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DFB-Team: Notnagel oder Hoffnungsträger? Fünf DFB-Stars am Scheideweg

  • Veröffentlicht: 16.11.2024
  • 15:00 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Für ein Quintett haben die letzten beiden Länderspiele des Jahres eine richtungsweisende Bedeutung. Für einige könnte es die letzte Chance sein, sich zu beweisen.

Von Tobias Wiltschek

Julian Nagelsmann freute sich ausdrücklich darüber, dass auch viele angeschlagene Spieler in dieser sehr anstrengenden Phase der Saison seiner Berufung in den Kader für die zwei letzten Länderspiele des Jahres gefolgt sind.

Er betonte aber auch, dass er die betroffenen Akteure, wie Jamal Musiala oder Florian Wirtz, nicht über Gebühr beanspruchen und auch nicht über die kompletten Distanzen einsetzten werde.

Die Partien in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina (ab 20:45 im LIVETICKER) und in Ungarn (Dienstag ab 20:45 im ZDF-Livestream auf Joyn) könnten daher für andere Spieler die Chance sein, sich wieder in den Fokus der Nationalmannschaft zu spielen.

Nagelsmann berief mit Robin Gosens, Felix Nmecha, Julian Brandt, Chris Führich und Leroy Sane fünf Spieler, die entweder lange nicht mehr dabei oder zuletzt im Kader mehr oder weniger außen vor waren.

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ran hat sich die Situation des Quintetts etwas genauer angeschaut und bewertet die Chancen, sich langfristig wieder ins Team von Nagelsmann zu spielen.

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Robin Gosens (Linksverteidiger)

Der Italien-Legionär vom AC Florenz hat gerade erst öffentlich wieder eingeräumt, dass für ihn "eine Welt zusammengebrochen" sei, als er nicht für die Heim-EM nominiert wurde.

Daher werde er nun umso mehr versuchen, sich wieder in Nagelsmanns Blickfeld zu spielen, um sich den "Lebenstraum" von der WM 2026 zu erfüllen.

Noch, das weiß auch er, ist er in der Rolle des Herausforderers. Wer weiß, ob er ohne die Verletzung von David Raum überhaupt nominiert worden wäre. Und dann ist da ja noch Maximilian Mittelstädt, hinter dem er sich in den vergangenen beiden Länderspielen gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande anstellen musste.

Doch abschreiben sollte man den Linksverteidiger auf keinen Fall, zumal er mit seinem Wechsel von Union zur Fiorentina offensichtlich eine sehr gute Entscheidung getroffen hat. Seit er wieder in Italien spielt, läuft’s für ihn. Drei Tore und zwei Assists in der noch einigermaßen jungen Saison in der Serie A sind Ausdruck seiner wieder gefundenen Stärke.

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Felix Nmecha (zentraler Mittelfeldspieler)

Offiziell stehen für den Dortmunder bislang nur 58 Länderspielminuten als deutscher A-Nationalspieler in den Annalen.

Im März 2023 wurde er im Testspiel gegen Belgien nach einer guten halben Stunde für Leon Goretzka noch unter Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick eingewechselt.

Seitdem hat er beim BVB nicht häufig glänzen können, wurde in der vergangenen Saison mehrere Monate durch eine Hüftverletzung ausgebremst. Zuletzt kam der schon als Transferflop betitelte Nmecha beim BVB auf mehr Spielzeit, bewies phasenweise seine gute Präsens und besonders Pressingresistenz als Sechser.

Dennoch sollte es überraschen, wenn er sich der 24-Jährige tatsächlich nachhaltig für Nagelsmann empfehlen könnte. Denn vor ihm stehen mit Robert Andrich, Angelo Stiller, Aleksandar Pavlovic und Pascal Groß vier Spieler auf seiner Position, die derzeit ein weitaus höheres Standing beim Bundestrainer genießen.

Julian Brandt (offensiver Mittelfeldspieler)

Brandts frischeste Erinnerungen an Einsätze in der Nationalmannschaft sind sicherlich nicht die besten. Beim 2:3 gegen die Türkei und beim 0:2 in Österreich trug er zuletzt das DFB-Trikot.

Anschließend war er raus, und die Nationalmannschaft nahm ohne ihn Fahrt auf Richtung Heim-EM. Als seine Kollegen ein ganzes Land teilweise verzauberten, war der Dortmunder außen vor.

Dabei ist er es doch, der wie kein Zweiter den Fußball so spektakulär aussehen lassen kann. Doch seine ständigen Leistungsschwankungen verhinderten eben, dass er sich nachdrücklich für Nagelsmann empfehlen konnte.

Auch in dieser Saison blitzte sein Können immer mal wieder auf, weshalb er wohl eine neue Chance im DFB-Team bekam. Für ihn sind die zwei Spiele gegen Bosnien und Ungarn besonders wichtig, allerdings wirkte er zuletzt beim BVB aufgrund der drückenden Personalsituation extrem überspielt und müde.

Zeigt er sich nun jedoch von seiner besseren Seite, könnte er Nagelsmann von sich überzeugen, ihn auch zukünftig zu nominieren. Bei der starken Konkurrenz im offensiven Mittelfeld aber scheint ein Stammplatz auf dem Weg zur WM 2026 sehr unwahrscheinlich.

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Chris Führich (linker Flügelspieler)

Er war einer der Hauptdarsteller des Stuttgarter Märchens in der vergangenen Saison und verdiente sich durch seine konstant guten Leistungen die Berufung für die Nationalmannschaft.

Während der EM kam er aber nur zu einem einzigen Kurzeinsatz über 18 Minuten gegen Ungarn.

In der aktuellen Saison läuft Führich jedoch seiner Bestform aus der vergangenen Spielzeit deutlich hinterher. Sein Formtief kostete ihn zeitweise sogar den Stammplatz beim VfB. Die Folge: In der Nationalelf kam er zuletzt nur auf einstellige Minuteneinsätze.

Dass es in absehbarer Zeit mehr werden, ist unwahrscheinlich. Wenn für Nagelsmann der Ernst der WM-Qualifikation begonnen hat, könnte Führich auf der Strecke bleiben.

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Leroy Sane (rechter Flügelspieler)

Der Bayern-Star plagte sich lange mit einer schmerzhaften Schambeinentzündung herum und ist froh, überhaupt nominiert worden zu sein.

In München bekommt er unter dem neuen Trainer Vincent Kompany langsam wieder mehr Einsatzzeiten und war in der Champions League gegen Benfica zuletzt der Unterschiedsspieler nach seiner Einwechslung.

Auch Nagelsmann weiß, wie wertvoll der dribbelstarke Linksfuß noch werden kann, wenn er wieder richtig fit ist. Die Konkurrenz auf seiner Position wird auf dem Weg Richtung WM zwar nicht kleiner werden.

Aber mit Deniz Undav, Jamie Leweling und Serge Gnabry kann es ein fitter Sane allemal aufehmen.

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