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Sanwald im ran-Interview

FC Bayern München schnappte Heidenheim Paul Wanner weg: "Waren chancenlos!" - FCH-Boss Sanwald im Interview

  • Aktualisiert: 07.12.2024
  • 08:51 Uhr
  • Philipp Kessler

Der FC Bayern München empfängt am Samstag den 1. FC Heidenheim. Vor dem ungleichen Duell spricht Heidenheim-Boss Holger Sanwald bei ran über Trainer Frank Schmidt, einen geplatzten Transfer von Paul Wanner in der Jugend und eine ungeplante Begegnung mit FCB-Patron Uli Hoeneß.

Das Interview führte Philipp Kessler.

Ein Duell wie David gegen Goliath. Am Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) gastiert der 1. FC Heidenheim beim FC Bayern.

Wie man den Münchnern ein Bein stellen kann, zeigte der Underdog aus Baden-Württemberg als damaliger Aufsteiger bereits in der Vorsaison. Dieses Mal sind die Vorzeichen allerdings anders.

Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt gewann keines ihrer letzten sieben Bundesliga-Spiele. Die Bayern von Vincent Kompany hingegen stehen an der Tabellenspitze.

Im großen Interview mit ran spricht Heidenheim-Boss Holger Sanwald über das kommende Kräftemessen in der Allianz Arena, seinen Erfolgstrainer Frank Schmidt, Bayern-Leihgabe Paul Wanner und eine ungeplante Begegnung mit FCB-Patron Uli Hoeneß.

Zudem erklärt der 57-Jährige, wie er den Verein in knapp 30 Jahren vom Landesligisten zu einem Conference-League-Teilnehmer formte und welche weiteren Ziele der Klub anstrebt.

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ran: Herr Sanwald, beim 3:2 im letzten Duell am 28. Spieltag der Vorsaison ärgerte Heidenheim den FC Bayern ordentlich. Wie soll das am Samstag gelingen?

Holger Sanwald: Da waren die Vorzeichen ein wenig anders. Die Bayern hatten damals in der Rückrunde der Bundesliga keine einfache Phase. Vom Spielplan her war die Partie für uns relativ günstig. Nachdem es zur Halbzeit schon 0:2 gestanden hatte, dachten die Bayern sicher, dass das Spiel schon entschieden sei. Dann haben wir all-in gespielt und mit 3:2 gewonnen. Das war eine Fußballsensation. So etwas gibt es nur einmal in 100 Jahren.

ran: Was spricht dieses Mal gegen eine Wiederholung?

Sanwald: Die Situation ist komplett anders. Wir haben aus den letzten sieben Bundesliga-Spielen nur einen Punkt geholt. Die Bayern hingegen spielen eine tolle Bundesliga-Saison. Sie stehen dort, wo sie hingehören - an der Tabellenspitze. Sie spielen tollen Fußball, der neue Trainer Vincent Kompany macht einen richtig guten Job. Die Mannschaft ist gespickt mit Weltstars. Es ist eine Augenweide, ihnen zuzuschauen. Wir sind krasser Außenseiter. Wir müssen uns anständig aus der Affäre ziehen.

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Frank Schmidt in Heidenheim: "Er ist unser größter Trumpf"

ran: Dabei ist die Saison richtig gut losgegangen für Heidenheim. Nach fünf Spielen stand der Verein auf Platz eins. Nun liegt die Mannschaft auf Platz 16. Der letzte Bundesliga-Sieg gelang Ende September.

Sanwald: Wir haben mit Blick auf das Spiel beim FC Bayern aktuell nicht so viel Grund zur Zuversicht. In den letzten drei Bundesliga-Spielen haben wir mit 1:3 gegen Wolfsburg, 2:5 in Leverkusen und 0:4 gegen Frankfurt verloren. Das ist natürlich auch ein harter Spielplan. Und jetzt hoffe ich, dass es uns gegen Bayern nicht so geht wie Kiel, die im September mit 1:6 zu Hause untergegangen sind. Für uns geht es um Schadenbegrenzung. Wir müssen die Basics wieder besser machen und besser verteidigen. Ich hoffe einfach, dass wir uns ordentlich verkaufen.

ran: Hilft auch Ihre Glückshündin Ida nicht mehr?

Sanwald: Die ist mit der Situation überfordert… (lacht) Vielleicht hilft sie, wenn es eng zugeht.

ran: Bei vielen anderen Vereinen gäbe es in der aktuellen Lage vermutlich eine Trainerdiskussion. Auch in Heidenheim?

Sanwald: Bei uns ganz sicher nicht. Das ist unsere Stärke. Das ist auch das, wofür wir stehen. Wir gehen einen ganz anderen Weg. Bei uns ist das Gegenteil einer Trainerdiskussion der Fall. Man muss nur schauen, wie wir zusammenhalten. Wir betreiben natürlich Ursachenforschung, warum wir bislang nicht die Punkte eingefahren haben, wie notwendig gewesen wäre. Frank Schmidt leistet hervorragende Arbeit. Neben unserer charakterstarken Mannschaft ist er unser größter Trumpf im Abstiegskampf. Wir haben gute Spieler im Sommer verloren, wir sind im schwierigen zweiten Jahr in der Bundesliga, dazu haben wir eine neue Situation mit der Conference League. Das sind wichtige Erfahrungswerte, die wir sammeln. Natürlich haben wir mit der neuen körperlichen Anstrengung gerechnet, zudem kommt aber auch die mentale Komponente und das Reisen. Das ist schon ein anderer Rhythmus, den wir so nicht kennen. Jeder im Klub und der Region bleibt ruhig, wir halten zusammen. Es geht auch gerade jetzt darum, den Trainer und die Mannschaft zu helfen unterstützen. Wir sind stolz und froh, dass wir Frank haben. Am Schluss wird er der Garant dafür sein, dass wir die Klasse halten. Ich bin 100 Prozent sicher, dass wir in der Bundesliga bleiben.

ran: Klingt fast so, als wäre die Conference League mehr Fluch als Segen.

Sanwald: Es ist beides. Fluch zu sagen, wäre aber total falsch. Wir sammeln tolle Erfahrungen, wir dürfen besondere Spiele erleben, die uns auf unserer weiteren Reise als 1. FC Heidenheim unheimlich helfen werden. Klar kostet uns die Conference League in der Bundesliga ein paar Punkte. Aber die Teilnahme generiert Mehreinnahmen, wir sind wirtschaftlich voll handlungsfähig als Verein. Die Stimmung im und rund um den Verein ist, trotz der herausfordernden Situation, auch deshalb gut. Die Conference League ist ein Highlight für unsere Geschichtsbücher, weil wir uns dort gut verkaufen. Wir stehen so gut wie sicher in den Playoffs fürs Achtelfinale. Wenn wir dorthin oder noch weiterkommen und am Ende des Tages im schwierigen zweiten Jahr, inklusive Umbruch, auch in der Bundesliga den Klassenerhalt schaffen, wäre es eine Top-Saison.

FC Bayern München: Mehrere Flops! Verkäufe von Leihspielern werden forciert - Loan Army des FCB

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<em><strong>Die "Loan Army" des FC Bayern</strong><br>Der FC Bayern München hat auch in der Saison 2024/25 wieder zahlreiche Spieler aus der Profi-, Amateur- und U19-Mannschaft verliehen. <strong>ran </strong>zeigt, wo der FCB die Spieler "geparkt" hat und wie die weitere Zukunft aussehen kann. (Stand: 03. Juni 2025/ Quelle: transfermarkt.de)</em>
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Die "Loan Army" des FC Bayern
Der FC Bayern München hat auch in der Saison 2024/25 wieder zahlreiche Spieler aus der Profi-, Amateur- und U19-Mannschaft verliehen. ran zeigt, wo der FCB die Spieler "geparkt" hat und wie die weitere Zukunft aussehen kann. (Stand: 03. Juni 2025/ Quelle: transfermarkt.de)

<strong>Bryan Zaragoza (CA Osasuna)</strong><br>Zaragoza konnte bei CA Osasuna in 27 Spielen sieben Scorer-Punkte sammeln. Er hätte sich einen neuen Angriff auf den Bayern-Kader vorstellen können. Doch Trainer Vincent Kompany ist offenbar nicht überzeugt. Der 23-Jährige ist demnach nicht einmal für die Klub-WM eingeplant. Die Bayern wollen Zaragoza am liebsten direkt verkaufen und nicht wieder verleihen. Er hat noch einen Vertrag bis 2029. Celta Vigo, Real Betis und Villareal können sich laut "Sky" einen Deal vorstellen. Es soll auch lose Anfragen aus Italien und England geben.
© Getty Images

Bryan Zaragoza (CA Osasuna)
Zaragoza konnte bei CA Osasuna in 27 Spielen sieben Scorer-Punkte sammeln. Er hätte sich einen neuen Angriff auf den Bayern-Kader vorstellen können. Doch Trainer Vincent Kompany ist offenbar nicht überzeugt. Der 23-Jährige ist demnach nicht einmal für die Klub-WM eingeplant. Die Bayern wollen Zaragoza am liebsten direkt verkaufen und nicht wieder verleihen. Er hat noch einen Vertrag bis 2029. Celta Vigo, Real Betis und Villareal können sich laut "Sky" einen Deal vorstellen. Es soll auch lose Anfragen aus Italien und England geben.

<strong>Frans Krätzig (RB Salzburg)</strong><br>Die Leihe von Frans Krätzig an den VfB Stuttgart wurde vorzeitig abgebrochen. Dadurch konnte der 21-Jährige in Heidenheim den nächsten Anlauf wagen und überzeugte vor allem in den Relegationsspielen gegen Elversberg. Zur neuen Saison verkaufen ihn die Bayern an RB Salzburg für 3,5 Millionen Euro fest.
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Frans Krätzig (RB Salzburg)
Die Leihe von Frans Krätzig an den VfB Stuttgart wurde vorzeitig abgebrochen. Dadurch konnte der 21-Jährige in Heidenheim den nächsten Anlauf wagen und überzeugte vor allem in den Relegationsspielen gegen Elversberg. Zur neuen Saison verkaufen ihn die Bayern an RB Salzburg für 3,5 Millionen Euro fest.

<strong>Paul Wanner (1. FC Heidenheim)</strong><br>Rein von der Spielzeit war die Leihe nach Heidenheim ein Erfolg. Der 19-Jährige kam in 41 Spielen zum Einsatz, allerdings nicht immer über 90 Minuten. Dabei sammelte er zehn Scorer-Punkte und internationale Erfahrung in der Conference League. Dennoch hatte er starke Schwankungen in seiner Leistung. Er kehrt zunächst zum FC Bayern zurück. Ein weiteres Leihgeschäft scheint denkbar.
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Paul Wanner (1. FC Heidenheim)
Rein von der Spielzeit war die Leihe nach Heidenheim ein Erfolg. Der 19-Jährige kam in 41 Spielen zum Einsatz, allerdings nicht immer über 90 Minuten. Dabei sammelte er zehn Scorer-Punkte und internationale Erfahrung in der Conference League. Dennoch hatte er starke Schwankungen in seiner Leistung. Er kehrt zunächst zum FC Bayern zurück. Ein weiteres Leihgeschäft scheint denkbar.

<strong>Gabriel Vidovic (1. FSV Mainz 05)</strong><br>Die Mainzer zahlten eine Leihgebühr über 500.000 Euro. Am Ende wurde die Leihe nach nur 25 Minuten in der Bundesliga in fünf Spielen im Winter abgebrochen. Der 21-Jährige darf dem Vernehmen nach die Bayern fix verlassen. Dinamo Zagreb soll am Kroaten dran sein. Dort kickte er bereits 2023/204 auf Leihbasis. Für Dinamo kam er damals in 40 Spielen zum Einsatz und traf neun Mal, bereitete drei Tore vor. Da sein Vertrag 2026 ausläuft, dürfte die Ablöse nicht all zu hoch ausfallen.
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Gabriel Vidovic (1. FSV Mainz 05)
Die Mainzer zahlten eine Leihgebühr über 500.000 Euro. Am Ende wurde die Leihe nach nur 25 Minuten in der Bundesliga in fünf Spielen im Winter abgebrochen. Der 21-Jährige darf dem Vernehmen nach die Bayern fix verlassen. Dinamo Zagreb soll am Kroaten dran sein. Dort kickte er bereits 2023/204 auf Leihbasis. Für Dinamo kam er damals in 40 Spielen zum Einsatz und traf neun Mal, bereitete drei Tore vor. Da sein Vertrag 2026 ausläuft, dürfte die Ablöse nicht all zu hoch ausfallen.

<strong>Lovro Zvonarek (SK Sturm Graz)</strong><br>Per Leihe schickte der FC Bayern Talent Lovro Zvonarek nach Österreich zu Sturm Graz. Der 19-Jährige kam in 22 Pflichtspielen zu drei Scorer-Punkten. Dabei sammelte er auch 135 Minuten in der Champions League. Jedoch sind das die Zahlen bis November letzten Jahres. Seitdem stand er kaum noch im Kader und spielte nur noch neun Minuten. Die Leihe floppte. Weitere Zukunft offen. FCB-Vertrag bis 2027.
© Getty Images

Lovro Zvonarek (SK Sturm Graz)
Per Leihe schickte der FC Bayern Talent Lovro Zvonarek nach Österreich zu Sturm Graz. Der 19-Jährige kam in 22 Pflichtspielen zu drei Scorer-Punkten. Dabei sammelte er auch 135 Minuten in der Champions League. Jedoch sind das die Zahlen bis November letzten Jahres. Seitdem stand er kaum noch im Kader und spielte nur noch neun Minuten. Die Leihe floppte. Weitere Zukunft offen. FCB-Vertrag bis 2027.

<strong>Armindo Sieb (1. FSV Mainz 05)</strong><br>Mainz hat Sieb bis zum 30.06.2026 ausgeliehen. In der ersten Saison kommt der Stürmer auf 881 Spielminuten und sechs Scorer-Punkte. Das Leihgeschäft kostet die 05er laut "Bild" eine Million Euro. Sie haben nach Ablauf der Leihe demnach eine Kaufoption über fünf weitere Millionen. Als Absicherung haben die Münchner wiederum eine Rückkaufoption in unbekannter Höhe einbauen lassen.
© Getty Images

Armindo Sieb (1. FSV Mainz 05)
Mainz hat Sieb bis zum 30.06.2026 ausgeliehen. In der ersten Saison kommt der Stürmer auf 881 Spielminuten und sechs Scorer-Punkte. Das Leihgeschäft kostet die 05er laut "Bild" eine Million Euro. Sie haben nach Ablauf der Leihe demnach eine Kaufoption über fünf weitere Millionen. Als Absicherung haben die Münchner wiederum eine Rückkaufoption in unbekannter Höhe einbauen lassen.

<strong>Alexander Nübel (VfB Stuttgart)</strong><br>Der VfB Stuttgart und die Bayern dehnten die bereits seit 2023 laufende Leihe von Alexander Nübel bis 2026 aus. Durch die Verpflichtung von Jonas Urbig scheint ein fixer Verkauf in naher Zukunft möglich - auch wenn Nübels Vertrag noch bis 2029 beim FCB geht.
© Getty Images

Alexander Nübel (VfB Stuttgart)
Der VfB Stuttgart und die Bayern dehnten die bereits seit 2023 laufende Leihe von Alexander Nübel bis 2026 aus. Durch die Verpflichtung von Jonas Urbig scheint ein fixer Verkauf in naher Zukunft möglich - auch wenn Nübels Vertrag noch bis 2029 beim FCB geht.

<strong>Mathys Tel (Tottenham Hotspur)</strong><br>Im Februar wechselte Mathys Tel auf Leihbasis zu Tottenham Hotspur. Damals überwiesen die Londoner rund zehn Millionen Euro Leihgebühr und sicherten sich eine Kaufoption für weitere 50 Millionen Euro. Laut "Sky" besteht ein Interesse seitens der "Spurs", Tel weiterhin zu halten. Doch nicht für diesen Preis. Zudem wollen sie die Leihe von Tel noch einmal verlängern. Damit die Bayern da mitspielen, soll die Leihgebühr hoch ausfallen und eine Kaufpflicht verankert werden. FCB-Sportvorstand Max Eberl soll jedoch einen direkten Verkauf anstreben.
© Getty Images

Mathys Tel (Tottenham Hotspur)
Im Februar wechselte Mathys Tel auf Leihbasis zu Tottenham Hotspur. Damals überwiesen die Londoner rund zehn Millionen Euro Leihgebühr und sicherten sich eine Kaufoption für weitere 50 Millionen Euro. Laut "Sky" besteht ein Interesse seitens der "Spurs", Tel weiterhin zu halten. Doch nicht für diesen Preis. Zudem wollen sie die Leihe von Tel noch einmal verlängern. Damit die Bayern da mitspielen, soll die Leihgebühr hoch ausfallen und eine Kaufpflicht verankert werden. FCB-Sportvorstand Max Eberl soll jedoch einen direkten Verkauf anstreben.

<strong>Arijon Ibrahimovic (Lazio Rom)</strong><br>Das Leihgeschäft ging in die Hose. Als eines der vielversprechendsten Talente der Bundesliga zog es den gebürtigen Nürnberger zu Lazio Rom. Sieben Ligaminuten und zwölf Pokalminuten waren das höchste der Gefühle. Schnell also zurück nach München. Der Vertrag des 19-Jährigen läuft bis 2027.
© Getty Images

Arijon Ibrahimovic (Lazio Rom)
Das Leihgeschäft ging in die Hose. Als eines der vielversprechendsten Talente der Bundesliga zog es den gebürtigen Nürnberger zu Lazio Rom. Sieben Ligaminuten und zwölf Pokalminuten waren das höchste der Gefühle. Schnell also zurück nach München. Der Vertrag des 19-Jährigen läuft bis 2027.

<strong>Adam Aznou (Real Valladolid)</strong><br>Der 18 Jahre alte Außenverteidiger durfte in Spanien in 13 Partien Spielpraxis sammeln und kehrt nun zurück, um zum Klub-WM-Kader des FCB dazuzustoßen. "Adam Aznou hat bei Real Valladolid wertvolle Erfahrungen gesammelt und sich sehr gut weiterentwickelt", erklärte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund und deutete an, ihm in München eine weitere Chance zu geben.
© Getty Images

Adam Aznou (Real Valladolid)
Der 18 Jahre alte Außenverteidiger durfte in Spanien in 13 Partien Spielpraxis sammeln und kehrt nun zurück, um zum Klub-WM-Kader des FCB dazuzustoßen. "Adam Aznou hat bei Real Valladolid wertvolle Erfahrungen gesammelt und sich sehr gut weiterentwickelt", erklärte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund und deutete an, ihm in München eine weitere Chance zu geben.

<strong>Hyun-ju Lee (Hannover 96)</strong><br>In der 2. Bundesliga konnte der Südkoreaner in 24 Spielen viele Einsatzminuten sammeln. Dabei steuerte er drei Tore und zwei Vorlagen bei. Er kehrt im Sommer zur Zweiten Mannschaft des FC Bayern erstmal zurück. Es sei denn die Hannoveraner ziehen im Juni noch die vereinbarte Kaufoption. Beim FCB steht er noch bis 2027 unter Vertrag.
© Getty Images

Hyun-ju Lee (Hannover 96)
In der 2. Bundesliga konnte der Südkoreaner in 24 Spielen viele Einsatzminuten sammeln. Dabei steuerte er drei Tore und zwei Vorlagen bei. Er kehrt im Sommer zur Zweiten Mannschaft des FC Bayern erstmal zurück. Es sei denn die Hannoveraner ziehen im Juni noch die vereinbarte Kaufoption. Beim FCB steht er noch bis 2027 unter Vertrag.

<strong>Taichi Fukui (FC Arouca)</strong><br>Für den Japaner ging es nach dem letztjährigen Abstieg mit Portimonense in Portugal weiter. Der Mittelfeldspieler, der 13 Mal für Portimonense auflief, wurde an den Erstligisten FC Arouca verliehen und gehörte dort zunächst zur Stammelf, zuletzt wurde er aber nicht mehr ganz so häufig eingesetzt. Im Winter verkauften ihn die Münchner für 1,6 Millionen Euro an die Portugiesen.
© Getty Images

Taichi Fukui (FC Arouca)
Für den Japaner ging es nach dem letztjährigen Abstieg mit Portimonense in Portugal weiter. Der Mittelfeldspieler, der 13 Mal für Portimonense auflief, wurde an den Erstligisten FC Arouca verliehen und gehörte dort zunächst zur Stammelf, zuletzt wurde er aber nicht mehr ganz so häufig eingesetzt. Im Winter verkauften ihn die Münchner für 1,6 Millionen Euro an die Portugiesen.

<strong>Maurice Krattenmacher (SSV Ulm)</strong><br>Trotz des Abstiegs mit Ulm war Krattenmacher einer der besseren Spieler dort. In 33 Einsätzen verbuchte er drei Tore und acht Vorlagen. Der 19-Jährige kehrt zu den Bayern zurück und hat dort noch einen Kontrakt bis 2027. Zudem ist er Teil des Kaders für die anstehende FIFA-Klub-WM (<a target="_blank" href="https://www.joyn.de/sport?utm_medium=referral&amp;utm_source=www.ran.de&amp;utm_campaign=joynlinkout&amp;utm_content=textlink_general_joyn">live und kostenlos im Joyn-Livestream</a>) und soll laut Freund näher ans Profiteam herangeführt werden.
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Maurice Krattenmacher (SSV Ulm)
Trotz des Abstiegs mit Ulm war Krattenmacher einer der besseren Spieler dort. In 33 Einsätzen verbuchte er drei Tore und acht Vorlagen. Der 19-Jährige kehrt zu den Bayern zurück und hat dort noch einen Kontrakt bis 2027. Zudem ist er Teil des Kaders für die anstehende FIFA-Klub-WM (live und kostenlos im Joyn-Livestream) und soll laut Freund näher ans Profiteam herangeführt werden.

<strong>Gibson Nana Adu (SpVgg Unterhaching)</strong><br>Wie Krattenmacher, verpflichtete der FCB auch Gibson Nana Adu von Unterhaching. Der 16 Jahre junge Stürmer blieb aber zunächst noch für eine Saison auf Leihbasis bei der SpVgg. Dort kam er auf 345 Spielminuten in der 1. Mannschaft. Er kehrt zunächst zurück.
© IMAGO/Eibner

Gibson Nana Adu (SpVgg Unterhaching)
Wie Krattenmacher, verpflichtete der FCB auch Gibson Nana Adu von Unterhaching. Der 16 Jahre junge Stürmer blieb aber zunächst noch für eine Saison auf Leihbasis bei der SpVgg. Dort kam er auf 345 Spielminuten in der 1. Mannschaft. Er kehrt zunächst zurück.

<strong>Maximilian Hennig (SpVgg Unterhaching)</strong><br>In Unterhaching gab es in der Saison 2024/25 noch einen zweiten Bayern-Leihspieler: Maximilian Hennig. Der 18-Jährige sollte beim Drittligisten den Sprung in den Erwachsenenfußball bewältigen, nachdem er beim Rekordmeister bislang in der U19 und in der UEFA Youth League aktiv war. Der Vertrag des Linksverteidigers läuft noch bis 2027. In Haching gehörte er zum Stammpersonal. Auch er kommt erstmal zurück zum FCB.
© IMAGO/DeFodi Images

Maximilian Hennig (SpVgg Unterhaching)
In Unterhaching gab es in der Saison 2024/25 noch einen zweiten Bayern-Leihspieler: Maximilian Hennig. Der 18-Jährige sollte beim Drittligisten den Sprung in den Erwachsenenfußball bewältigen, nachdem er beim Rekordmeister bislang in der U19 und in der UEFA Youth League aktiv war. Der Vertrag des Linksverteidigers läuft noch bis 2027. In Haching gehörte er zum Stammpersonal. Auch er kommt erstmal zurück zum FCB.

<strong>Matteo Perez Vinlöf (Austria Wien)</strong><br>Der Schwede spielte nach der Vertragsverlängerung in München bis 2027 für ein Jahr auf Leihbasis für Austria Wien. War bei der Austria unangefochtener Stammspieler. Sein Papier ist beim FCB noch bis 2027 gültig. Die Bayern beorderten ihn erst einmal zurück.
© IMAGO/GEPA pictures

Matteo Perez Vinlöf (Austria Wien)
Der Schwede spielte nach der Vertragsverlängerung in München bis 2027 für ein Jahr auf Leihbasis für Austria Wien. War bei der Austria unangefochtener Stammspieler. Sein Papier ist beim FCB noch bis 2027 gültig. Die Bayern beorderten ihn erst einmal zurück.

<strong>Tom Ritzy Hülsmann (SKN St. Pölten)</strong><br>In der zweithöchsten Spielklasse Österreichs sammelte Torhüter Tom Ritzy Hülsmann regelmäßig Spielpraxis. Der 20-Jährige aus Trier brachte die Erfahrung von 29 Einsätzen in der Regionalliga Bayern mit zum SKN St. Pölten. In München läuft der Vertrag des 2,05-Meter-Hünen noch bis 2026. Fügte sich gut in Österreich ein und agiert als Nummer 1.
© IMAGO/Eibner Europa

Tom Ritzy Hülsmann (SKN St. Pölten)
In der zweithöchsten Spielklasse Österreichs sammelte Torhüter Tom Ritzy Hülsmann regelmäßig Spielpraxis. Der 20-Jährige aus Trier brachte die Erfahrung von 29 Einsätzen in der Regionalliga Bayern mit zum SKN St. Pölten. In München läuft der Vertrag des 2,05-Meter-Hünen noch bis 2026. Fügte sich gut in Österreich ein und agiert als Nummer 1.

<strong>Nestory Irankunda (Grasshoppers Zürich)</strong><br>Der 19 Jahre alte Offensivspieler wurde im Winter an den Schweizer Erstligisten ausgeliehen und begeisterte dort prompt mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit. In insgesamt 21 Einsätzen gelangen ihm ein Tor und drei Assists. Nachdem er mit den Grasshoppers erst in der Relegation den Klassenerhalt schaffte, kehrt er vorerst zurück nach München.
© Manuel Stefan

Nestory Irankunda (Grasshoppers Zürich)
Der 19 Jahre alte Offensivspieler wurde im Winter an den Schweizer Erstligisten ausgeliehen und begeisterte dort prompt mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit. In insgesamt 21 Einsätzen gelangen ihm ein Tor und drei Assists. Nachdem er mit den Grasshoppers erst in der Relegation den Klassenerhalt schaffte, kehrt er vorerst zurück nach München.

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Frank Schmidt als König von Heidenheim: "Ein fantastischer Mensch"

ran: Beim 0:2 in der Conference League vergangene Woche gegen Chelsea sorgte eine Choreografie der Heidenheim-Fans für Aufsehen: Trainer Frank Schmidt wurde dabei als König dargestellt. Trifft das seinen Status in Heidenheim?

Sanwald: Zu 100 Prozent. Die Fans haben einfach ein fantastisches Gespür. Das war eine überragende Choreo, ich hatte Gänsehaut. Frank kam 2003 als Spieler zu uns, als wir in der Verbandsliga waren. Er hat in der Saison 2007/08 in der Oberliga das Traineramt übernommen, jetzt spielen wir international. Es gibt keine Superlative für ihn. Natürlich hatten wir dazwischen immer wieder Rückschläge und mussten uns neu ausrichten. Jetzt befinden wir uns wieder in so einer ähnlichen Phase. Das weiß jeder in Heidenheim, wir haben so einen großen Zusammenhalt. Wir stellen uns dem Kampf um den Klassenerhalt, in dem sich vier bis sechs Teams befinden. Das machen wir mit großer Freude. Wir werden die notwendigen Punkte sammeln.

ran: Stand Schmidt als Heidenheim-Trainer jemals vor dem Aus?

Sanwald: Noch nie, wir haben noch nie darüber diskutiert. Ich habe ihm schon oft gesagt, er kann jederzeit einen unbefristeten Vertrag unterschreiben. Wenn er das morgen möchte, bin ich der Erste, der das macht. Aber das will er nicht, er möchte keinen Freundschaftsvertrag. Er will sich das verdienen, er ist ein absoluter Wettkampftyp.

ran: Was zeichnet Schmidt aus?

Sanwald: Er ist ein fantastischer Mensch mit hoher sozialer Kompetenz. Den muss man einfach gerne haben. Dazu hat er eine ganz hohe Fachkompetenz. Er hat sich als Trainer herausragend entwickelt. Es ist unglaublich, wie es ihm gelingt, alle Spieler abzuholen und ihnen alle notwendigen Details mit auf den Weg zu geben. Hinzu kommt seine Erfahrung. Die Saison 2017/18 in der 2. Bundesliga war auch einen Tick schwieriger, am Schluss haben wir den Klassenerhalt am 34. Spieltag geschafft. Wir haben damals gesagt, dass wir wahrscheinlich in Zukunft aus dieser Erfahrung profitieren werden. So war es auch. Frank ist für unseren Verein der perfekte Trainer.

ran: In dieser Saison dreht sich auch viel um Paul Wanner. Wie stolz sind Sie, dass er sich trotz Optionen wie Stuttgart, Frankfurt oder Eindhoven für eine Leihe von Bayern nach Heidenheim entschieden hat?

Sanwald: Ich weiß nicht, ob 'stolz' das richtige Wort dafür ist. Ich freue mich einfach. Er ist ein schlauer Junge. Ich glaube, er kann es bis ganz nach oben schaffen. Aber er muss auch noch dazulernen - das weiß er auch. Das spürt man jeden Tag. Wir haben ihm vor der Leihe einen Weg aufgezeigt und er hat uns vertraut. Paul ist in Süddeutschland aufgewachsen, wir sprechen die gleiche Sprache. Paul weiß, dass es nur step by step nach oben geht. Er hat auf jeden Fall den Ehrgeiz und das Talent dazu. Ich freue mich für ihn, uns und die Bayern, dass es gut läuft. Für alle ist die Leihe eine schlaue Konstellation. Man sieht: Mal kommt der Wind von hinten, mal hat man Gegenwind. Er muss sich durchbeißen.

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Die Väter des Erfolgs in Heidenheim: Trainer Frank Schmidt und Holger Sanwald.
Die Väter des Erfolgs in Heidenheim: Trainer Frank Schmidt und Holger Sanwald.© IMAGO/Jan Huebner
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Heidenheim wollte Wanner schon in der Jugend holen

ran: Hatten Sie damit gerechnet, dass das Offensiv-Juwel Heidenheim zusagt?

Sanwald: Wir sind ja auch wer. Wir hätten Paul schon gerne in der Jugend verpflichtet. Damals waren wir aber chancenlos, weil der FC Bayern gerufen hat. Es hat mich beeindruckt, dass er sich in der vergangenen Saison für eine Leihe nach Elversberg entschieden hat. Die große, weite Bayern-Welt ist doch eine andere als die 2. Bundesliga. Aber unser Weg als Verein war auch so, es ging Schritt für Schritt nach oben. Wir mussten einst in der 2. Liga erst auffallen. Im Sommer haben wir uns gesagt, die Konstellation Paul und Heidenheim könnte passen. Die Gespräche mit ihm und dem FC Bayern waren von Anfang an super. Es hat einfach gepasst.

ran: Wie zufrieden sind Sie bislang mit seinen Leistungen?

Sanwald: Die Leistungen sind so wie erwartet. Er bringt unglaublich viel mit. Er ist immer in der Lage, Spiele zu entscheiden. Aber er ist noch ein junger Mann, der noch Dinge lernen muss. Gegen Frankfurt war auch er nicht auf seinem besten Level, so wie der Rest der Mannschaft auch nicht. Das ist aber normal. Paul wird sich im Laufe der Saison noch weiter steigern. Wir sind bislang sehr zufrieden mit ihm.

ran: Zuletzt hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann ihn sogar für die A-Nationalmannschaft nominiert. Ist das ein Zeichen, dass man auch im beschaulichen Heidenheim den Sprung zum DFB schaffen kann?

Sanwald: Absolut. Tim Kleindienst hat bei uns den Durchbruch geschafft. Rob Andrich auch, Jan-Niklas Beste wurde ebenfalls schon mal für die Nationalmannschaft nominiert. Die Entscheidung von Paul, erst mal nicht zur A-Nationalmannschaft zu reisen, ist für uns nachvollziehbar. Er hat gesagt: 'Ich möchte jetzt noch nicht dorthin, nur damit ich für Deutschland gefixt bin.' Er will wirklich aufgrund seiner Leistungen zur A-Nationalmannschaft. So weit fühlt er sich noch nicht. So eine Entscheidung ist schon bemerkenswert. Man muss bedenken, dass er erst 18 Jahre alt ist. Das ist wohl überlegt. So spielt er für die deutsche U21 und lässt sich die Wahl zwischen DFB und Österreich offen. Natürlich würde ich mir wünschen, dass er irgendwann für Deutschland spielt.

ran: Muss man Wanner vor dem Nationalmannschafts-Trubel schützen?

Sanwald: Nein. Deshalb ist er ja auch in Heidenheim an der richtigen Adresse. Hier kann man wirklich in Ruhe arbeiten. Hier sind nicht täglich fünf Journalisten am Trainingsplatz. Hier wird trainiert, er hat hier viel mehr Ruhe als anderswo. Zudem kommt Paul aus einem sehr vernünftigen Elternhaus. Er ist klar im Kopf. Die Ruhe tut ihm gut.

ran: Zwei Halbtags-Scouts - Vater und Sohn - haben bislang ausgezeichnete Arbeit für Heidenheim geleistet und Leistungsträger entdeckt. Muss sich der Verein hier künftig breiter aufstellen?

Sanwald: Das haben wir schon gemacht. Seit ein paar Wochen haben wir zusätzlich einen hauptamtlichen Scout im Team. Wir haben immer geschaut, dass wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln - und dabei nicht den Fahrstuhl, sondern die Treppe nehmen. Wir wachsen organisch und nicht harakirimäßig.

ran: Was können abgestürzte Traditionsklubs wie Schalke oder der Hamburger SV von Heidenheim lernen?

Sanwald: Das maße ich mir nicht an zu beurteilen. Wir haben hier jeden Tag selbst genug Aufgaben zu erfüllen.

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1. FC Heidenheim hat über 550 Sponsoren

ran: Sie haben den 1. FC Heidenheim in drei Jahrzehnten vom Amateurverein bis in die Conference League geführt. Welche Vision haben Sie für den Klub?

Sanwald: Die große Vision ist es, uns in der Bundesliga zu etablieren. An dieser Aufgabe sind schon ganz viele kleinere Vereine gescheitert, mittlerweile spielen einige ehemalige Erstligisten schon wieder in der 3. Liga. Manche Klubs haben es allerdings auch nachhaltig geschafft, aber die sind in der Minderzahl. Ich denke dabei beispielsweise an Freiburg, Mainz oder Augsburg. Es wäre überragend, wenn es uns als 1. FC Heidenheim gelingen würde, in 20 Jahren fester Bestandteil der Bundesliga zu sein, dazu eine ausgebaute Voith-Arena zu haben, viele Nationalspieler entwickelt zu haben und auch wirtschaftlich weiterhin auf gesunden Beinen zu stehen. Es wäre toll, wenn man dann über uns beispielsweise so wie heute über Augsburg, Mainz oder Freiburg reden würde. Davon sind wir zwar noch weit entfernt, aber wir arbeiten hart darauf hin.

ran: Was war Ihr Anfangsziel, als Sie 1995 den Posten als Abteilungsleiter des 1. FC Heidenheim übernommen haben?

Sanwald: Ich bin immer Schritt für Schritt gegangen. Ich habe in der Jugend für Heidenheim gespielt, stand mit der 2. Mannschaft in der Kreisliga und mit der 1. Mannschaft in der Landesliga auf dem Platz. Vor knapp 30 Jahren hat der Trainer dann zu mir gesagt, dass ich der Richtige für den Job als Abteilungsleiter wäre, ich könne gut organisieren. 13 Jahre lang habe ich ehrenamtlich gearbeitet und keinen Pfennig verdient. Aber das war egal. Ich lebe Fußball von morgens bis abends und konnte später dann mein Hobby zum Beruf machen. Unsere erste Vision war es, als ursprüngliches Gründungsmitglied wieder in die Oberliga Baden-Württemberg aufzusteigen. Das nächste Ziel war die 2. Liga, das haben wir mit dem Aufstieg 2014 erreicht. Und dann lautete die Vision Bundesliga. Und nun wollen wir uns dort über Jahre etablieren.

ran: Haben Sie an Heidenheims Weg nach oben jemals gezweifelt?

Sanwald: Immer wieder haben wir uns viele Gedanken gemacht und unsere Arbeitsweise überprüft. Wir hatten aber immer nur das nächste Ziel vor Augen. In der Landesliga hat niemand sofort an die Bundesliga gedacht. In der Oberliga waren wir dann aber schon überzeugt, dass wir es langfristig in die 2. Liga schaffen können. Jetzt sehen wir auch Chancen, dass wir uns langfristig in der Bundesliga etablieren können.

ran: Hinter dem 1. FC Heidenheim steckt auch ordentlich finanzielle Power, heißt es.

Sanwald: Auch durch die Teilnahme an der Conference League haben wir einen Etat von 85 Millionen Euro. Natürlich hört sich das nach viel Geld an. Aber damit gehören wir zu den Bundesliga-Mannschaften, die mit Abstand die wenigsten Mittel haben. Unseren Etat muss man in Relation zu unseren Konkurrenten setzen. Die haben fast alle deutlich mehr.

ran: Stimmt es, dass Ihr Klub 550 Sponsoren hat?

Sanwald: Ein paar mehr sogar. Das gelingt uns, weil unsere Region das wirtschaftliche Potenzial dazu hat. Wir sprechen von einer gesunden Region, die mittelständisch geprägt ist. Ich bin ein Fan von mittelständischen Unternehmen. Inhabergeführte Firmen sind krisensicher und können schnell entscheiden. Davon gibt es in unserer Region nicht Hunderte, sondern Tausende. Das Potenzial ist riesig. Unsere Stadt hat zwar nur rund 50.000 Einwohner, aber zwischen Stuttgart und Augsburg gibt es Tausende Firmen. Es ist uns gelungen, den 1. FC Heidenheim als die Business-Plattform unserer Region aufzubauen. Wir haben die ganze Region hinter uns gebracht. Gegen Frankfurt haben wir vor kurzem zwar mit 0:4 verloren, aber kein Zuschauer hat das Stadion vor Abpfiff verlassen. Das macht mir Mut. Die Leute identifizieren sich mit unserem Verein und sind gerne dabei. Sie stehen total hinter unserer Reise. Und das ist eine tolle Sache.

ran: Uli Hoeneß hat den FC Bayern zu einem Weltklub gemacht. Wie denkt er über den 1. FC Heidenheim?

Sanwald: Erst einmal: Die Lebensleistung von Uli Hoeneß ist unfassbar. Darüber kann man nur voller Hochachtung sprechen. Er kommt aus Ulm, von dort ist es nur ein Katzensprung nach Heidenheim. Nach unserem Aufstieg in die 2. Liga hatten wir ein Testspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern in München. Damals war Michael Reschke noch Technischer Direktor des FCB. Er meinte, dass Uli Hoeneß mich kennenlernen möchte. Ich dachte erst, ich würde mir nur das Testspiel anschauen - und dann wollte plötzlich Uli Hoeneß mit mir in seinem Büro sprechen. Das war eine sehr spannende Begegnung für mich. Ich bin auch Bayern-Mitglied, das ist kein Geheimnis. Uli Hoeneß spricht voller Respekt von Heidenheim. Es freut uns wirklich sehr, dass der FC Bayern uns so positiv wahrnimmt.

ran: Es heißt, Sie hätten auch einen guten Draht zu Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke.

Sanwald: Stimmt. Er sagt, das Gleiche wie Uli Hoeneß über uns. Im Austausch mit solchen Persönlichkeiten lernt man sehr viel. Wie gesagt, es freut uns sehr, dass man uns so positiv wahrnimmt. Man sieht, dass man es mit Zusammenhalt und ehrlicher Arbeit nach oben schaffen kann. Das Bodenständige tut der Bundesliga auch gut. Uns ist eine schöne Geschichte gelungen - von der Landesliga in die Bundesliga und dazu noch der Ausrutscher mit der Conference League.

ran: Warum Ausrutscher?

Sanwald: Nur nach dem letzten Spieltag standen wir in der Vorsaison auf Platz acht. Davor ging es ausschließlich um den Klassenerhalt. Wir können uns schon richtig einschätzen.

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