Fußball
"Notfall" - Spielergewerkschaft droht FIFA mit Streik der Fußballprofis
- Aktualisiert: 31.05.2024
- 12:31 Uhr
- Oliver Jensen
Laut der Spielergewerkschaft fühlen sich viele Fußballprofis überlastet und denken daher über einen Streik nach.
Werden die Fußballprofis bald in den Streik treten? Ein solches Szenario scheint nicht mehr ausgeschlossen zu sein.
Der Geschäftsführer der Professional Footballers' Association, Maheta Molango, glaubt, dass die Spieler an der Belastungsgrenze angekommen sind und möglicherweise in einen Streik treten könnten.
Die PFA hat Maßnahmen gefordert, um den überfüllten Fußball-Kalender zu ändern, insbesondere im Hinblick auf die erweiterte Klub-Weltmeisterschaft mit 32 Mannschaften, die für den Sommer 2025 angedacht ist.
"Ich kann Ihnen von einer Situation vor nicht einmal 10 Tagen erzählen, in der ich in eine Kabine ging und sagte: 'Ich bin glücklich, hier zu sein und ein bisschen etwas dazu sagen zu können, aber letztendlich liegt es an dir. Wie weit möchtest du gehen?", wird Molango von "BBC" zitiert.
Das Wichtigste in Kürze
Einige Spieler hätten daraufhin offen über einen möglichen Streik gesprochen: "Einige sagten: 'Was ist der Sinn? Ja, ich bin Millionär, aber ich habe nicht einmal Zeit, das Geld auszugeben." Allerdings hätten sich nicht nur die Spieler selbst beschwert, sondern vor allem "Jürgen Klopp und Pep Guardiola. Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir keine Maßnahmen mehr ausschließen können."
Brandbrief wurde an die FIFA geschickt
In Zusammenarbeit mit der PFA wurde im Mai von der Fifpro und der World Leagues Association (WLA) - zu der auch die Premier League gehört - ein Brandbrief an die FIFA geschickt, in dem rechtliche Schritte angedroht wurden, wenn die Pläne zur Ausrichtung einer Klub-Weltmeisterschaft mit 32 Mannschaften wirklich umgesetzt werden würden.
In dem Brief an FIFA-Präsident Gianni Infantino und Generalsekretär Mattias Grafström, der von der "BBC" eingesehen wurde, heißt es, dass "die Last der Anpassung den nationalen Ligen und Spielern aufzuerlegen, von Natur aus missbräuchlich ist" und "die nationalen Ligen gefährdet und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Spieler beeinträchtigt" würden.
Molango erklärt: ""Wir werden immer versuchen, alle diplomatischen Möglichkeiten auszuschöpfen, wir haben einen Brief geschickt, wir haben eine Antwort erhalten, aber leider ist die Zeit gegen uns. Manchmal braucht man zwischen erwachsenen Menschen, obwohl man sich sehr bemüht, Lösungen zu finden, eine dritte Partei, die eine Entscheidung trifft, vielleicht einen Schlichter oder ein Tribunal."
Der europäische Präsident der Fifpro, David Terrier, warnte ebenfalls, dass die Spieler körperlich und geistig ausgebrannt seien. Im Rahmen der Überprüfung dieser Saison ergab eine Umfrage unter Spielern, dass über 50 Prozent der Befragten das Gefühl hätten, dass mit dem Verletzungsrisiko leichtfertig umgegangen wird.
"Es gibt einen Notfall - wir sind in Gefahr", sagte Terrier. "Die Spieler haben das Limit überschritten und der internationale Zeitplan ist randvoll."
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FIFA weist Vorwurf zurück
Es ist fraglich, ob die FIFA einlenkt. Infantino sprach das Thema Fußballkalender mit den Mitgliedsverbänden auf einem FIFA-Kongress Anfang des Monats an und sagte: "Die FIFA organisiert etwa 1 Prozent der Spiele der Top-Klubs der Welt. 98 bis 99 Prozent der Spiele werden von den verschiedenen Ligen, Verbänden und Konföderationen organisiert."
Weiter erklärte er: "Die FIFA finanziert den Fußball auf der ganzen Welt. Die Einnahmen, die wir generieren, gehen nicht nur an ein paar Vereine in einem Land, die Einnahmen, die wir generieren, gehen an 211 Länder auf der ganzen Welt. Unsere Mission ist es, Veranstaltungen und Wettbewerbe zu organisieren und den Fussball auf der ganzen Welt zu entwickeln, denn 70 Prozent der Mitgliedsverbände der FIFA hätten ohne die Ressourcen, die direkt von der FIFA kommen, keinen Fussball."