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FIFA Klub-WM: Irrer Schlussspurt reicht Borussia Dortmund gegen Real Madrid nicht
Im Viertelfinale gegen Real Madrid endet die Reise von Borussia Dortmund bei der Klub-WM. Lange enttäuscht die Borussia offensiv und auch defensiv, erst am Ende wird der BVB torgefährlich.
Der Endspurt kam zu spät: Borussia Dortmund hat in der Hitze von East Rutherford gegen ein eiskaltes Real Madrid eine Überraschung verpasst und ist bei der Klub-WM wie der FC Bayern im Viertelfinale ausgeschieden. Der lange harmlose BVB erwachte erst in der Schlussphase und unterlag gegen den gnadenlosen Mitfavoriten im MetLife Stadium 2:3 (0:2), kann sich aber mit einem Preisgeld in Höhe von rund 45 Millionen Euro über das Aus hinweg trösten.
Während Real mit Trainer Xabi Alonso im Giganten-Halbfinale am Mittwoch den Bayern-Bezwinger Paris Saint-Germain fordert, geht es für die enttäuschende Borussia in die verspätete Sommerpause. WM-Entdeckung Gonzalo García (10.) mit seinem vierten Turniertreffer, Fran García (20.) und der eingewechselte Superstar Kylian Mbappé (90.+4) beendeten die Dortmunder Serie von elf Pflichtspielen ohne Niederlage.
"Wir sind der Musik ein bisschen hinterher gerannt. Nichts desto trotz haben wir am Ende noch einmal Moral bewiesen, waren nah dran, aber wir hätten es natürlich anders gewünscht", sagte Julian Brand bei "DAZN".
Bei Temperaturen von 32 Grad hatte der BVB der Qualität des Rekordsiegers der Champions League über weite Strecken wenig entgegenzusetzen. Die Treffer von Joker Maximilian Beier (90.+2) nach einem Fehler von Antonio Rüdiger und Serhou Guirassy (90.+8, Foulelfmeter) halfen nicht mehr. Vor dem Strafstoß sah Real-Verteidiger Dean Huijsen nach einem Zupfer gegen Guirassy Rot.
FIFA Klub-WM: BVB überfordert - Real diktiert Anfangsphase
0:2 im Finale der Königsklasse 2024, dann 2:5 in der Ligaphase - nach den jüngsten Niederlagen gegen die Königlichen wollte Dortmund das Blatt wenden. Doch Trainer Niko Kovac war gewarnt. "Wir wissen um die Gefährlichkeit dieser Mannschaft", sagte er, "aber wir hoffen auch, unser Spiel durchzubringen." Wie? "Die Tiefe bespielen! Wenn du alles in den Fuß spielst, wirst du Probleme haben, Chancen zu kreieren."
Dafür nahm er Julian Brandt und Marcel Sabitzer anstelle des gesperrten Jobe Bellingham und des leicht angeschlagenen Felix Nmecha in die Mannschaft. Während Brandt die erste Chance des Spiels vergab (6.), sollte Sabitzer als "klarer Sechser" für "Kompaktheit" sorgen. Doch das klappte nicht, in der Dortmunder Defensive taten sich immer wieder große Löcher auf.
Das Wichtigste in Kürze
Real übernahm die Kontrolle und die Borussen kamen kaum hinterher, wenn Madrid das Tempo anzog - obwohl Alonso einige Stars wie Mbappé zunächst schonte. "Dortmund ist eines der Topteams in Europa und es gewohnt, in der Champions League weit zu kommen, es wird hart", hatte der Coach prophezeit, doch er irrte sich.
Mit Abwehrchef Rüdiger in der Dreierkette und dem Ex-Dortmunder Jude Bellingham im Mittelfeld diktierte Real wie von Alonso geplant im besten Leverkusen-Stil das Geschehen. Sehr zur Freude der Fans, von denen die überwiegende Mehrheit für Madrid jubelte.
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Kovac-Kritik am BVB: "Wir sind zu langsam!"
Nach einigen Halbchancen durfte Arda Güler ungehindert flanken - Eigengewächs Gonzalo García, der erneut Mbappé vertrat, vollstreckte per sehenswerter Direktabnahme am Fünfmeterraum zur Führung. Sein Namensvetter Fran García erhöhte nach einer scharfen Hereingabe von Neuzugang Trent Alexander-Arnold aus sechs Metern.
Danach ließ Real den Gegner kommen und verlegte sich auf blitzschnelle Konter. Einen schloss Vinicius Junior nach einem Fehler von Daniel Svensson ab, hob den Ball aber über das Tor (40.). Kovac schimpfte: "Wir sind zu langsam!"
Der Kroate war gewillt, dies zu korrigieren. Sein Mittel: Ein Dreifachwechsel mit Wiederbeginn. Unter anderem kam Nmecha für Pascal Groß, Maximilian Beier sollte für den wirkungslosen Karim Adeyemi für Tempo sorgen.
Zwingend wurde der BVB aber nicht, Beiers Schuss (61.) war leichte Beute für Real-Torwart Thibaut Courtois. Alonso konnte es sich sogar erlauben, Kräfte für den Kracher gegen PSG im Finalstadion der WM 2026 zu schonen. Rüdiger verpasste per Hacke das 3:0 (90.+1), ehe es in der Schlussphase turbulent wurde.
FIFA Klub-WM: Die Stimmen zur BVB-Pleite
ran hat die Stimmen nach dem BVB-Aus gegen Real Madrid zusammengefasst.
Waldemar Anton (bei "DAZN"): "Ich glaube nach dem Anschlusstreffer haben wir versucht weiter zumachen, auf das nächste Tor zu spielen. Wir haben nicht aufgegeben, das ist schon einmal eine gute Charaktereigenschaft. Selbst nach dem 3:1 machen wir das 3:2. Es zählt, dass wir die Mentalität hatten, dass wir da überhaupt dran glauben, dass wir das nächste Tor schießen können. Das Problem war die erste Halbzeit. Da haben wir die ersten zwei Tore zu einfach bekommen. Da hatten wir zu viel Respekt vor dem Gegner."
Julian Brandt (bei "DAZN"): "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr, sehr langsamen Fußball gespielt, sehr schläfrig gespielt, haben dann zwei Tore kassiert, die die Situation nicht einfacher gemacht haben. Wir sind der Musik ein bisschen hinterher gerannt. Nichts desto trotz haben wir am Ende noch einmal Moral bewiesen, waren nah dran, aber wir hätten es natürlich anders gewünscht."
Niko Kovac (bei "DAZN"): "Es wäre nicht ganz fair gewesen, wenn wir das noch gedreht hätten - noch 3:3 gespielt hätten, wenn man sich die erste Halbzeit anschaut. Da war Real viel besser, wir waren zu passiv, zu destruktiv, haben nicht in die Zweikämpfe gefunden. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Erste Halbzeit hatten wir schon Probleme, zweite Halbzeit haben wir dann im 5-4-1 agiert, aber auch in einer Raute - und dann war es schon viel, viel besser. Unter dem Strich können wir trotzdem erhobenen Hauptes aus Amerika abreisen. ich glaube, wir haben den BVB, aber auch Deutschland würdig vertreten."