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Bundesliga

VfB Stuttgart: Warum das Überraschungsteam noch besser spielt, als es die Tabelle aussagt

  • Aktualisiert: 17.12.2023
  • 10:51 Uhr
  • Tobias Escher

Der VfB Stuttgart befindet sich im Höhenflug. Trainer Sebastian Hoeneß hat eines der spannendsten Teams Europas gebastelt. Warum spielt der VfB plötzlich begeisternden Fußball? Eine Spur für den Erfolg führt zu einem italienischen Trainer.

Von Tobias Escher

Anfang April 2023. Mit Sebastian Hoeneß präsentieren die Stuttgarter einen neuen Trainer – bereits zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit. Sein Vorgänger Bruno Labbadia konnte den Verein nicht aus dem Tabellenkeller führen.

Alle Informationen zum Topspiel zwischen Bayern und dem VfB Stuttgart bekommt ihr hier, außerdem erfahrt ihr wo das Spiel kostenlos im TV läuft.

Hoeneß‘ Aufgabe lautet, den Verein vor dem Abstieg zu bewahren. Angesichts von fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang scheint dies kaum möglich.

Acht Monate später steht der Fast-Absteiger auf einem Champions-League-Platz. Binnen kürzester Zeit hat Hoeneß aus dem schlechtesten Team der Liga eine Mannschaft gebastelt, die den wohl attraktivsten Fußball Deutschlands spielt. Ein Ende des Höhenflugs ist nicht in Sicht.

Der VfB ist nicht mit Glück in die Nähe der Tabellenspitze gerutscht, sondern dank eines technisch wie taktisch hochwertigen Spielstils. Wie ist Hoeneß das gelungen?

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Das Wichtigste in Kürze

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Anleihen bei Brighton & Hove Albion

Wer Hoeneß‘ Erfolgsgeheimnis verstehen möchte, muss nach England blicken. Dort hat der gebürtige Münchner sich die Inspiration geholt für jenen Stil, mit dem seine Stuttgarter nun die Liga aufmischen.

Im Sommer 2022 entließ die TSG Hoffenheim Hoeneß. In den Monaten danach saß er nicht auf der faulen Haut. Er besuchte Klubs und studierte die Arbeit anderer Trainer.

Über solche Lehrbesuche – in der Fußballwelt als Hospitanz bekannt – bilden sich arbeitslose Trainer weiter. In der Vergangenheit hatte Hoeneß bereits Pep Guardiola und Ralf Rangnick über die Schulter geschaut.

Nach seiner Entlassung in Hoffenheim hospitierte Hoeneß bei Brighton & Hove Albion. Der Verein aus der englischen Küstenstadt mischte in den vergangenen Jahren die Premier League auf.

Die "Seagulls" sind den anderen Premier-League-Teams finanziell unterlegen. Dennoch mauert Brighton sich nicht am eigenen Strafraum ein, sondern möchte den Gegner mit technisch hochwertigem Ballbesitzfußball bezwingen.

Vater dieser Spielidee ist Roberto de Zerbi. Der italienische Trainer entwickelte ein taktisches System, mit dessen Hilfe sein Team defensiv stabil verteidigen und trotzdem ansehnlichen Ballbesitzfußball spielen kann. Brighton spielt in der Abwehr zahlreiche Pässe, lockt den Gegner ins Pressing – und spielt ihn dann aus.

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Bundesliga-Transfergerüchte: Eintracht Frankfurt könnte neben Omar Marmoush auch Tuta verlieren

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<strong>Tuta (Eintracht Frankfurt)</strong><br>Verliert Eintracht Frankfurt neben Omar Marmoush noch einen zweiten wichtigen Spieler? Laut Information des türkischen Portals "SportsDigitale" steht der Brasilianer Tuta vor einem Wechsel zu Fenerbahce Istanbul. Der Innenverteidiger spielt seit 2019 bei der SGE, sein Vertrag läuft 2026 aus. Frankfurt würde den Kontrakt gerne verlängern, der Spieler zögert jedoch. Demnach stehen rund 15 Millionen Euro Ablöse im Raum.
© HMB-Media

Tuta (Eintracht Frankfurt)
Verliert Eintracht Frankfurt neben Omar Marmoush noch einen zweiten wichtigen Spieler? Laut Information des türkischen Portals "SportsDigitale" steht der Brasilianer Tuta vor einem Wechsel zu Fenerbahce Istanbul. Der Innenverteidiger spielt seit 2019 bei der SGE, sein Vertrag läuft 2026 aus. Frankfurt würde den Kontrakt gerne verlängern, der Spieler zögert jedoch. Demnach stehen rund 15 Millionen Euro Ablöse im Raum.

<strong>Oleksandr Zinchenko (FC Arsenal)</strong><br>Nach den Informationen von "Sky" beobachtet Borussia Dortmund den vielseitig einsetzbaren Oleksandr Zinchenko. Der Abwehrspieler kann sowohl auf der linken Verteidigerposition als auch im zentralen Mittelfeld agieren. Der von Manchester City gekommene Ukrainer spielt bei Arsenal kaum noch eine Rolle. Uneinigkeiten gibt es bei den Transfermodalitäten: Demnach will Dortmund den Spieler ausleihen, Arsenal jedoch verkaufen.
© Shutterstock

Oleksandr Zinchenko (FC Arsenal)
Nach den Informationen von "Sky" beobachtet Borussia Dortmund den vielseitig einsetzbaren Oleksandr Zinchenko. Der Abwehrspieler kann sowohl auf der linken Verteidigerposition als auch im zentralen Mittelfeld agieren. Der von Manchester City gekommene Ukrainer spielt bei Arsenal kaum noch eine Rolle. Uneinigkeiten gibt es bei den Transfermodalitäten: Demnach will Dortmund den Spieler ausleihen, Arsenal jedoch verkaufen.

<strong>Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt)</strong><br>Der Wechsel von Omar Marmoush zu Manchester City steht offenbar kurz bevor. Laut "Sky" und "Bild" ist offen, ob der Ägypter am 17. Spieltag gegen den SC Freiburg im Kader steht oder schon freigestellt wird. Zuletzt hieß es, eine erste Ablöseforderung der Frankfurter soll bei rund 80 Millionen Euro gelegen haben. Die Engländer denken eher an 50 bis 60 Millionen Euro. Marmoush war an 23 Frankfurter Bundesliga-Toren beteiligt, 15 davon erzielte er selbst.
© 2024 Getty Images

Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt)
Der Wechsel von Omar Marmoush zu Manchester City steht offenbar kurz bevor. Laut "Sky" und "Bild" ist offen, ob der Ägypter am 17. Spieltag gegen den SC Freiburg im Kader steht oder schon freigestellt wird. Zuletzt hieß es, eine erste Ablöseforderung der Frankfurter soll bei rund 80 Millionen Euro gelegen haben. Die Engländer denken eher an 50 bis 60 Millionen Euro. Marmoush war an 23 Frankfurter Bundesliga-Toren beteiligt, 15 davon erzielte er selbst.

<strong>Youssoufa Moukoko (OGC Nizza)</strong><br>Kehrt Youssoufa Moukoko in die Bundesliga zurück? Die Leihe zu OGC Nizza ist für alle Beteiligten bisher eine Enttäuschung. Die "Bild" bringt deshalb nun einen Wechsel zu Union Berlin ins Spiel. Dort steht mittlerweile Steffen Baumgart an der Seitenlinie. Der 53-Jährige gilt als großer Bewunderer des Stürmers und könnte einen Transfer-Versuch wagen.
© AFP/SID/SAMEER AL-DOUMY

Youssoufa Moukoko (OGC Nizza)
Kehrt Youssoufa Moukoko in die Bundesliga zurück? Die Leihe zu OGC Nizza ist für alle Beteiligten bisher eine Enttäuschung. Die "Bild" bringt deshalb nun einen Wechsel zu Union Berlin ins Spiel. Dort steht mittlerweile Steffen Baumgart an der Seitenlinie. Der 53-Jährige gilt als großer Bewunderer des Stürmers und könnte einen Transfer-Versuch wagen.

<strong>Tom Bischof (TSG Hoffenheim)</strong><br>Im Werben um TSG-Youngster Tom Bischof bekommt der FC Bayern München offenbar Konkurrenz. Laut "Tuttosport" hat Juventus Turin den Mittelfeldspieler auf der Wunschliste. So soll der Technische Direktor des Klubs, Cristiano Giuntoli, an einem Transfer des 19-Jährigen arbeiten.
© IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Tom Bischof (TSG Hoffenheim)
Im Werben um TSG-Youngster Tom Bischof bekommt der FC Bayern München offenbar Konkurrenz. Laut "Tuttosport" hat Juventus Turin den Mittelfeldspieler auf der Wunschliste. So soll der Technische Direktor des Klubs, Cristiano Giuntoli, an einem Transfer des 19-Jährigen arbeiten.

<strong>Tom Bischof (TSG Hoffenheim)</strong><br>Bischof wurde zuletzt mit unzähligen Klubs in Verbindung gebracht, so sollen aus der Bundesliga neben den Münchnern auch Borussia Dortmund, RB Leipzig, der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt interessiert sein. Der Vertrag des Talents läuft im Sommer aus. Bei der TSG hofft man auf eine Verlängerung, als wahrscheinlich gilt diese aber nicht.
© IMAGO/foto2press

Tom Bischof (TSG Hoffenheim)
Bischof wurde zuletzt mit unzähligen Klubs in Verbindung gebracht, so sollen aus der Bundesliga neben den Münchnern auch Borussia Dortmund, RB Leipzig, der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt interessiert sein. Der Vertrag des Talents läuft im Sommer aus. Bei der TSG hofft man auf eine Verlängerung, als wahrscheinlich gilt diese aber nicht.

<strong>Mamadou Sangare (Rapid Wien)</strong><br>Wildert RB Leipzig in der österreichischen Liga, dann meist bei den Red-Bull-Kollegen in Salzburg. Laut Informationen von "africafoot.com" haben es die Sachsen nun aber auf Rapid-Youngster Mamadou Sangare abgesehen. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler, der bereits drei Länderspiele für Mali absolviert hat, soll zudem im Visier von Galatasaray, Besiktas und dem FC Sevilla sein.
© Michal Fajt

Mamadou Sangare (Rapid Wien)
Wildert RB Leipzig in der österreichischen Liga, dann meist bei den Red-Bull-Kollegen in Salzburg. Laut Informationen von "africafoot.com" haben es die Sachsen nun aber auf Rapid-Youngster Mamadou Sangare abgesehen. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler, der bereits drei Länderspiele für Mali absolviert hat, soll zudem im Visier von Galatasaray, Besiktas und dem FC Sevilla sein.

<strong>Mamadou Sangare (Rapid Wien)</strong><br>Die österreichische Zeitung "Kurier Sport" schrieb, dass Rapid bereits Optionen sondiert, um den bis 2028 gebundenen Spieler langfristig zu halten. Sangare war erst im Sommer für 700.000 Euro von Salzburg nach Wien gewechselt, wo er sofort durchstartete und inzwischen 29 Pflichtspiele auf dem Konto hat. Gemunkelt wurde auch über eine Rückkehr nach Salzburg via Klausel.
© Michal Fajt

Mamadou Sangare (Rapid Wien)
Die österreichische Zeitung "Kurier Sport" schrieb, dass Rapid bereits Optionen sondiert, um den bis 2028 gebundenen Spieler langfristig zu halten. Sangare war erst im Sommer für 700.000 Euro von Salzburg nach Wien gewechselt, wo er sofort durchstartete und inzwischen 29 Pflichtspiele auf dem Konto hat. Gemunkelt wurde auch über eine Rückkehr nach Salzburg via Klausel.

<strong>Mamadou Sangare (Rapid Wien)<br></strong>Das Interesse von Leipzig hat übrigens auch einen kontrovers diskutierten Beigeschmack. Mit Sangare würde man Salzburg-Rivale Rapid den wohl wichtigsten Spieler wegnehmen, was im Netz bereits als Wettbewerbsverzerrung angesehen wird. Rapid liegt aktuell auf Rang drei und hat zwei Zähler mehr auf dem Konto als RB Salzburg.
© 2024 Getty Images

Mamadou Sangare (Rapid Wien)
Das Interesse von Leipzig hat übrigens auch einen kontrovers diskutierten Beigeschmack. Mit Sangare würde man Salzburg-Rivale Rapid den wohl wichtigsten Spieler wegnehmen, was im Netz bereits als Wettbewerbsverzerrung angesehen wird. Rapid liegt aktuell auf Rang drei und hat zwei Zähler mehr auf dem Konto als RB Salzburg.

<strong>Christoph Kramer (vereinslos)</strong><br>Dass der VfL Bochum grundsätzlich Interesse daran hätte, den vereinslosen Ex-Weltmeister unter Vertrag zu nehmen, hatte Geschäftsführer Ilja Kaenzig kürzlich bei "Bild TV" verraten. Nun wird ein Comeback Kramers beim abstiegsbedrohten Revier-Klub offenbar konkreter. Allerdings muss der VfL noch bestimmte Voraussetzungen schaffen ...
© Nico Herbertz

Christoph Kramer (vereinslos)
Dass der VfL Bochum grundsätzlich Interesse daran hätte, den vereinslosen Ex-Weltmeister unter Vertrag zu nehmen, hatte Geschäftsführer Ilja Kaenzig kürzlich bei "Bild TV" verraten. Nun wird ein Comeback Kramers beim abstiegsbedrohten Revier-Klub offenbar konkreter. Allerdings muss der VfL noch bestimmte Voraussetzungen schaffen ...

<strong>Christoph Kramer (vereinslos)</strong><br>Und zwar muss laut "Sport Bild" zunächst Platz im Kader geschaffen werden. Dani de Wit und Moritz-Broni Kwarteng gelten als Wechselkandidaten. Sollte der VfL sie verkaufen können, würden die Chancen auf eine Kramer-Rückkehr steigen. Der 33-Jährige war von 2011 bis 2013 von Leverkusen nach Bochum ausgeliehen und schaffte dort den Durchbruch als Profi.
© 2024 Getty Images

Christoph Kramer (vereinslos)
Und zwar muss laut "Sport Bild" zunächst Platz im Kader geschaffen werden. Dani de Wit und Moritz-Broni Kwarteng gelten als Wechselkandidaten. Sollte der VfL sie verkaufen können, würden die Chancen auf eine Kramer-Rückkehr steigen. Der 33-Jährige war von 2011 bis 2013 von Leverkusen nach Bochum ausgeliehen und schaffte dort den Durchbruch als Profi.

<strong>Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon)</strong><br>Jüngst gab es Gerüchte um einen Wechsel in die Premier League zu Crystal Palace, nun soll Jan-Niklas Beste bei RB Leipzig im Gespräch sein. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, sucht RB einen Ersatz für David Raum und die linke Außenbahn. Allerdings ist Leipzig wohl nicht alleine im Werben um Beste...
© 2024 Gualter Fatia

Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon)
Jüngst gab es Gerüchte um einen Wechsel in die Premier League zu Crystal Palace, nun soll Jan-Niklas Beste bei RB Leipzig im Gespräch sein. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, sucht RB einen Ersatz für David Raum und die linke Außenbahn. Allerdings ist Leipzig wohl nicht alleine im Werben um Beste...

<strong>Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon)</strong><br>... denn laut Informationen des "kicker" soll neben den Sachsen auch der VfB Stuttgart am 25-Jährigen interessiert sein, der erst im Sommer vom 1. FC Heidenheim zu Benfica Lissabon wechselte, in Portugal aber kein unumstrittener Stammspieler ist. Allerdings ist hinten links DFB-Star Maximilian Mittelstädt gesetzt, in der Offensive haben die Schwaben aber diverse Ausfälle.
© Sports Press Photo

Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon)
... denn laut Informationen des "kicker" soll neben den Sachsen auch der VfB Stuttgart am 25-Jährigen interessiert sein, der erst im Sommer vom 1. FC Heidenheim zu Benfica Lissabon wechselte, in Portugal aber kein unumstrittener Stammspieler ist. Allerdings ist hinten links DFB-Star Maximilian Mittelstädt gesetzt, in der Offensive haben die Schwaben aber diverse Ausfälle.

<strong>Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)</strong><br>Das kriselnde ManCity soll im Winter einen Ersatz für den verletzten Rodri verpflichten wollen. Laut "Times" ist Leverkusen-Star Florian Wirtz eines der Top-Ziele. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass dieser die "Werkself" verlässt, zumal auch der FC Bayern und Real an ihm dran sind. Bruno Guimaraes von Newcastle und Martin Zubimendi von Real Sociedad gelten als weitere Kandidaten.
© 2024 Getty Images

Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Das kriselnde ManCity soll im Winter einen Ersatz für den verletzten Rodri verpflichten wollen. Laut "Times" ist Leverkusen-Star Florian Wirtz eines der Top-Ziele. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass dieser die "Werkself" verlässt, zumal auch der FC Bayern und Real an ihm dran sind. Bruno Guimaraes von Newcastle und Martin Zubimendi von Real Sociedad gelten als weitere Kandidaten.

Der VfB Stuttgart, das deutsche Brighton

Hoeneß beobachtete live vor Ort, wie de Zerbi seinen Stil im Training vermittelte. Beim VfB übernahm er zahlreiche Ideen. Auch der VfB Stuttgart spielt in der Abwehr zahlreiche Pässe, um den Gegner ins Pressing zu locken.

Teilweise hält Keeper Alexander Nübel den Ball mehrere Sekunden am Fuß, bis ein Gegner sich auf ihn stürzt. Dann startet die Passmaschine der Stuttgarter: Mit kurzen Pässen suchen sie den freien Mann, die Spieler leiten den Ball spätestens mit dem zweiten Kontakt weiter.

Entscheidend für das Gelingen dieser Spielidee sind die Mittelfeldspieler. Hoeneß operiert wie de Zerbi mit einer Doppelsechs. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler postieren sich dicht vor der Abwehr. Sie müssen in riskanten Situationen den Kopf bewahren und den Ball sofort weiterpassen.

Nicht zufällig setzte sich Hoeneß für den Kauf seines alten Schützlings Angelo Stiller ein. Er hatte ihn schon in der Jugend der Bayern und bei Hoffenheim trainiert. Hoeneß weiß, dass er sich auf Stiller verlassen kann.

Sobald der Gegner sich ins Pressing locken lässt, geht es schnell: Der VfB bildet auf dem ganzen Feld Dreiecke und Rauten. So hat der ballführende Spieler mindestens zwei, meist sogar drei Anspielstationen. Der Gegner kann selten alle abdecken.

Dafür sorgt der VfB mit zahlreichen Positionswechseln und Rotationen. Was manchmal chaotisch wirkt, folgt einem klaren Plan. Kaum einem Gegner gelingt es, dem VfB den Ball abzunehmen.

Der Vater des VfB-Erfolgs: Mit Trainer Sebastian Hoeneß (r.) sind die Stuttgarter in ganz anderen Sphären unterwegs
Der Vater des VfB-Erfolgs: Mit Trainer Sebastian Hoeneß (r.) sind die Stuttgarter in ganz anderen Sphären unterwegs© 2023 Getty Images
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Defensiv wesentlich stabiler

Die guten Abläufe im Ballbesitzspiel helfen dem VfB, auch nach Ballverlusten sofort nachzusetzen. Der VfB hat zahlreiche Spieler in Ballnähe, die Staffelung stimmt. Selbst Borussia Dortmund wusste sich bei der 0:2-Pokalniederlage selten aus dem Stuttgarter Gegenpressing zu befreien.

Das ist einer der großen Vorteile des Stuttgarter Spielsystems: Sie bauen aus der Abwehr meist in einer 4-2- oder 3-2-Staffelung auf. Selbst wenn der riskante Spielaufbau schiefläuft, befinden sich fünf oder sechs Mann hinter dem Ball. Der VfB läuft selten Gefahr, ausgekontert zu werden.

Auch bei gegnerischem Ballbesitz überzeugt der VfB durch klare Abläufe. Hier zeigt sich Hoeneß’ Vergangenheit als Jugendtrainer bei RB Leipzig: Unter Rangnick hat er gelernt, wie eine Mannschaft im Raum verteidigt und den Druck auf den Gegner hochhält. In den vergangenen zehn Pflichtspielen hat der VfB nur acht Gegentore kassiert.

Hoeneß beim VfB: Mehr als nur Brighton

Stuttgarts Stärken im Pressing zeigen: Hoeneß‘ VfB ist mehr als nur ein Brighton-Klon. Hoeneß hat die Spielidee des Italieners an den VfB angepasst und weiterentwickelt. So operiert der VfB stärker mit hohen Bällen. Mit Serhou Guirassy verfügen die Schwaben über einen Zielspieler, der lange Pässe halten und verwerten kann.

Hoeneß passt sein Team zudem stets an den Gegner an. Eine feste Formation kennt das Team nicht. In den ersten Wochen agierte der VfB zumeist aus einem 4-2-3-1. Dank der Formstärke des Sturmduos aus Guirassy und Deniz Undav stellte Hoeneß auf ein 4-4-2 um. Die Mannschaft beherrscht jedoch auch das Angreifen in einem 3-4-3 oder die Verteidigung in einem 5-3-2.

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Toni and Jerry: Kroos auf Rattenjagd

Wie gewinnbringend Hoeneß die taktische Flexibilität einzusetzen weiß, unterstrich der 2:1-Sieg über den VfL Wolfsburg. Die Wölfe hatten sich gegen Stuttgarts 4-2-3-1 einen cleveren Pressing-Plan zurechtgelegt.

Zur Pause lag der VfB 0:1 zurück. Hoeneß stellte auf ein 3-4-3 um – und sein Team drehte das Spiel. Auch Dortmund wurde Opfer der Flexibilität: In der Liga überraschte der VfB den Gegner mit einer Dreierkette, im Pokal zwang er den BVB mit einem 4-4-2 nieder.

In Stuttgart hat sich ein perfekter Sturm zusammengebraut: Ein Trainer mit frischen Ideen traf auf ein junges Team, das bereit war, eine neue Spielidee zu erlernen. Dass ihr Höhenflug kein Zufall ist, beweist ein Blick auf die Expected-Goals-Daten. Diese messen die Qualität der Chancen einer Mannschaft. Nach dieser Statistik hätte der VfB sogar noch mehr Tore erzielen können, als er es bisher getan hat.

Ein Ende des Höhenflugs ist nicht in Sicht. VfB-Fans dürften ihr Glück kaum fassen: Ihr Team hat in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun. Wenn sie die Form halten, könnten sie im kommenden Jahr sogar Champions League spielen.

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  • 20.01.2025
  • 17:53 Uhr