Bundesliga
FC Bayern München: Kuriose Transferstory! Wie der Rekordmeister die Berater von Kingsley Coman hinters Licht führten
- Veröffentlicht: 24.07.2025
- 12:17 Uhr
- Chris Lugert
Kingsley Coman ist seit einem Jahrzehnt ein wichtiger Bestandteil des FC Bayern. Nun verriet der frühere Kaderplaner Michael Reschke, wie eine List überhaupt erst den Transfer des Franzosen ermöglichte.
Von Chris Lugert
Seit inzwischen einem Jahrzehnt spielt Kingsley Coman für den FC Bayern München. Zunächst wechselte er 2015 auf Leihbasis von Juventus Turin zu den Bayern, zwei Jahre später verpflichtete der deutsche Rekordmeister den Franzosen fest.
Doch beinahe wäre ein Transfer des Flügelspielers an den zu hohen Forderungen der Berater gescheitert, wie der damalige Technische Direktor und Kaderplaner der Bayern, Michael Reschke, jetzt im Podcast "Football Finance" verriet.
"Ich habe die Transfergespräche geführt. Coman war mit seinen Eltern da, dazu sein französischer Berater und sein italienischer Berater. Und es ging immer wieder um neue Nachverhandlungen, obwohl wir uns eigentlich schon relativ weit geeinigt hatten", erzählte Reschke.
Der Transfer sei auch in der Chefetage des FC Bayern nicht unumstritten gewesen, weshalb ein weiteres Entgegenkommen in Richtung Spielerseite nicht möglich gewesen wäre. Mit einer List gelang es Reschke aber dann, die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen.
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"Ich bin rausgegangen auf den Flur und in dem Moment kommt mir der Stefan Mennerich entgegen", erinnerte sich Reschke. Mennerich arbeitet seit 1997 in der Presseabteilung der Bayern und ist seit 2016 Direktor für Medien und Kommunikation.
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Obwohl Mennerich mit Transferverhandlungen eigentlich nichts zu tun hatte, kam Reschke sofort eine Idee. "Ich sagte zu ihm: 'Pass auf Stefan, wir haben hier die Verhandlungen mit Coman und wir sind an einem Punkt of no return. Ich nehme dich jetzt mit in die Verhandlungen und erkläre dich kurzfristig zum Präsidenten von Bayern München, der extra vorbeigekommen ist, um die letzten Details zu besprechen'", blickte er zurück.
In seiner neuen, prominenten Funktion hatte Mennerich nur eine Aufgabe: Alle Forderungen der Spielerseite energisch zurückzuweisen. Die Berater durchschauten die List nicht und wussten offenbar nicht, dass sie in diesem Moment ein wenig veralbert werden.
"Ich habe dann gesagt: 'Ich habe hier extra noch den Präsidenten zum Gespräch geholt, er hat mir gesagt, dass nicht mehr möglich ist. Also entweder das Vertragsangebot annehmen oder nicht.' Und dann ist das angenommen worden", sagte Reschke lachend.
Für die Bayern hat sich der Transfer von Coman mehr als gelohnt. Der heute 29-Jährige bestritt bislang 339 Pflichtspiele für den Klub, dabei schoss er 72 Tore und bereitete 71 Treffer vor. Sein wichtigster Treffer war wohl das Siegtor im Champions-League-Finale 2020 gegen seinen Ex-Klub Paris Saint-Germain.