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DFB-Team bleibt für Schweizer Coach Yakin Favorit
- Veröffentlicht: 05.12.2023
- 08:43 Uhr
- Martin Volkmar
Der Schweizer Nationalcoach Murat Yakin erklärt im Gespräch mit ran, warum er bei der Heim-EM mit der DFB-Auswahl rechnet, die Kritik am Nagelsmann-Team für übertrieben hält und er mit Platz zwei in der Gruppe zufrieden wäre.
Von Martin Volkmar
Murat Yakin hatte alle Zeit der Welt. Als alle Nationaltrainer schon den Pressebereich der Hamburger Elbphilharmonie verlassen hatten, stand der Schweizer Nationalcoach immer noch Rede und Antwort.
Ein Grund dürfte das besondere Duell bei der EM-Endrunde in Deutschland sein, bei dem die Eidgenossen erstmals bei einer Europameisterschaft auf den großen Nachbarn treffen.
Wobei die DFB-Auswahl nach den jüngsten Länderspielen bei weitem nicht mehr übermächtig ist. Dennoch schob Yakin dem Team von Julian Nagelsmann die Favoritenrolle zu.
"Deutschland wird sich sicher steigern. Die Erwartungen sind groß, aber es ist eine Turniermannschaft und sie spielen natürlich zu Hause", sagte der 49-Jährige im Gespräch mit ran.
Das Wichtigste in Kürze
Daher sei der Gastgeber der klare Favorit auf den Gruppensieg: "Platz zwei ist offen, es ist eine offene Gruppe und wir haben sicher unsere Chancen, weiterzukommen."
Yakin: Kritik an DFB-Team übertrieben
Ohnehin hält Yakin die Kritik an der deutschen Mannschaft für übertrieben, schließlich seien Testspiele aus seiner Sicht nicht aussagefähig im Vergleich zu Pflichtspielen.
"Das ist nicht zu vergleichen mit dem Ernstfall", meinte er. "Daher wird es ein ganz, ganz anderes Deutschland beim Turnier sein."
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Große Vorfreude auf Duell mit dem großen Nachbarn
Die Vorfreude des ehemaligen Nationalspielers, der als Profi für den VfB Stuttgart und den 1. FC Kaiserslautern auflief, ist jedenfalls groß:
"Ein Nachbarschaftstreffen ist immer schön. Und wir haben ja auch einige Spieler, die in der Bundesliga gespielt haben und noch spielen. Von daher ist es sicher ein Highlight für uns."
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Mehr als die Hälfte im Schweizer Kader hat Bundesliga-Erfahrung, darunter Routiniers wie Yann Sommer, Gregor Kobel, Manuel Akanji, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri. In den vergangenen drei Spielen gab es einen Sieg und zwei Unentschieden gegen die DFB-Elf, deren letzter Sieg bereits 15 Jahre zurückliegt (3:0 vor der EM 2008).
Schweiz seit 1996 bei allen EM-Endrunden dabei
In der Weltrangliste liegen die Eidgenossen, die seit der erstmaligen Teilnahme 1996 nur eine EM-Endrunde verpasst haben, nur zwei Plätze hinter Deutschland.
Bei der vergangenen Euro gab es im Achtelfinale einen Überraschungserfolg im Elfmeterschießen gegen den damaligen Weltmeister Frankreich, im WM-Achtelfinale dagegen schied man nach einem herben 1:6 gegen Portugal sang- und klanglos aus.
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Auch die EM-Quali verlief holprig, nach Platz zwei hinter Rumänien stand sogar Yakins Rauswurf im Raum. Nun darf der gebürtige Basler aber bis zur Endrunde weitermachen – und will dort die Deutschen ärgern.