Stefan Kuntz bestätigt Gespräche mit dem HSV - exklusiv in der ran Bundesliga Webshow
Aktualisiert: 21.05.2024
10:10 Uhr
ran.de
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Stefan Kuntz äußert sich in der ran Bundesliga Webshow unter anderem zur Situation beim FC Bayern, zum DFB-Kader für die EM und auch zu seinem potentiellen neuen Arbeitgeber.
Die Suche des FC Bayern München nach einem neuen Trainer dauert weiter an. Für den ehemaligen DFB-Coach Stefan Kuntz gibt der deutsche Rekordmeister aktuell kein gutes Bild ab. "Das ist nicht Bayern-like", sagte der frühere Stürmer in der ran Bundesliga Webshow.
Der Europameister von 1996 äußert sich außerdem über den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Heim-EM, spricht über die Chancen seines langjährigen Klubs 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen und einen womöglich kommenden Arbeitgeber.
Stefan Kuntz über:
... Berichte, wonach es ein Treffen zwischen ihm und dem Hamburger SV gab: "Es gab Kontakt, aber noch nicht mehr. Es geht um die Position des Vorstandes. Ihr seid in den nächsten Tagen näher dran als alle anderen (lacht)."
... die Trainersuche des FC Bayern: "Das ist nicht Bayern-like. Das ist nicht der Anspruch, auch wenn man generell die letzten Jahre sieht, da gab es schon eine recht hohe Fluktuation. Dazu kommt, dass es auch sportlich nicht so geklappt hat wie erhofft. Das ist schon eine Saison zum Abhaken für die Bayern."
"Es ist so, dass die Verantwortlichen, die diese Entscheidung vorbereiten und präsentieren müssen, sicher nicht ungestört arbeiten können. Mit Schlagzeilen über Bayern lassen sich die Medien natürlich gut verkaufen, das weiß der Verein aber. Daher hat es mich überrascht, dass von mehreren Leuten Statements und Einschätzungen abgegeben wurden und das nicht bei einer Person kanalisiert wurde, die sich darum kümmert, um auch eine gewisse Ruhe in das Thema reinzubringen. Es macht kein professionelles Bild."
"Bei Max Eberl ist ja schon vorher durchgesickert, dass es sein Lieblingsverein ist. Dort ist er jetzt, er hat den Vertrag unterschrieben und wird sich ja vorher schon Gedanken gemacht haben, was auf ihn zukommt. Bei Bayern sind das die Rahmenbedingungen, dass auch Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge etwas sagen. Wenn man sich darauf einlässt, muss man damit auch klarkommen."
"Natürlich gibt es viele gute Trainer. Aber man ist jetzt schon am Ende der Saison und normalerweise macht man sich jetzt schon Gedanken, wie man in die neue Saison geht. Was die Trainer angeht, die aktuell auf dem Markt sind, gibt es nichts, was mir direkt ins Auge springt. Wichtig ist, dass sie jetzt bald einen Trainer finden, damit der auch an den Transfers mitarbeiten kann und die Spieler zu seiner Philosophie passen. Man hat ja dieses Jahr schon gesehen, was passiert, wenn das Ganze nicht so zusammenpasst."
... das benötigte Trainerprofil: "Ich war auch von den Spielern enttäuscht. In der Champions League hat man sich noch einmal zusammengerissen, aber man hatte nie das Gefühl, dass eine Einheit auf dem Platz steht. Das steht auf jeden Fall als Aufgabe für den Trainer im Raum, die Leute wieder zusammenzuführen. Und natürlich auch die Einzelnen wieder stark zu machen, weil niemand auch nur annähernd an seine 100 Prozent gekommen ist. Und dann muss man schauen, wie die Vereinsphilosophie der Bayern ist, ob man auch von einigen Spielern enttäuscht ist und einen Neuaufbau im Kader starten will."
Kuntz über EM-Kader: "Spieler müssen Rolle akzeptieren"
... den DFB-Kader für die EM und das Fehlen von Leon Goretzka und Mats Hummels: "Aufgrund der Spielweise ist die Kaderzusammenstellung für mich komplett nachvollziehbar. Das hat jetzt nichts mit den einzelnen Spielern zu tun, aber wenn du weißt, dass du einen Spieler wahrscheinlich nicht so oft einsetzt, dann ist es dir lieb, wenn der Spieler die Rolle dann auch so akzeptiert. In den vier Wochen plus Vorbereitungszeit musst du einfach auch eine gute Stimmung drin haben und möglichst wenig Themen in der Kabine. Von daher ist alles gut gemacht."
... die Nominierung von vier Torhütern: "Das kann ich auf Anhieb auch nicht richtig beurteilen. Vorausgesetzt, es gibt jetzt keine Verletzung, von der wir nichts wissen."
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Kuntz zum DFB-Kader: Ist das der Grund für das Fehlen von Goretzka und Hummels?
... Parallelen zum EM-Titel 1996: "Ich war damals auch zwei Jahre zuvor bei der WM 1994 dabei und wenn man mich fragt, was dann 1996 der größte Unterschied war, dann war es die Kaderzusammenstellung. Ich kann mich da in die Rolle von Julian Nagelsmann hineinversetzen. Abgesehen davon ist gerade gesellschaftlich eine Stimmung, dass alle die Schnauze voll haben. Da würde ich mir wünschen, dass es einfach möglichst viele Straßenfeste und Public Viewings gibt, damit die Leute etwas zu feiern haben."
... die Chancen auf den EM-Titel: "Mit unserem Heimvorteil, wenn wir die Leistung so auf die Platte bekommen, wie wir es im März gehabt haben, wenn die Spieler fit bleiben, wir eine gute Stimmung reinkriegen, plus das Getragenwerden der Fans, dann haben wir die Chance auf ein Endspiel, finde ich schon, ja."
Kuntz: Wo der VfB Stuttgart einen Maßstab gesetzt hat
... den VfB Stuttgart: "Es hatte viel Ähnlichkeit, was Taktik und Auftritt angeht, mit Leverkusen. Die spannendsten Spiele waren dann auch die zwischen Leverkusen und Stuttgart. Das macht den Fußball so spannend und hält ihn interessant, dass immer wieder Dinge passieren, die man nicht voraussehen kann. Was mir bei Sebastian Hoeneß und den anderen sportlich Verantwortlichen gefällt: Es sind viele Spieler da, die heute besser sind als vor einem Jahr. Das ist schon ein Maßstab."
"Interessant ist, dass Leverkusen und Stuttgart beide aus dem Abstiegskampf kommen. Ich habe das selbst erlebt mit Köln, als wir zunächst fast abgestiegen sind, dann direkt Pokalsieger und ein Jahr später Meister geworden sind. Also es kann etwas entstehen in dieser riesigen Drucksituation, alles verlieren und absteigen zu können. Wenn sie den Stamm halten können und sich auf der einen oder anderen Position sogar verbessern, sehe ich keine Anzeichen, warum sich das verändern sollte - es sei denn, der Verein ist wieder zerstritten und es kommen von dieser Seite schlechte Schlagzeilen."
... die Triple-Chancen von Leverkusen: "Ich traue es ihnen auf jeden Fall zu. Warum? Weil sie immer, wenn etwas überragend gemacht wurde, im nächsten Spiel wieder konzentriert waren. Ich glaube, dass dieser, ich nenne es mal Erfolgshunger, in dieser Saison so stark ausgeprägt ist, wo vielleicht ein paar Prozent bei Bayern gefehlt haben. Man hat schon gesehen, dass die Mannschaft auch Moral hat und viele Ergebnisse in der Nachspielzeit korrigiert hat. Wenn man noch keine Titel hat, gerade in Leverkusen, wo die Leute froh sind, dass dieser blöde Name 'Vizekusen' weg ist, dann will man jetzt auch 'Triplekusen' werden."
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Pokalsieg für den FCK? "Von zehn Spielen verliert Lautern neun"
... die Chancen von Kaiserslautern im Pokalfinale: "Der Fußball-Experte, der sich an Zahlen, Daten, Fakten orientiert, der sagt: wenige. Der ehemalige FCK-Spieler und auch Vorstandsvorsitzende, der sagt: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und alles ist möglich. Das System von Leverkusen ist sehr schwer zu bespielen, dann sind sie auch noch sehr variabel. Und es gibt halt Spieler wie Xhaka, wie Grimaldo, wie Wirtz, die qualitativ einfach höher spielen als der FCK. Von zehn Spielen verliert Lautern neun, aber wir wissen nicht, ob das Pokalfinale nicht das zehnte ist."
Transfers in Bundesliga und 2. Bundesliga: Fixe Wechsel im Sommer 2024 - FC Bayern verpflichtet zwei Top-Talente aus der 3. Liga
... den Abstieg des 1. FC Köln: "Es war von Anfang an zu spüren, dass es dieses Jahr mit Köln sehr schwierig wird. Dann noch die Transfersperre, mit der du dir alle Chancen genommen hast, nochmal zu reagieren. Ja, es gab zwar noch ein paar Last-Minute-Siege, aber das sind dann auch die Zuschauer, die viel ausmachen. Qualitativ war es nicht die große Überraschung."