Bundesliga
FC Bayern München: Michael Olise kann in die Fußstapfen von Franck Ribery treten - Kommentar
- Veröffentlicht: 21.09.2024
- 23:36 Uhr
- Oliver Jensen
Michael Olise sagte vor Saisonbeginn, dass Franck Ribery sein Vorbild sei. Und der Sommer-Neuzugang ist tatsächlich auf dem besten Wege, in die Fußstapfen der Bayern-Legende zu treten. Ein Kommentar.
Michael Olise war sehr wortkarg, als er kurz vor Saisonbeginn beim FC Bayern München vorgestellt wurde. Doch eine Aussage blieb in Erinnerung - und zwar, als er über sein Vorbild sprach.
"Ich mag Ribery", sagte er damals. "Er ist für mich der Spieler, auf den ich von den französischen Profis beim Bayern am meisten schaue."
Gut ein Monat ist seit dieser Aussage vergangen.
Und bereits jetzt lässt sich festhalten: Olise ist auf dem besten Wege, ein neuer Ribery zu werden und somit in die Fußstapfen seines Landsmannes zu treten.
"Er hat natürlich ein ganz besonderes Talent", lobte Trainer Vincent Kompany. Die vergangene Woche zeigte, warum.
Die zurückliegenden acht Tage waren die reinste Olise-Show: Erst gelang ihm gegen Holstein Kiel sein erstes Bundesliga-Tor, dann legte er bei seinem Champions-League-Debüt gegen Dinamo Zagreb mit einem Doppelpack nach.
Doch sein Auftritt in Bremen war die Krönung: zwei Tore, zwei Vorlagen! Dafür gab es von ran die Note 1+!
Olise im Stile Riberys
Die beiden Treffer, die er im Stil eines Torjägers eiskalt verwandelte, waren beachtlich. Noch beeindruckender waren allerdings die Assists. Im Stil eines Lionel Messi - oder Franck Ribery - dribbelte er im Strafraum gleich vier Gegenspieler aus, ehe er den Ball zum 2:0 für Jamal Musiala vorlegte.
Olise ist kein Spieler, der eigensinnig immer nur den Abschluss sucht. Im Gegenteil: In der Bundesliga hatte er bislang doppelt so viele Torschussvorlagen (14) wie Torschüsse (7). Er lässt eben auch seine Mitspieler glänzen. Wie Ribery.
Das Wichtigste in Kürze
Dies bewies er auch bei der Vorarbeit zum 4:0, als er von Harry Kane gut in Szene gesetzt wurde und direkt auf das Tor hätte schießen können, stattdessen aber mit einer einzigen Ballberührung zwei Gegenspieler aussteigen ließ und den Ball an Kane zurückspielte.
Externer Inhalt
Olise harmoniert mit Kane, Musiala & Co.
Der Sommer-Neuzugang verpasste aufgrund der Olympischen Sommerspiele zwar ein Großteil der Saisonvorbereitung, harmoniert aber mit seine Nebenleuten dennoch auffällig gut.
Gegen Zagreb ließ er sich einen Treffer von Musiala vorbereiten, in Bremen legte er Musiala ein Tor auf. In Bremen verwertete er eine Vorarbeit von Kane, bereitete dann aber auch dem Engländer einen Treffer vor.
Olise vereint viele Eigenschaften, die einen herausragenden Fußballspieler ausmachen - und gerade in Kombination nur selten zu finden sind: technische Eleganz, Effektivität, Spielübersicht, Mut zum Abschluss und dennoch Selbstlosigkeit.
Auch Ribery drehte in Bremen auf
Er begeistert die Bundesliga auf eine Art, wie es vor 17 Jahren Ribery tat. Der drehte als Neuzugang ebenfalls im Weserstadion auf, erzielte damals am 2. Spieltag sein erstes Bundesliga-Tor, stilvoll per Panenka-Elfmeter.
Auch noch bestens in Erinnerung: sein Trick, bei dem er den Ball stoppte, einmal hochhielt und über den Bremer Gegenspieler lupfte.
Der Weg zur Bayern-Legende ist natürlich lang - Ribery spielte zwölf Jahre für die Fans in der Südkurve, zu denen er immer ein besonderes Verhältnis pflegte. Olise gerade erst seit drei Monaten. Doch der Anfang ist vielversprechend.
Nur in einem Bereich hat der junge Franzose noch ordentlich Nachholbedarf: Ribery war damals nicht ansatzweise so wortkarg. Aber auch das kann ja noch werden.