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DFB-Pokal: HSV scheitert an Zweitligist Kiel - Stuttgart und Freiburg souverän
- Aktualisiert: 03.12.2025
- 23:59 Uhr
- SID
Die Bundesliga-Teams haben im DFB-Pokal ohne Probleme die nächste Runde erreicht. Mit einer Ausnahme: Holstein Kiel wirft den Hamburger SV im Elfmeterschießen aus dem Pokal.
Erst ein Eigentor, dann die Rote Karte: Der Bochumer Philipp Strompf hat dem VfB Stuttgart fast im Alleingang zum Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals verholfen. Auf äußerst kuriose Weise ebnete der Abwehrspieler des VfL dem Cup-Verteidiger den Weg zum 2:0 (1:0)-Sieg beim Zweitligisten.
Zunächst köpfte der 27-Jährige, in der Nähe von Stuttgart geboren, den Ball nach einem langen Einwurf ins eigene Tor (12.), dann sah er nach Videobeweis wegen einer Notbremse Rot (45.+1).
Der VfB hatte die Bochumer Hilfe in der ersten Halbzeit dringend nötig, denn trotz mehr als 70 Prozent Ballbesitz erspielten sich die Schwaben nicht eine zwingende Torchance.
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Kurz nach der Pause sorgte Deniz Undav für die Entscheidung (47.). Es war das achte Tor des Nationalspielers in den letzten sechs Pflichtspielen. Während Stuttgart zum vierten Mal in Folge das Viertelfinale erreichte, kassierte Bochum erst die zweite Niederlage im achten Spiel unter dem neuen Trainer Uwe Rösler.
"Wir müssen die Netto-Spielzeit gering halten, der Ball darf nicht zu lange im Spiel sein", hatte Rösler vor dem Anpfiff gefordert. Dafür schickte er die jüngste VfL-Startelf des Jahrtausends aufs Feld. Sein Gegenüber Sebastian Hoeneß rotierte kräftig: Nur drei Spieler, die beim 1:2 beim Hamburger SV begonnen hatten, durften wieder ran.
Nach Videobeweis: Pechvogel Strompf mit Platzverweis vor der Halbzeitpause
Den Ball hatte, wenn er im Spiel war, vor allem der VfB. Doch die ersten Chancen verzeichnete Bochum: Erst scheiterte Kjell Wätjen an Stuttgarts Abwehrchef Julian Chabot (7.), dann Noah Loosli mit einem Kopfball an Torwart Fabian Bredlow (8.), der erneut im Pokal den Vorzug vor Alexander Nübel erhalten hatte.
Auf der anderen Seite traf dann Strompf, der einen langen Einwurf von Ramon Hendriks ins eigene Tor verlängerte. Am Spiel änderte die geschenkte Führung wenig: Die Gäste hatten meist den Ball, die Gastgeber die nächsten Chancen - doch Farid Alfa-Ruprecht lupfte den Ball zwar über den herausstürmenden Bredlow, aber neben das Tor (20.), Francis Onyeka schoss artistisch drüber (32.).
Kurz vor der Pause war der Tag für den Pokal-Pechvogel Strompf beendet. Nachdem ihm der Ball versprungen war, grätschte er Undav um.
Schiedsrichter Florian Badstübner zückte zuerst die Gelbe Karte, nach Ansicht der Videobilder entschied er aber auf "Verhinderung einer klaren Torchance" und schickte den Abwehrspieler vom Platz. In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel seinem Ende entgegen.
Freiburger leiten mit Foulelfmeter Viertelfinaleinzug ein
Der Traum vom Endspiel in Berlin lebt: Der SC Freiburg ist ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Der Fußball-Bundesligist setzte sich am Mittwochabend im Achtelfinale gegen Zweitligavertreter Darmstadt 98 souverän mit 2:0 (1:0) durch.
Für die Treffer sorgten Vincenzo Grifo per verwandeltem Foulelfmeter (42.) und Lucas Höler (69.), Darmstadt beendete die Partie nach der Gelb-Roten Karte für Matej Maglica (88.) zu zehnt.
Die Breisgauer erreichten damit erstmals seit der Saison 2022/23 wieder die Runde der letzten acht. Damals war das Team an RB Leipzig gescheitert. Die Viertelfinal-Partien steigen Anfang Februar.
"Wir werden den Gegner nicht unterschätzen und bereiten uns genauso vor wie in der Bundesliga oder der Europa League", hatte Trainer Julian Schuster vor der Partie gesagt. Für den Sport-Club entwickelte sich zunächst ein Geduldsspiel. Gegen dicht gestaffelte Darmstädter gab es kaum ein Durchkommen, die zündenden Ideen fehlten.
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Nach einer knappen halben Stunde wurden auch die Gäste aktiver: SC-Keeper Florian Müller, der Noah Atubolu vertrat, musste sich bei einem gefährlichen Distanzschuss von Matthias Bader lang machen (27.). Dann foulte Lilien-Verteidiger Patric Pfeiffer Johan Manzambi, Grifo traf vom Elfmeterpunkt ins linke Kreuzeck.
Nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste zunächst etwas aktiver. Auf der Gegenseite prüfte Grifo SVD-Torhüter Marcel Schuhen mit einem Schlenzer (53.), dann steckte der Italiener für Lucas Höler durch, der den Ball über Schuhen lupfte.
In der Schlussphase wehrte sich Darmstadt, doch Maglica verpasste den Anschluss. Stattdessen gab es nach einem VAR-Eingriff erneut Foulelfmeter für Freiburg, diesmal aber traf Grifo nur die Latte (84.). Kurz vor dem Ende musste Maglica wegen wiederholtem Foulspiel dann vorzeitig vom Feld.
HSV scheitert bei Holstein Kiel im Elfmeterschießen
Bitteres Ende für den Hamburger SV in einem turbulenten Pokalkrimi: Das Team von Trainer Merlin Polzin ist überraschend im Achtelfinale des DFB-Pokals an Holstein Kiel gescheitert.
Drei Tage nach dem emotionalen Last-Minute-Sieg gegen den VfB Stuttgart unterlagen die Hanseaten dem Zweitligisten mit 2:4 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (0:0) gestanden.
Nach 90 zwar unterhaltsamen aber torlosen Minuten war es in der Verlängerung so richtig zur Sache gegangen. Erst traf ausgerechnet der zuletzt nicht berücksichtigte Bakery Jatta zur HSV-Führung (107.), dann rettete ein Freistoß von Phil Harres Kiel ins Elfmeterschießen (118.). Der 23-Jährige traf auch entscheidend vom Punkt.
"So wie der Spielverlauf ist, ist es schon bitter, aber das wirft die Mannschaft nicht aus der Bahn", sagte der Ex-Kieler Nicolai Remberg.
Beim Gegner aus Schleswig-Holstein war die Stimmung deutlich besser: "Ich bin einfach happy für die Jungs. Uns fehlt ein bisschen das Glück dieses Jahr, deswegen ist es einfach verdient", sagte Kiels Sport-Geschäftsführer Olaf Rebbe: "Da müssen wir vielleicht mal ein Bier trinken. Holstein hat schon einmal ein bisschen Pokalgeschichte geschrieben und da möchten wir anknüpfen."
Drei Tage nach dem befreienden Last-Minute-Treffer von Fabio Vieira zum 2:1-Sieg gegen Stuttgart war der HSV mit großer Zuversicht in die Partie gegangen und wollte auch die Chance auf die Prämie in Höhe von 1,7 Millionen Euro ergreifen.
Kiel, mit zuletzt zwei Ligapleiten in Serie, schöpfte vor allem Hoffnung aus der jüngeren Historie. In den vergangenen Jahren sah die KSV gerade im Volksparkstadion immer wieder gut aus - das wollte Marcel Rapp in seinem 150. Pflichtspiel als Holstein-Trainer erneut sehen.
Der HSV erwischte zunächst den schwungvolleren Start und drängte die Gäste in die eigene Hälfte. Wirkliche Torgefahr entwickelte die zunächst bewegliche Offensive um Spielgestalter Vieira aber nicht.
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Die Kieler brauchten einige Momente, fanden dann aber die Intensität in ihrem Spiel und wurden spürbar stärker. Holstein kombinierte auch durchaus ansehnlich, was beinahe zur Führung geführt hätte.
Stürmer Phil Harres scheiterte aber mit seinem Abschluss an der stark postierten Bayern-Leihgabe Daniel Peretz im HSV-Tor (26.). Danach blieb Kiel am Drücker und kam kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Kopfball des gänzlich ungedeckten Adrián Kaprálik zur nächsten Großchance (43.).
Nach dem Seitenwechsel zunächst das gleiche Bild: Die Holstein-Defensive packte beherzt zu und der quirlige Kaprálik sorgte weiter für Gefahr (50.). Der Favorit tat sich weiter schwer, mit zunehmender Spielzeit wurde die Partie dann mehr und mehr zum offenen Schlagabtausch. Giorgi Gotscholeischwili (80.) traf für den HSV den Pfosten, aber auch die KSV blieb gefährlich und hoffte auf den Lucky Punch.
In der Verlängerung brachte Jatta den HSV in Führung, doch Harres schlug mit einem direkt verwandelten Freistoß zurück. Die Entscheidung fiel vom Punkt.