Spanien
EM 2024: Spaniens begehrte (Jung)-Stars - Wer landet wo?
- Aktualisiert: 13.07.2024
- 18:41 Uhr
- Luca Wolkstein
Nach einem beeindruckenden Turnier inklusive steht Spanien im Finale der EM. Der Kader überzeugte vollends, die jungen Wilden in der Offensive ergänzten sich nahtlos mit der Auswahl an Routiniers. Doch wie ist der Stand bei den Spanien-Stars auf Klubebene - wer bleibt, wer geht?
Der Kader der Spanier ist gespickt mit Weltklassespielern und -talenten. Bei dieser EM bewies Trainer Luis de la Fuente, dass er aus diesen fantastischen Einzelspielern ein Mannschaft formen kann, die füreinander spielt. Die Belohnung: Der Einzug ins EM-Finale gegen England (Sonntag, ab 21 Uhr im Liveticker).
Doch so harmonisch es mit der Nationalmannschaft auch ist, nach dem Finale müssen sämtliche Spieler, ob Titel errungen oder knapp gescheitert, zurück zu ihren Klubs. Nach den starken Turnierleistungen dürfte die eine oder andere Top-Mannschaft als Interessent hinzugekommen sein.
Wer bleibt seinem Verein also erhalten, wer wagt noch den Absprung? ran ordnet für euch alle aktuelle Gerüchte zu den Spanien-Stars.
Dani Olmo (RB Leipzig)
Womöglich der Shootingstar der EM. Ohne Stammplatz angereist, vertritt er seit dem Viertelfinale den verletzten Pedri und das mit Bravour. Tor und Vorlage gegen Deutschland sowie ein Tor nach technisch überragender Mitnahme gegen Frankreich. Dementsprechend begehrt ist der RB-Star auf dem europäischen Markt.
Laut "Sky" hatte Olmo seinen Vertrag bei Leipzig erst im Juni bis 2027 verlängert, in diesen aber auch eine Ausstiegsklausel einbauen lassen. So soll der Mittelfeldspieler RB für eine Summe von 60 Millionen Euro verlassen dürfen. Durch den Finaleinzug mit Spanien hat sich diese Klausel bis zum 20. Juli verlängert.
Ein ebensolcher spanischer Klub wäre der FC Barcelona, der bereits Interesse an Olmo bekundet haben soll. Auch Manchester City und der FC Bayern gelten als interessiert - laut einem Bericht der "Mundo Deportivo" befinde sich der Rekordmeister sogar in der Pole Position.
Lamine Yamal (FC Barcelona)
Der nächste überragende Spieler der Furia Roja und das mit 17 Jahren. Lamine Yamal, Eigenprodukt der La Masia-Talentschmiede, beweist bei dieser Euro, warum er als Jahrhunderttalent gilt.
Der Youngstar hat beim FC Barcelona noch Vertrag bis 2026, ein Wechsel in diesem Sommer ist sehr unwahrscheinlich. Laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE soll PSG zwar mit einer 250-Millionen-Rekordofferte in Barcelona aufgeschlagen sein, der französische Meister dementierte das Gerücht jedoch - berichtet die spanische Zeitung "Sport".
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Das Wichtigste in Kürze
Marc Cucurella (FC Chelsea)
Einem Alejandro Grimaldo den Stammplatz zu klauen, da gehört einiges dazu. Doch die Entscheidung von Coach de la Fuente ist keine willkürliche, das beweist Cucurella bei dieser EM in aller Deutlichkeit. Giftig im Zweikampf sowie defensiv extrem sicher und stark im Stellungsspiel.
Das bestimmende Thema rund um seine Person ist aber natürlich ein anderes. Seit Tagen diskutiert Deutschland über das vermeintliche Handspiel des Linksverteidigers, als Jamal Musialas Schuss in der 106. Minute seinen Unterarm traf - der Elfmeter blieb dem DFB-Team verwehrt.
Aber haken wir diesen Eklat langsam mal ab. In der Premier League gehörte Cucurella auch bei den Blues zum Stammpersonal, hat dank der Ewigkeitsverträge des FC Chelsea noch bis 2028 einen Arbeitgeber in London.
Aufgrund der erneut ernüchternden Chelsea-Saison war Cucurella in Europa nicht zwingend begehrt, das ändert sich dank der EM nun mit Sicherheit. Noch sind keine Gerüchte bekannt, aber sucht nicht der FC Bayern einen neuen Linksverteidiger, sollte Alphonso Davies gehen?
Alejandro Grimaldo (Bayer 04 Leverkusen)
Einer der überraschenden Verlierer der EM 2024. Ebenfalls ohne Stammplatz in die Euro gestartet, konnte sich der Bundesliga-Shootingstar nicht gegen Chelsea-Akteur Marc Cucurella durchsetzen. Starten durfte der Linksverteidiger nur im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen Albanien, ein weiterer Einsatz über 25 Minuten steht noch zu Buche.
Eine ungewohnte Rolle, nachdem Grimaldo für den deutschen Meister Leverkusen in 51 Spielen zwölf Tore und 20 Vorlagen beisteuerte. "Das ist eine neue Situation für mich, ich hatte das nicht erwartet, als ich herkam", resümierte der Linksfuß im Trainingscamp.
Die Zukunft des Spaniers scheint indes für diesen Sommer geklärt. Bei Leverkusen besitzt Grimaldo noch ein gültiges Arbeitspapier bis 2027, mehr als lose Gerüchte über einen Wechsel waren nicht zu vernehmen - der FC Bayern und der FC Liverpool galten als interessiert.
Mikel Merino (Real Sociedad)
Der Mann, der so viele deutsche Herzen brechen ließ. Auch er hat bei der spanischen Nationalmannschaft nur die Rolle eines Ergänzungsspielers inne, zog durch sein Kopfballtor gegen Deutschland aber viel internationale Aufmerksamkeit auf sich.
Der Mittelfeld-Abräumer, 2017 DFB-Pokalsieger mit Borussia Dortmund, hat beim baskischen Klub aus Real Sociedad San Sebastian nur noch Vertrag bis 2025 - Europas Elite steht Schlange. Mikel Arteta soll großer Fan des Spaniers sein und versuchen, ihn zu den Gunners zu lotsen.
Aber auch Hansi Flick und der FC Barcelona wollen Merino gerne verpflichten, ebenso wie Atletico Madrid und Juventus Turin.
Nico Williams (Athletic Bilbao)
Ihn hatten vor der EM wahrscheinlich die wenigsten auf der Rechnung. Der 21-Jährige bildet mit Yamal zusammen die unnachahmliche Flügelzange, die Spaniens Offensive so gefährlich explosiv macht.
Bei Athletic Bilbao, wo er mit seinem Bruder Inaki Williams zusammen spielt, hat Nico noch einen Vertrag bis 2027 - diesen wird er aber wohl nicht erfüllen. Schon vor dem Turnier galt der Flügelspieler als eine der heißesten Aktien auf dem Transfermarkt.
Jetzt ist offenbar der FC Barcelona der Verpflichtung von Williams einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Laut der "Sport" haben die Katalanen eine grundsätzliche Einigung mit Williams Berater erzielt.
Zwar besteht Bilbao wohl auf die 60 Millionen Euro, die als Ausstiegsklausel im Ende 2023 verlängerten Vertrag des Rechtsfußes verankert ist - für Barca-Präsident Laporta ist dies aber offenbar kein Hindernis:
"Es ist offensichtlich, dass ich ihn mag, und zwar sehr. Heute können wir es uns leisten, Nico Williams zu verpflichten. Wir können es uns leisten, einen Spieler wie Nico zu verpflichten."
Nacho Fernandez (Al-Qadsiah FC)
Einer, dessen Zukunft bereits geklärt ist. Der Abwehrroutinier, der zwölf Jahre lang Profi bei Real Madrid war, schließt sich zu Beginn der neuen Saison Aufsteiger Al-Qadsiah FC in Saudi-Arabien an.
Der Vertrag des Eigengewächses der Galaktischen wäre am Saisonende ausgelaufen, auch Inter Mailand soll an Nacho gebaggert haben. Nach seinem sechsten Champions League-Titel mit Real entschied sich der Innenverteidiger dann aber für die ertragreiche Wüste der arabischen Halbinsel.
Fabian Ruiz (Paris Saint-Germain)
Neben der Teenager-Flügelzange und Dani Olmo vermutlich der Spieler, der sich bei der spanischen Nationalmannschaft am meisten ins Rampenlicht gespielt hat. Neben Rodri der Box-to-Box-Mittelfeldspieler der Furia Roja, mit Tendenz zu technisch ansprechenden Offensivläufen.
Vor zwei Jahren wechselte der Linksfuß von der SSC Neapel in die französische Hauptstadt, war dort im hochkarätigen Mittelfeld nicht immer gesetzt. Trotzdem denkt Fabian nicht an einen Tapetenwechsel:
"Ich weiß, dass es in jedem Transferfenster Gerüchte um mich gibt, aber ich bin glücklich in Paris. Ich habe noch drei Jahre Vertrag und will noch viele Ziele mit PSG erreichen"
Alvaro Morata (Atletico Madrid)
Spielt er gerade bei Atletico, Juventus oder doch mal wieder bei Chelsea? Spaß beiseite, kaum ein Spieler wurde so oft zwischen einem Dreieck aus Topklubs hin- und hergeschoben. Seit 2022 schnürt der spanische Kapitän jedoch wieder für Atletico Madrid die Schuhe - und liefert dort beeindruckende Zahlen.
Mit 13 Ligatoren 22/23 und 15 Treffern in der vergangenen Spielzeit sicherte er sich in beiden Saisons einen Platz weit vorne in der Torschützenliste der La Liga. Bei der EM ist Morata bis auf einen Treffer gegen Albanien bislang noch glücklos im Abschluss beweist seine Wichtigkeit als Wandspieler im Sturm jedoch Spiel für Spiel.
Bis 2026 an den Hauptstadtklub gebunden, hatte "Relevo" von einem potenziellen Saudi Arabien-Wechsel Moratas berichtet. Wie das spanische Medium nun aber berichtet, hat sich der Stürmer-Star gegen einen Wüsten-Wechsel entschieden, bleibt Diego Simeone also noch erhalten.
Rodri (Manchester City)
Der virtuose Mittelfeldmotor der Spanier macht bei der EM das, was er am besten kann: ordnen und organisieren. Gepaart mit seiner fußballerischen Klasse macht das den Skyblues-Akteur zu einem der wichtigsten Spieler im Kader von Luis de la Fuente.
Ilkay Gündogan kam in einem Interview mit der "Abendzeitung" einmal gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: "Rodri hat damals dazugelernt und sein Spiel perfektioniert. Als Holding Midfielder sucht er heute seinesgleichen. Er ist als Sechser der beste Spieler der Welt."
Auch bei der Vereinswahl würde es Rodri wohl schwer fallen, ein Upgrade zum Superteam von Manchester City zu finden. Sein Vertrag auf der Insel läuft noch bis 2026, Gerüchte gibt es um den bedächtigen Sechser keine.