auf 881 Spielminuten und sechs Scorer-Punkte. Das Leihgeschäft kostet die 05er laut "Bild" eine Million Euro. Sie haben nach Ablauf der Leihe demnach eine Kaufoption über fünf weitere Millionen. Als Absicherung haben die Münchner wiederum eine Rückkaufoption in unbekannter Höhe einbauen lassen.
Alexander Nübel (VfB Stuttgart) Der VfB Stuttgart und die Bayern dehnten die bereits seit 2023 laufende Leihe von Alexander Nübel bis 2026 aus. Durch die Verpflichtung von Jonas Urbig scheint ein fixer Verkauf in naher Zukunft möglich - auch wenn Nübels Vertrag noch bis 2029 beim FCB geht.
Mathys Tel (Tottenham Hotspur) Im Februar wechselte Mathys Tel auf Leihbasis zu Tottenham Hotspur. Damals überwiesen die Londoner rund zehn Millionen Euro Leihgebühr und sicherten sich eine Kaufoption für weitere 50 Millionen Euro. Laut "Sky" besteht ein Interesse seitens der "Spurs", Tel weiterhin zu halten. Doch nicht für diesen Preis. Zudem wollen sie die Leihe von Tel noch einmal verlängern. Damit die Bayern da mitspielen, soll die Leihgebühr hoch ausfallen und eine Kaufpflicht verankert werden. FCB-Sportvorstand Max Eberl soll jedoch einen direkten Verkauf anstreben.
Arijon Ibrahimovic (Lazio Rom) Das Leihgeschäft ging in die Hose. Als eines der vielversprechendsten Talente der Bundesliga zog es den gebürtigen Nürnberger zu Lazio Rom. Sieben Ligaminuten und zwölf Pokalminuten waren das höchste der Gefühle. Schnell also zurück nach München. Der Vertrag des 19-Jährigen läuft bis 2027.
Adam Aznou (Real Valladolid) Der 18 Jahre alte Außenverteidiger durfte in Spanien in 13 Partien Spielpraxis sammeln und kehrt nun zurück, um zum Klub-WM-Kader des FCB dazuzustoßen. "Adam Aznou hat bei Real Valladolid wertvolle Erfahrungen gesammelt und sich sehr gut weiterentwickelt", erklärte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund und deutete an, ihm in München eine weitere Chance zu geben.
Hyun-ju Lee (Hannover 96) In der 2. Bundesliga konnte der Südkoreaner in 24 Spielen viele Einsatzminuten sammeln. Dabei steuerte er drei Tore und zwei Vorlagen bei. Er kehrt im Sommer zur Zweiten Mannschaft des FC Bayern erstmal zurück. Es sei denn die Hannoveraner ziehen im Juni noch die vereinbarte Kaufoption. Beim FCB steht er noch bis 2027 unter Vertrag.
Taichi Fukui (FC Arouca) Für den Japaner ging es nach dem letztjährigen Abstieg mit Portimonense in Portugal weiter. Der Mittelfeldspieler, der 13 Mal für Portimonense auflief, wurde an den Erstligisten FC Arouca verliehen und gehörte dort zunächst zur Stammelf, zuletzt wurde er aber nicht mehr ganz so häufig eingesetzt. Im Winter verkauften ihn die Münchner für 1,6 Millionen Euro an die Portugiesen.
Maurice Krattenmacher (SSV Ulm) Trotz des Abstiegs mit Ulm war Krattenmacher einer der besseren Spieler dort. In 33 Einsätzen verbuchte er drei Tore und acht Vorlagen. Der 19-Jährige kehrt zu den Bayern zurück und hat dort noch einen Kontrakt bis 2027. Zudem ist er Teil des Kaders für die anstehende FIFA-Klub-WM (live und kostenlos im Joyn-Livestream) und soll laut Freund näher ans Profiteam herangeführt werden.
Gibson Nana Adu (SpVgg Unterhaching) Wie Krattenmacher, verpflichtete der FCB auch Gibson Nana Adu von Unterhaching. Der 16 Jahre junge Stürmer blieb aber zunächst noch für eine Saison auf Leihbasis bei der SpVgg. Dort kam er auf 345 Spielminuten in der 1. Mannschaft. Er kehrt zunächst zurück.
Maximilian Hennig (SpVgg Unterhaching) In Unterhaching gab es in der Saison 2024/25 noch einen zweiten Bayern-Leihspieler: Maximilian Hennig. Der 18-Jährige sollte beim Drittligisten den Sprung in den Erwachsenenfußball bewältigen, nachdem er beim Rekordmeister bislang in der U19 und in der UEFA Youth League aktiv war. Der Vertrag des Linksverteidigers läuft noch bis 2027. In Haching gehörte er zum Stammpersonal. Auch er kommt erstmal zurück zum FCB.
Matteo Perez Vinlöf (Austria Wien) Der Schwede spielte nach der Vertragsverlängerung in München bis 2027 für ein Jahr auf Leihbasis für Austria Wien. War bei der Austria unangefochtener Stammspieler. Sein Papier ist beim FCB noch bis 2027 gültig. Die Bayern beorderten ihn erst einmal zurück.
Tom Ritzy Hülsmann (SKN St. Pölten) In der zweithöchsten Spielklasse Österreichs sammelte Torhüter Tom Ritzy Hülsmann regelmäßig Spielpraxis. Der 20-Jährige aus Trier brachte die Erfahrung von 29 Einsätzen in der Regionalliga Bayern mit zum SKN St. Pölten. In München läuft der Vertrag des 2,05-Meter-Hünen noch bis 2026. Fügte sich gut in Österreich ein und agiert als Nummer 1.
Nestory Irankunda (Grasshoppers Zürich) Der 19 Jahre alte Offensivspieler wurde im Winter an den Schweizer Erstligisten ausgeliehen und begeisterte dort prompt mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit. In insgesamt 21 Einsätzen gelangen ihm ein Tor und drei Assists. Nachdem er mit den Grasshoppers erst in der Relegation den Klassenerhalt schaffte, kehrt er vorerst zurück nach München.
Für einen Verbleib an der Isar über die kommende Saison hinaus könnte ein ehemaliger Bayern-Spieler sorgen. Michael Ballack, der zwischen 2002 und 2006 das rot-weiße Trikot getragen hat, ist als Berater für den 17-Jährigen tätig und prägt die Entwicklung des Teenagers elementar.
Kaniuth beschreibt das Verhältnis wie folgt: "Er hat sich für eine Zusammenarbeit mit Ballack entschieden, weil er ihm auf einer speziellen Ebene hilft. Lennart kann von Ballacks Erfahrung sehr profitieren. Wenige können Mentalität besser erklären als er. Ballack schaut bei uns oft auf der Tribüne zu. Er verfolgt Lennarts Entwicklung ganz genau."
Ballack selbst sieht sich als Entwickler. "Ich helfe jungen Spielern bei der Karriere-Planung. Es geht um die Jungs. Ich möchte ihnen meinen Erfahrungsschatz weitergeben", so der frühere Nationalmannschaftskapitän.
In München wird die Geschäftsführung darauf hoffen, dass sich Karl von dem viermaligen deutschen Meister einiges abschauen kann, um in naher Zukunft eine entscheidende Rolle beim FC Bayern einnehmen zu können.