FC Bayern München: Uli Hoeneß kritisiert Thomas Tuchel für Transfer-Forderungen
Aktualisiert: 12.10.2023
13:38 Uhr
Kai Esser
Thomas Tuchel wird nicht müde, Verstärkungen für seinen dünnen Kader zu fordern. Nun gab es Kritik von oberster Stelle: Ehrenpräsident Uli Hoeneß schaltet sich ein.
Eigentlich dürfen auf der Ersatzbank bei einem Bundesligaspiel neun Akteure Platz nehmen. Beim FC Bayern München waren es beim 3:0 gegen den SC Freiburg am 7. Spieltag der Bundesliga jedoch nur sieben.
Ein Zeichen für Verletzungssorgen - oder einen zu dünnen Kader. Im Falle des FC Bayern aber beides. Beim Pokalspiel bei Preußen Münster hatte Trainer Thomas Tuchel gar keinen Innenverteidiger mehr zur Verfügung. Er weist oftmals auf fehlendes Personal in jener Innenverteidigung oder im zentralen Mittelfeld hin.
Grund genug für Ehrenpräsident Uli Hoeneß, die Kaderzusammenstellung zu verteidigen. "Wenn Sie jedes Wochenende sehen, was wir auf der Bank sitzen haben - nur Nationalspieler - dann haben wir keinen dünnen Kader", sagte der 71-Jährige gegenüber "RTL".
Einige - "inklusive des Trainers" - würden daher "unkluge Äußerungen" tätigen", wie Hoeneß weiter ausführte. Versteckte Kritik an irgendwem werde "von der Boulevard-Presse" sofort aufgegriffen und sei daher ein "gefundenes Fressen".
Statt ständig neue Spieler zu fordern, will der 71-Jährige öfter selbst ausgebildete Spieler im Kader sehen. Paradebeispiel dafür sei Frans Krätzig, eine der Entdeckungen der Vorbereitung. "Wir müssen darauf achten, nicht nur teure Spieler zu kaufen", sagte Hoeneß.
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Krätzig als positives Beispiel
"Krätzig wäre niemals zum Einsatz gekommen, wahrscheinlich hätte seine Karriere beim FC Bayern gar nicht stattgefunden", sagte Hoeneß und verwies somit auch auf positive Nebeneffekte der Verletzungssorgen beim Rekordmeister.
Hoeneß betonte jedoch auch, dass man trotz gelegentlicher Uneinigkeiten "sehr sehr zufrieden" mit Thomas Tuchel sei. Gleichzeitig ordnete er die zumeist hohe Erwartungshaltung ein.
"Wenn wir Deutscher Meister werden, ist es super. Und wenn wir mal den DFB-Pokal gewinnen, auch", sagte Hoeneß: "Aber wenn wir international ins Halbfinale kommen, ist es das höchste der Gefühle. Wenn man dann alle paar Jahre mal in die Nähe des Gewinns der Champions League kommt, dann muss man demjenigen Trainer oder den Verantwortlichen einen Myrtenkranz spendieren."
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Boateng wäre "wirtschaftlich völlig gaga"
Im Zuge der Kader-Thematik hat sich Hoeneß außerdem zu der Nicht-Verpflichtung von Jerome Boateng geäußert. Demnach hat nicht nur dessen Vergangenheit bei dern Entscheidung den Ausschlag gegeben
"Eines darf man nicht vergessen: Jerome kann ja nur in der Bundesliga spielen", sagte Hoeneß. Da der FC Bayern im Winter ohnehin noch einmal einen Verteidiger verpflichten möchte, hätte der 35-Jährige somit lediglich für acht Bundesligaspiele verpflichtet werden können.
"Und das ist wirtschaftlich völlig gaga", so der Ehrenpräsident weiter.
Hoeneß schwärmt von Nagelsmann
Auch in Sachen Nationalmannschaft hat sich Hoeneß zu Wort gemeldet. So warnte er Bundestrainer Julian Nagelsmann vor zu vielen Experimenten. "Ich denke, dass er jetzt gut daran tut, nicht so viel zu experimentieren, denn die Zeit ist knapp. Es ist ja nicht mal ein Jahr, da hat man nicht viel Zeit zum Experimentieren."
Bundesliga-Transfergerüchte: Neue heiße Spur im Peretz-Poker
Daniel Peretz (FC Bayern) Der FC Bayern und Daniel Peretz werden im Sommer höchstwahrscheinlich - per Leihe oder Verkauf mit Rückkaufklausel - getrennte Wege gehen. Eine klare Option ist für den Israeli offenbar der HSV. Laut Informationen von "Sky" haben bereits konkrete Gespräche stattgefunden. Die Münchner sollen über diese auch bereits informiert sein.
Daniel Peretz (FC Bayern) Peretz soll sich einen Wechsel nach Hamburg insbesondere im Aufstiegsfall vorstellen können. Zwar verfügt der HSV mit Heuer Fernandes und Matheo Raab über zwei gute Keeper, jedoch hätte Peretz dennoch realistische Nummer-eins-Chancen. Zuletzt wurde Frankfurt als Option gehandelt, jedoch müsste sich Peretz dort gegen den aktuell verletzten Kaua Santos und Kevin Trapp behaupten.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) Laut "Sky Sports" prüft Manchester United wohl eine Verpflichtung von Bayer Leverkusens Abwehrstar Jonathan Tah. Der 28-Jährige hat bereits seinen Abschied von den Rheinländern zum Saisonende angekündigt. Am 30. Juni läuft der Vertrag des Nationalspielers aus, entsprechend kann Tah ablösefrei wechseln. Zuletzt wurden auch der FC Bayern, Inter Mailand und der FC Barcelona mit einer möglichen Tah-Verpflichtung in Verbindung gebracht.
Kingsley Coman (FC Bayern München) Flügelflitzer Kingsley Coman gilt als möglicher Verkaufskandidat der Bayern für den Sommer 2025. Laut "CaughtOffside" soll der frischgebackene Meister FC Liverpool Interesse am 28-Jährigen haben und ein Angebot vorbereiten. Als Preisschild wird im Bericht eine Summe im Bereich von etwa 40 Millionen Euro genannt. Comans Vertrag beim FCB läuft läuft noch ...
Kingsley Coman (FC Bayern München) ... bis zum Sommer 2027, allerdings gilt er wegen seines kolportierten Jahresgehalts von 17 Millionen Euro als einer Topverdiener und könnte deshalb den Sparmaßnahmen des FCB zum Opfer fallen. Im Bericht wird erwähnt, dass die Personalie Coman bei Liverpool mit Diogo Jota verknüpft sein soll. Wenn die "Reds" einen Jota-Abnehmer finden, würde dies das Interesse an Coman deutlich intensivieren.
Carney Chuckwuemeka (Borussia Dortmund) Der BVB plant einen irren Transfer-Tausch - Berichten des englischen Portals "Teamtalk" zufolge will die Borussia Carney Chukwuemeka unbedingt fest verpflichten. Derzeit ist der 21-Jährige vom FC Chelsea ausgeliehen - die Kaufoption soll bei 30 Millionen Euro liegen. Die Borussia möchte den Preis aber drücken und wäre demnach bereit, Jamie Gittens in einen möglichen Deal einzubinden...
Jaden Sancho (FC Chelsea) ... Neben Chuckwuemeka liebäugelt der BVB auch mit dem Ex-Borussen Jadon Sancho. Chelsea zeigt Interesse an Gittens - die Schwarz-Gelben würden den Flügelspieler für 60 Millionen ziehen lassen. Sancho, der von Manchester United an die Blues ausgeliehen ist, steht einer Rückkehr nach Dortmund wohl offen gegenüber. Der BVB hofft nun, einen Deal zu vereinbaren, der alle drei Profis einschließt.
Eliesse Ben Seghir (AS Monaco) Einem Bericht der "L'Equipe" zur Folge soll der FC Bayern Interesse an Flügelspieler Eliesse Ben Seghir zeigen. Der 20-jährige Marokkaner von der AS Monaco steht demnach ganz oben auf der Liste des deutschen Rekordmeisters. Sein Vertrag in Frankreich läuft noch bis 2027, der Marktwert wird auf 30 Millionen Euro taxiert. Neben den Münchnern sollen auch Manchester City, Liverpool und Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen an dem Offensiv-Juwel interessiert sein.
Bernardo (VfL Bochum) Zuletzt wurde von der „Sport Bild“ berichtet, dass Eintracht Frankfurt kurz davor stehen soll, den Brasilianer Bernardo vom VfL Bochum im Sommer zu begründen. Nun berichtet die „Bild“, dass der Deal rund um den 29-Jährigen auf Eis liegen soll und sich die Hessen mit Alternativen beschäftigen dürften. Demnach führt eine Spur wohl …
Jan-Carlo Simic (RSC Anderlecht) ... zu Abwehrtalent Jan-Carlo Simic vom RSC Anderlecht. Der in Nürtingen geborene Deutsch-Serbe wurde einst beim VfB Stuttgart und den Stuttgarter Kickers ausgebildet und wechselte später zum AC Mailand. Mittlerweile steht Simic bei Anderlecht unter Vertrag und das noch langfristig bis zum Sommer 2029. Durch gute Leistungen in Belgien avancierte Simic mittlerweile zum serbischen A-Nationalspieler.
Thomas Müller (FC Bayern) Wie geht es für Thomas Müller nach seinem Ende beim FC Bayern im Sommer weiter? Laut "Bild" ist Vissel Kobe am 35-Jährigen interessiert. Bei dem japanischen Erstligisten spielten bereits Stars wie Lukas Podolski und Andres Iniesta. Ein Wechsel des Offensivspielers nach Japan gilt aber als unwahrscheinlich, demnach ist ein Neuanfang in der MLS aktuell die wahrscheinlichste Option.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) Kommt es nach nur einem Jahr wieder zur Trennung zwischen Borussia Mönchengladbach und Stürmer Tim Kleindienst? Der laufstarke Angreifer soll im Fokus mehrerer Vereine stehen, berichtet die "Sport Bild". Die Borussia will den Nationalspieler demnach nicht verkaufen, muss sich aber aufgrund der angespannten finanziellen Lage ab 20 Millionen Euro gesprächsbereit zeigen. Kleindiensts Vertrag endet erst im Sommer 2028.
Ismael Doukoure (Racing Strasbourg) Nachdem Jonathan Tah zuletzt seinen Abgang im Sommer 2025 aus Leverkusen bestätigte, läuft bei Bayer die Nachfolger-Suche. Laut "L’Equipe" führt eine Spur zu Ismael Doukoure von Racing Strasbourg. Demnach soll die "Werkself" den 21-Jährigen auf dem Zettel haben, der sowohl im Abwehrzentrum als auch auf der rechten Außenbahn spielen kann. Doukoures Vertrag ...
Ismael Doukoure (Racing Strasbourg) ... läuft nur noch bis zum Sommer 2026, soll zudem eine Ausstiegsklausel beinhalten. Im Sommer 2024 soll sich Doukoure schon mit Leverkusens Bundesliga-Rivale VfL Wolfsburg über einen Wechsel einig gewesen sein, allerdings platzte ein Transfer dem Bericht nach wegen einem Veto der Vereinsführung der Franzosen.
Julian Brandt (Borussia Dortmund) Der SV Werder Bremen soll einen möglichen Transfer von Julian Brandt verfolgen. Die Situation des BVB-Stars wird laut "SKY" intensiv verfolgt. Seine aktuelle Saison läuft durchwachsen, angeblich darf er einen neuen Verein suchen. Der gebürtige Bremer sagte Anfang 2023 bei "Sport1": "Ich habe mir als kleines Kind immer vorgenommen, dass ich Profi werde und irgendwann wieder nach Bremen zurückkehre". Der 28-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2026. Das geschätzte Jahresgehalt von neun Millionen Euro wäre für die Bremer kaum bis gar nicht zu stemmen. Brandt müsste also für eine Heimkehr auf Geld verzichten.
Xavi Simons (RB Leipzig) Droht RB Leipzig ein herber Verlust im Sommer? Wie Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet, sieht Xavi Simons einen Wechsel weiterhin als konkrete Option an. Demnach wurden interessierte Klubs aus der Premier League darüber informiert, dass RB Leipzig eine Ablösesumme von rund 75 Millionen Euro anstrebt. Der 21-Jährige träumt derweil wohl von einem Wechsel zum FC Barcelona. Dies sei derzeit jedoch unwahrscheinlich.
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) 2022 kam Ko Itakura für fünf Millionen Euro von Manchester City zu Borussia Mönchengladbach und erwies sich als echter Glücksgriff. Der Japaner bildet mit Nico Elvedi die robuste Innenverteidigung und ist dementsprechend heiß begehrt. Die "Rheinische Post" listet nationale und internationale Interessenten auf ...
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) ... Demnach sind mit dem FC Bayern, dem BVB, Leverkusen und Frankfurt vier Bundesligisten interessiert, zudem namentlich nicht genannte Vereine aus England, Spanien, Frankreich und den Niederlanden. Der Vertrag des Verteidigers endet 2026. Kann ihn Gladbach nicht zu einer Verlängerung bewegen, müsste er wohl im Sommer verkauft werden, um eine Ablöse zu kassieren.
Fabio Silva (UD Las Palmas/ausgeliehen von Wolverhampton) Eintracht Frankfurt hat Erfahrungen mit Stürmern, die vorzeitig den Verein verlassen. Daher bauen die Hessen bei Hugo Ekitike offenbar jetzt schon vor. Für den Fall, dass sie den Franzosen mit Vertrag bis 2029 im Sommer schon wieder ziehen lassen müssen, haben sie offenbar in Fabio Silva einen möglichen Ersatz im Blick. Nach "Sky"-Informationen hat es bereits Gespräche mit der Seite des 22-Jährigen gegeben, der derzeit von den Wolverhampton Wanderers an Las Palmas ausgeliehen ist.
Umso wichtiger sind daher die anstehenden Testspiele: "Das Wichtigste wird sein, dass er diese Mannschaft, die er sich vorstellt, im Laufe der nächsten drei, vier Spiele zusammenspielt. Dass da jeder weiß, wo er hinlaufen muss, dass es eine Einheit ist.". Wenn die Mannschaft als Einheit auftrete und eingespielt sei, "dann bin ich überzeugt, dass es trotzdem eine gute Europameisterschaft werden kann".
Ohnehin zeigte sich Hoeneß von dem Ex-Bayern-Coach begeistert. "Wir waren uns beim FC Bayern einig, dass er jetzt für diese Situation genau der Richtige ist. Er ist frisch, er ist jung. Er ist jetzt total erholt, hat nach dem Verlassen des FC Bayern ja viel Urlaub gemacht. Und er hat sehr viel Elan. Ich bin überzeugt, dass er viel Kraft getankt hat. Und jetzt braucht die Nationalmannschaft Optimismus. Sie braucht Aufbruchstimmung und ich denke, dafür ist Julian genau der Richtige."
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Ansetzung des Länderspiels "amateurhaft"
Deutlich weniger begeistert zeigte sich der 71-Jährige derweil von der nächtlichen Ansetzung des zweiten Testspiels in den USA. "Ein Länderspiel gegen Mexiko, und das ist ja auch nicht gerade der Renner, um zwei Uhr nachts zu machen, da sieht man, dass das amateurhaft ist."
Und weiter: "Ich will das deutsche Volk und die deutschen Zuschauer hinter mich bringen. Und dann kann ich Ihnen nicht ein Länderspiel mit einem neuen Trainer nachts um zwei Uhr anbieten. Da hätte man sagen müssen, entweder wir schaffen das, dass wir das zu einer vernünftigen Zeit machen, oder wir fahren dann eben nicht nach Amerika."