DFB-Pokal
FC Bayern kämpft Union nieder: Den vielleicht größten Härtetest der Saison hat der FCB bestanden – ein Kommentar
- Veröffentlicht: 03.12.2025
- 23:26 Uhr
- Justin Kraft
Der FC Bayern zittert sich gegen Union Berlin in die nächste Pokalrunde, besteht dabei aber einen großen Härtetest. Ein Kommentar.
Eigentlich war im DFB-Pokal alles angerichtet für eine weitere Pokalenttäuschung. Der FC Bayern München befindet sich gerade in einer fast unvermeidbaren Phase.
So stark die Serie zum Saisonstart auch war, so absehbar war es, dass sie bald in ein kleines Formloch rutschen würden. Im Leistungssport ist das normal. Weder im Einzelsport noch im Mannschaftssport kommt es vor, dass jemand seine Bestform über eine ganze Saison halten kann.
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Für die Bayern kommt noch der Faktor Klub-WM hinzu. Eine echte Pause gab es im Sommer nicht. Der Mannschaft ist das anzumerken. Ob es physisch einen großen Unterschied macht, ist angesichts der Fitness der Spieler fraglich.
Gerade mental ist die Herausforderung jedoch riesig. Und dann war da noch dieser Gegner. Union Berlin hatte den Münchnern daheim schon viermal in sieben Versuchen ein Unentschieden abgerungen. Die letzten beiden Heimspiele gegen den FCB waren ein 1:1 und ein 2:2.
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Und so war die Ausgangslage eindeutig: Für den Rekordpokalsieger würde dieses Spiel zum großen Test werden. Auch vor dem Hintergrund, dass man in den vergangenen fünf Pokalsaisons frühzeitig ausgeschieden war – an Abenden mit sehr ähnlichen Vorzeichen.
FC Bayern besteht härteste Prüfung, aber ...
Schaut man auf die erste Halbzeit gegen Union Berlin und das Endergebnis, fällt das Fazit klar aus: Prüfung bestanden. Nimmt man das Auswärtsspiel in Köln noch dazu, hatten die Münchner jetzt schon zwei Spiele, über die man zu Recht sagen kann, dass sie mindestens eines davon in den vergangenen Jahren verloren hätten.
Gerade in der aktuellen Saisonphase, wo es fußballerisch nicht mehr perfekt läuft, zeigen die Bayern eine Widerstandsfähigkeit, die ihnen in den Vorjahren oft fehlte. Mannschaften, die in der Vergangenheit erfolgreich waren, eint sehr oft, dass sie in ihren schwächeren Saisonphasen dennoch die entsprechenden Ergebnisse eingefahren haben.
Leverkusen erlangte erst jüngst Berühmtheit als "Laterkusen", weil sie oft in der Nachspielzeit trafen. Selbiges gelang den Bayern zuletzt in Berlin-Köpenick in der Bundesliga oder etwa gegen den FC St. Pauli.
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Im Pokal gegen Union starteten sie mit einer beeindruckenden Dominanz ins Spiel, führten verdient mit 3:1 und hatten beim Gegentor sehr viel Pech, dass das Schiedsrichterteam recht kleinlich auf Handspiel entschied. Wahr ist jedoch auch, dass die zweite Halbzeit eher an die alten Bayern erinnerte.
Nach einem weiteren Elfmeter und dem Anschlusstreffer wackelten die Münchner gehörig und fanden nicht mehr ins Spiel. Bei allem Kampf, bei allem Lob für die mentale Leistung: Unter Kontrolle hatte der FCB in den zweiten 45 Minuten wenig.
Und so ist es letztlich nicht nur die eigene Qualität, die über das Weiterkommen entschied, sondern auch das Quäntchen Glück, das in manchem Pokalspiel in den letzten Jahren gefehlt hat. Trotzdem wird man in München ein positives Fazit ziehen.
Dass sie Fußball spielen können, haben sie in den letzten Wochen und Monaten zur Genüge bewiesen. Bis Weihnachten geht es nun darum, unter Beweis zu stellen, dass sie auch dann Spiele gewinnen können, wenn es nicht optimal läuft. Dahingehend war dieses Spiel der bisher größte Härtetest.
Und den haben die Bayern anders als in den letzten Jahren bestanden.