Nations League
DFB-Team – Gewinner & Verlierer: Verteidiger schwach, Startelf-Debütant glänzt
- Aktualisiert: 29.09.2024
- 11:40 Uhr
- Martin Volkmar
Die DFB-Auswahl zeigt zwei ordentliche Länderspiele in der Nations League mit einigen positiven, aber auch mehreren negativen Überraschungen. Das ran-Zeugnis.
Vom DFB-Team berichtet Martin Volkmar
Zehn Tage war die deutsche Nationalmannschaft zusammen und bestritt in dieser Zeit zwei Länderspiele.
Der 5:0-Gala am Samstag in Düsseldorf gegen überforderte Ungarn folgte am Dienstag ein 2:2-Achtungserfolg im Prestigeduell in den Niederlanden. Auch interessant - Urs Meier kritisiert Referee nach DFB-Spiel
Auch wenn bei dem wilden Ritt in Amsterdam einige Defizite der DFB-Auswahl deutlich wurden, vor allem in der Defensive und im Torabschluss, zog Julian Nagelsmann danach eine zufriedene Bilanz.
"Die Mannschaft glaubt an sich, und das ist der Schlüssel. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es waren sehr gute Tage als gesamte Gruppe", sagte der Bundestrainer.
"Es ist eine angenehme Mannschaft, die sehr viel Leidenschaft versprüht. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Alle haben gezeigt, dass sie viel Lust haben."
Das Wichtigste in Kürze
ran nennt die Gewinner und Verlierer der Länderspiele.
DFB-Team: Die Gewinner der Länderspielpause
Externer Inhalt
Antonio Rüdiger
Der Real-Verteidiger wurde zwar wegen der Dauerbelastung der vergangenen Monate geschont, doch dadurch wurde die Präsenz des Abwehrchefs umso schmerzlicher vermisst.
Marc-Andre ter Stegen
Erstmals nach zwölf Jahren ist der Barca-Kapitän die feste Nummer eins im deutschen Tor – und wird das im Normalfall auch sehr lange bleiben. Zeigte kleinere Probleme im zweiten Spiel, aber zweimal auch mehrere Weltklasseparaden.
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Joshua Kimmich
Nach nur zwei Spielen als neuer Kapitän hat man das Gefühl, der 93-malige Nationalspieler habe schon viel länger die Binde getragen. Weil er Verantwortung übernimmt und vorangeht.
Pascal Groß
Gegen Ungarn zeigte der 33-Jährige, dass er als Antreiber und Spielgestalter durchaus in die großen Fußstapfen von Toni Kroos treten kann. Gegen die Niederlande fiel ihm das deutlich schwerer, seine Präsenz war aber wichtig.
David Raum
Trotz seiner defensiven Schwächen, die vor allem im zweiten Spiel deutlich wurden, bestritt der Leipziger auf der linken Seite aufgrund seiner Offensivstärke beide Partien über die vollen 90 Minuten und war gleich an vier der sieben Tore beteiligt.
Waldemar Anton
Der Dortmunder, nominell bisher die Nummer vier in der Innenverteidigung, kam gegen die Niederlande zur zweiten Halbzeit und zeigte eine stabile Vorstellung. Was deutlich mehr war, als die Leistungen seiner Konkurrenten Tah und Schlotterbeck.
Aleksandar Pavlovic
Zweimal eine gute halbe Stunde reichten dem Toptalent des FC Bayern, um seine großen Qualitäten zu demonstrieren. Schoss gegen Ungarn sein erstes Länderspieltor und überzeugte gegen die Niederländer vor allem defensiv.
Jamal Musiala und Florian Wirtz
Dass das Duo "Wusiala" über herausragende Fähigkeiten verfügt, ist bekannt. In beiden Spielen wirkten sie allerdings auch deutlich selbstbewusster und noch spielfreudiger als bei der EM, auch wenn gegen die Elftal nicht alles gelang.
Kai Havertz
Dem Arsenal-Profi fehlt die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor – umso besser ist er eine Reihe dahinter im zentralen offensiven Mittelfeld neben Musiala und Wirtz aufgehoben. Nagelsmann sollte dort weiter auf dieses Youngster-Trio setzen (Altersdurchschnitt 22,3 Jahre).
Deniz Undav
Der Stuttgarter bewies seinen Kritikern gegen die international hervorragend besetzte niederländische Abwehr mit seinem ersten Länderspieltreffer und einer Torvorlage, dass er ein echter Herausforderer für Niclas Füllkrug in der Sturmspitze ist.
Angelo Stiller
Der Youngster vom VfB Stuttgart kam zwar erst in der 82. Minute gegen Ungarn zu seinem Länderspieldebüt, zeigte aber im Training laut Nagelsmann hervorragende Ansätze. Ist allein schon deshalb ein Gewinner, weil er als einziger Neuling überhaupt berufen wurde.
Julian Nagelsmann
Es gab große Zweifel, ob Nagelsmann tatsächlich nach der Heim-EM genug Motivation für eine Verlängerung als Bundestrainer haben oder lieber in den Vereins-Fußball zurückkehren würde. Doch der inzwischen bis zur WM 2026 gebundene Chefcoach ist weiterhin mit Feuereifer bei der Sache und scheint großen Gefallen an der Aufgabe gefunden zu haben, die DFB-Auswahl wieder in die absolute Weltspitze zu führen.
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DFB-Team: Die Verlierer der Länderspielpause
Jonathan Tah
Die Kritiker in der Führung des FC Bayern, die Tahs Verpflichtung für die von Leverkusen offenbar geforderten 30 Millionen Euro Ablöse verhinderten, dürften sich nach dem Auftritt gegen die Niederlande bestätigt fühlen. Gedanklich und körperlich fast immer einen Schritt zu spät, rettete den vermeintlichen Ersatz-Abwehrchef nur die Auswechslung zur Pause vor einem Platzverweis.
Nico Schlotterbeck
Wie Tah enttäuschte auch der Dortmunder am Dienstagabend in nahezu allen Bereichen, sah beim 2:2 alt aus und ist in dieser Form ebenfalls ein Kandidat für die Ersatzbank.
Maximilian Beier
Der Neu-Dortmunder durfte wie Pavlovic zweimal eine halbe Stunde ran, brachte aber in beiden Begegnungen nach vorne fast nichts zu Stande. So keine Alternative im Angriff.
Maximilian Mittelstädt
Der Stuttgarter Linksverteidiger war der einzige Feldspieler, der überhaupt nicht zum Einsatz kam. Rivale Raum hat ihm vorerst den Rang abgelaufen.
Chris Führich
Im Gegensatz zu seinem VfB-Kollegen Mittelstädt bekam der Stuttgarter immerhin noch ab der 89. Minuten gegen die Niederlande einige wenige Minuten Spielzeit. Aktuell aber in der Rangordnung der Offensivspieler hinten dran.
Leroy Sane, Serge Gnabry, Robin Gosens, Niklas Süle
Das WM- und EM-erfahrene Quartett, das sich Hoffnungen auf ein baldiges Comeback im DFB-Team macht, steht stellvertretend für diejenigen Profis, die nicht dabei waren. Denn Nagelsmann machte sehr deutlich, dass er mit seinem aktuellen Kernteam erst einmal weiter zusammenarbeiten will, um die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Monate zu verfestigen. Daher wird es für alle anderen derzeit schwierig, auf den DFB-Zug aufzuspringen.