Bundesliga
FC Bayern München - Bosse-Beben um Michael Diederich: Ex-Finanzvorstand hat wohl bereits neuen Job
- Aktualisiert: 07.08.2025
- 11:25 Uhr
- Christian Stüwe / Martin Volkmar
Beim FC Bayern München gibt es eine überraschende personelle Veränderung mit Blick auf die Besetzung des Postens im DFL-Präsidium. Die Maßnahme dürfte ein Fingerzeig für die Kräfteverhältnisse im Bayern-Vorstand sein. Finanzvorstand Diederich wird den Klub verlassen.
Von Christian Stüwe und Martin Volkmar
Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München hat eine überraschende interne Änderung bei der Besetzung des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgenommen.
Die Münchner haben für die Wahl im September Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und nicht mehr Finanzvorstand Michael Diederich nominiert.
Diederich hat aktuell den Sitz der Münchner im wichtigsten DFL-Gremium inne.
Erst im November 2024 hatte er Dreesen dort ersetzt. Der hatte sein Amt nach acht Jahren im DFL-Präsidium niedergelegt, um seine "volle Aufmerksamkeit" auf die "gewachsenen Anforderungen" als Münchner Vorstandschef zu lenken.
Diederich tritt wohl neuen Job im Finanzwesen an
Nach seiner Tätigkeit beim FCB wechselt Diederich offenbar die Branche und wird zukünftig nicht mehr im Fußball-Business tätig sein.
Wie das "Handelsblatt" berichtet, wird der 59-Jährige Rheinländer den Posten des Co-Chefs bei der Deutschen Bank übernehmen. Dort wird er demnach an der Seite von David Lynne arbeiten. Offiziell ist der Branchenwechsel Diederichs jedoch nicht.
Insgesamt bringt er, vor seinem Engagement beim FC Bayern, 27 Jahre Berufserfahrung als Banker mit.
Externer Inhalt
Welche Rolle spielt der Woltemade-Leak?
Wie "RTL", "ntv" und "sport.de" berichten, soll Diederich im Verdacht stehen, für die Indisketion mitverantwortlich zu sein, dass unmittelbar vor dem Endspiel der U21-EM öffentlich bekannt wurde, dass sich der FC Bayern mit dem Stürmer bereits über einen Wechsel einig sei.
Diese Information sollte beim FC Bayern äußerst vertraulich behandelt werden. Diederich soll laut dem Bericht eine Mitschuld daran haben, dass dies nicht gelang. Nun das Aus.
"Er hat viele Themen und Projekte angestoßen, viele neue Impulse gesetzt und wichtige Partnerschaften für eine erfolgreiche Zukunft des FC Bayern etabliert", sagte Präsident Herbert Hainer zum Ausscheiden des 59-Jährigen.
Dreesens Vertrag wurde verlängert
Dreesen war im vergangenen Jahr bei den Bayern intern unter Druck geraten. Im November 2024 war sein Vertrag jedoch bis 2027 verlängert worden, was seine Position deutlich stärkte.
Damals soll Diederich mit der Nachfolge geliebäugelt haben, letztlich setzte sich aber Dreesen trotz der internen Durchstechereien eines angeblichen Fehlverhaltens durch.
Diederich wurde aber zumindest durch seine Nominierung fürs DFL-Präsidium aufgewertet.
Nach ran-Informationen schwelte schon länger ein Konflikt zwischen Dreesen und Diederich, die Nominierung Dreesens für das DFL-Präsidium dürfte ein Fingerzeig für die Kräfteverhältnisse im Vorstand der Bayern sein.
Auch Eberl soll unter Druck stehen
Dass es in naher Zukunft zu weiteren personellen Veränderungen im Vorstand des Rekordmeisters kommt, scheint nicht ausgeschlossen.
Dabei soll auch Max Eberl unter Druck stehen. Für den Sportvorstand dürfte die Bilanz der aktuellen Transferperiode entscheidend werden.
Mit der Verpflichtung von Luis Diaz konnte Eberl zuletzt aber punkten, der Transfer wurde in enger Zusammenarbeit mit Vorstandschef Dreesen realisiert.