FIFA Klub-WM
FC Bayern werden FIFA Klub-WM-Siege aberkannt: Droht nun sogar der Verlust von anderen Titeln?
- Aktualisiert: 22.07.2025
- 12:44 Uhr
- Oliver Jensen
Die FIFA hat dem FC Bayern München und vielen anderen Vereinen den oder die Titel als Klub-Weltmeister aberkannt. ran beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.
von Oliver Jensen
Der FC Chelsea ist der erste Gewinner der neuen FIFA Klub-Weltmeisterschaft. Wer dieses Turnier in den Jahren zuvor im alten Modus gewann, spielt für den Fußball-Weltverband offenbar keine Rolle mehr.
ran beantwortet die Fragen rund um den Titel-Entzug früherer Champions durch die FIFA.
Inhalt
- Klub-WM: Welche Änderung wurde beschlossen?
- FC Bayern: Woher kommt die Bezeichnung "FIFA Intercontinental Champions"?
- Warum macht die FIFA so etwas?
- Wie wurde die FIFA Klub-WM im alten Modus ausgespielt?
- Welche Folgen hat die Reform für die Vereine?
- Wie bezeichnet der FC Bayern München diese beiden Titelgewinne?
- Was passiert mit den Weltpokal-Triumphen des FCB von 1976 und 2001?
- Welche Vereine sind von der Aberkennung betroffen?
- Wie reagieren die Vereine auf die Aberkennung?
Klub-WM: Welche Änderung wurde beschlossen?
Im Zuge der Reform der Klub-WM wurde allen bisherigen Gewinnern der Klub-WM der Status als Klub-Weltmeister offiziell aberkannt.
Das betrifft sämtliche Gewinner des Turniers in seiner alten Form zwischen 2000 und 2023. Diese werden fortan in den Statistiken der FIFA nur noch als "FIFA Intercontinental Champions" geführt.
Das Wichtigste in Kürze
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FC Bayern: Woher kommt die Bezeichnung "FIFA Intercontinental Champions"?
Die Bezeichnung "Intercontinental Champion" geht auf den FIFA Intercontinental Cup zurück. Dieser ersetzte ursprünglich die alte Klub-WM in ähnlichem Format und wird seit vergangenem Jahr ausgespielt.
Teilnehmen können sechs Teams: die Gewinner der wichtigsten kontinentalen Klubwettbewerbe jeder FIFA-Konföderation, also der UEFA Champions League, der Copa Libertadores, der AFC Champions League Elite, des CONCACAF Champions Cup, der CAF Champions League und der OFC Champions League.
Der Wettbewerb wurde eingeführt, weil die Klub-WM ab 2025 auf ein XXL-Format mit 32 Teams umgestellt wurde und dann nur noch alle vier Jahre stattfindet – der Intercontinental Cup schließt damit die jährliche Lücke.
Warum macht die FIFA so etwas?
Über die genaue Motivation lässt sich nur spekulieren. Die FIFA demonstriert mit ihrem Vorgehen, dass die neue Klub-WM mit erstmals 32 teilnehmenden Klubs gleichbedeutend mit der Einführung eines komplett neuen Wettbewerbs ist.
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Wie wurde die FIFA Klub-WM im alten Modus ausgespielt?
In der Regel nahmen sieben Mannschaften teil: Die jeweiligen Sieger der kontinentalen Klubwettbewerbe (UEFA Champions League, Copa Libertadores, etc.) sowie der Meister des Gastgeberlandes. Das Turnier fand im K.-o.-System statt und begann meist mit einer Vorrunde bzw. einem Playoff zwischen dem Team des Gastgeberlandes und dem Sieger aus Ozeanien.
Die Gewinner der zweiten Runde trafen dann im Halbfinale auf die Vertreter aus Europa und Südamerika, da diese als gesetzte Teams erst später ins Geschehen eingriffen. Es wurden ein Halbfinale, ein Spiel um Platz drei und ein Finale ausgespielt.
Welche Folgen hat die Reform für die Vereine?
Der FC Bayern München darf sich genauso wie die anderen Gewinner fortan nicht mehr Klub-Weltmeister nennen. Der deutsche Rekordmeister hatte den Wettbewerb 2013 und 2020 gewonnen, beide Male wenige Monate nach dem jeweiligen Champions-League-Triumph.
Wie bezeichnet der FC Bayern München diese beiden Titelgewinne?
Der FC Bayern bezeichnet sich selbst auf der Webseite als "FIFA Klub-WM-Sieger".
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Was passiert mit den Weltpokal-Triumphen des FCB von 1976 und 2001?
Der Weltpokal war ein anderer Wettbewerb, der zwischen 1960 und 2004 jährlich zwischen dem Gewinner des Europapokals der Landesmeister (bis 1992) bzw. der europäischen Champions League (ab 1992) und dem Gewinner der südamerikanischen Copa Libertadores ausgespielt wurde.
Die Erfolge in dem damaligen Wettbewerb bleiben zunächst von der Reform unberührt und werden beim FC Bayern weiterhin ganz normal aufgeführt.
Aber: Nach einer Entscheidung der FIFA im Jahr 2017 wurde der Titel "Club World Champion" allen Siegern des Weltpokals zugesprochen. Dies dürfte damit nun wieder hinfällig sein.
Welche Vereine sind von der Aberkennung betroffen?
Alle Gewinner des Wettbewerbs zwischen den Jahren 2000 und 2023 verlieren ihren Status als Klub-Weltmeister. Wobei der Wettbewerb zwischen 2001 und 2004 nicht ausgetragen wurde.
Im Jahr 2000 gewann Corinthians São Paulo, 2005 war São Paulo FC erfolgreich, 2006 siegte Internacional Porto Alegre, 2007 holte sich die AC Mailand den Titel, 2008 war Manchester United siegreich, 2009 gewann der FC Barcelona, 2010 war Inter Mailand erfolgreich, 2011 und 2015 der FC Barcelona, 2012 gewann erneut Corinthians São Paulo, 2013 Bayern München, 2014, 2016, 2017 und 2018 jeweils Real Madrid, 2019 setzte sich der FC Liverpool durch, 2020 erneut Bayern München, 2021 der FC Chelsea, 2022 wieder Real Madrid und 2023 Manchester City.
Wie reagieren die Vereine auf die Aberkennung?
Die großen Vereine wie Real Madrid oder Bayern München haben sich bislang nicht öffentlich dazu geäußert. ran hat den FC Bayern München um eine Stellungnahme gebeten. Die Antwort steht noch aus.