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FIFA Klub-WM: Darum sind Vereine wie Auckland City trotz Klatschen eine Bereicherung - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 15.06.2025
- 22:09 Uhr
- Christoph Gailer
Auckland City hat zum Auftakt der FIFA Klub-WM mit 0:10 gegen den FC Bayern verloren. Dennoch sind genau solche Teams eine Bereicherung für den Wettbewerb - ein Kommentar.
Von Christoph Gailer
Der FC Bayern München hat zum Auftakt der FIFA Klub-WM in den USA einen 10:0 (6:0)-Kantersieg gegen den neuseeländischen Amateur-Klub Auckland City eingefahren.
Und dennoch gibt es nun keinen Grund, das neue Klub-WM-Format mit 32 Teilnehmern zu kritisieren - bzw. die Teilnahme von Underdogs wie eben Auckland infrage zu stellen.
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Mannschaften wie diese haben nicht nur eine sportliche Berechtigung, bei solch einem Turnier vertreten zu sein - sie sind letztlich durchaus eine Bereicherung, die nicht zuletzt an gewisse Grundideen des Fußballs und Sports erinnern (sollten).
Das Wichtigste zur Klub-WM in Kürze
Zuerst das Sportliche: Als klare Nummer 1 im Klubfußball Ozeaniens mit 13 Champions-League-Siegen seit der Gründung 2003 erfüllt Auckland die sportlichen Voraussetzungen klar, bei diesem Welt-Turnier teilnehmen zu dürfen. Zuletzt gewannen die Neuseeländer die ozeanischen Ausgabe der Königsklasse sogar viermal in Folge.
Was wäre ansonsten eine (Klub-)Weltmeisterschaft wert, bei der Teile der Welt trotz riesigem kontinentalen Erfolg gar keine Möglichkeit zur Teilnahme haben, da der dortige Fußball im Vergleich zu Topnationen vermeintlich zu schlecht sein soll?
Und selbst dann, wenn man den sportlichen Aspekt beiseite lässt, bleibt immer noch der fußballromantische sowie der exotische Faktor.
Welcher Amateurspieler träumt nicht auch mal davon, gegen Weltstars auf dem Feld stehen zu dürfen? Für die Auckland-Amateure hat sich dieser Traum vom oft zitierten "Spiel des Lebens" gegen die ganz Großen ihres Sports nun erfüllt, aber eben noch nicht mal zum Nulltarif.
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Zum einen mussten sie sich ja trotzdem sportlich erst einmal über Erfolge in Ozeanien für die Klub-WM qualifizieren. Und was noch wichtiger ist: Die Rede ist hier nicht von hochbezahlten Profis, sondern sämtliche Spieler und Trainer gehen einem zivilen Job nach.
Einige von ihnen mussten für die jetzige Teilnahme an der FIFA Klub-WM unbezahlten Urlaub nehmen, spielen ansonsten in der neuseeländischen Heimat neben ihrer zivilen, täglichen Arbeit für eine lächerlich geringe Aufwandsentschädigung im Vergleich zu den Millionen-Gehältern ihrer Gegenspieler bei der Klub-WM.
Bei einem Weltturnier sollte sowieso immer Platz für exotische Teilnehmer sein und bleiben. Diese sind genauso wichtig wie die Topstars, denn sie bringen inmitten des knallharten Profigeschäfts neue, außergewöhnliche (Lebens-)Geschichten mit und erinnern zudem an gewisse Grundsätze des Sports wie Konsequenz, Einsatz und auch eine gewisse Opferbereitschaft für den großen Traum.