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MLS

Thomas Müller zu den Vancouver Whitecaps? Warum das spezielle MLS-Transfer-System in Nordamerika den Transfer erschwert

  • Aktualisiert: 28.07.2025
  • 11:19 Uhr
  • Christoph Gailer

FC-Bayern-Ikone Thomas Müller wird mit einem Wechsel in die MLS in Verbindung gebracht. Dort könnte es aufgrund des besonderen Transfersystems einen Müller-Streit geben.

Von Christoph Gailer

Laut Medienberichten will Thomas Müller vom FC Bayern zu den Vancouver Whitecaps wechseln.

Doch so einfach ist das Ganze nicht, denn in der MLS funktioniert das Transfer-System deutlich anders als in Europa. ran erklärt die Besonderheiten rund um Transfers in die nordamerikanische Fußball-Liga.

Denn obwohl sich Müller mit den Kanadiern laut "Bild" größtenteils einig sein soll, gibt es noch Verhandlungsbedarf. Denn die Transfer-Rechte die sog. Discovery Rights liegen beim FC Cincinnati. Beide Klubs müssen sich also auf eine Ablöse einigen.

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Cincinnati hält Discovery Rights an Thomas Müller und stellt Ablöse-Forderung

Bei den sogenannten Discovery Rights, handelt es sich um ein Recht, das jedes MLS-Team hat. Hierbei geht es darum, dass sich Teams vorab das exklusive Erstverhandlungsrecht an großen Namen sichern, um so ligainterne Konkurrenz bzw. ein Wettbieten zu umgehen.

Jedes Teams kann das Discovery Right für bis zu sieben Spieler haben, diese werden offiziell bei der MLS eingereicht und von den Verantwortlichen dort unter anderem auf eine mögliche Finanzierbarkeit überprüft.

Im Fall Müller hält eben aktuell der FC Cincinnati die Discovery Rights. Diese können getauscht bzw. ge- und verkauft werden. Im Falle von Müller wäre das notwendig, damit offizielle Verhandlungen und ein möglicher Wechsel zu Vancouver stattfinden könnte. Der "Bild" zufolge fordert Cincinnati 400.000 US-Dollar (rund 340.000 Euro).

Bei Ex-BVB-Star Marco Reus, der heute für Los Angeles Galaxy spielt, war die Ausgangslage ähnlich. LA Galaxy erwarb schließlich die Erstverhandlungsrechte vom Charlotte FC und konnte den Offensivstar deshalb im Sommer 2024 verpflichten.

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MLS-Transfersystem: Verträge mit der Liga, nicht dem Verein

Was die MLS von so gut wie allen anderen Ligen unterscheidet, ist die Art der Spielerverträge. Während im Rest der Welt nahezu überall der Vertrag zwischen den Klubs und den Spielern abgeschlossen werden, ist das in der MLS anders.

Dort werden Verträge üblicherweise zwischen der Liga und dem Spieler geschlossen.

Im Falle von Thomas Müller könnte die Liga nun ihre Macht ausspielen. Laut Informationen der "Bild" hat sich die MLS bereits als "Mediator" eingeschaltet und verfolgt das klare Interesse, dass ein Wechsel in die Liga nicht an den Rechten und der Haltung von Cincinnati scheiten kann.

Immerhin wäre das Kommen eines Stars wie Müller ein riesiger Gewinn für die Liga, den man nicht aufs Spiel setzen möchte.

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Ausnahme für Superstars in den USA: Designated Player verdienen deutlich mehr

Die MLS überwacht zudem die Finanzen der Klubs, es gibt eine Gehaltsobergrenze, den Salary Cap - üblich im US-Sport. Die Gehaltsobergrenze für die Saison 2025 liegt bei 743.750 US-Dollar (645.170 Euro).

Wie ebenfalls im US-Sport üblich, gibt es aber bei der Gehaltsobergrenze Ausnahmen. So kann jede MLS-Franchise drei Spieler außerhalb der Gehaltsobergrenze im Kader haben. Diese Ausnahmen, die zumeist die großen Namen betrifft, werden als sogenannte Designated Player bezeichnet.

Unter diese Ausnahmen fallen aktuell ligaweite Topverdiener wie Inter Miamis Lionel Messi (20,44 Millionen US-Dollar Jahresgehalt) und Torontos Lorenzo Insigne (15,4 Millionen US-Dollar Jahresgehalt). Sollte Müller in die MLS wechseln, wird auch er ziemlich sicher als Designated Player ein Gehalt deutlich über der Obergrenze kassieren.

Vancouver hat zwar laut "Spox"-Bericht bereits zwei Profis, die als Designated Player mehr als die Gehaltsobergrenze verdienen sollen, jedoch könnte Müller nun der Dritte im Bunde werden.

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© Getty Images

Die "Loan Army" des FC Bayern
Der FC Bayern München hat auch in der Saison 2024/25 wieder zahlreiche Spieler aus der Profi-, Amateur- und U19-Mannschaft verliehen. ran zeigt, wo der FCB die Spieler "geparkt" hat und wie die weitere Zukunft aussehen kann. (Stand: 07. Juli 2025/ Quelle: transfermarkt.de)

<strong>Bryan Zaragoza (Celta Vigo)</strong><br>Nach zahlreichen Spekulationen in den letzten Wochen, scheint das neue Ziel von Bryan Zaragoza festzustehen. Laut Informationen von "Sky" wird die Reise des spanischen Flügelflitzer zum La-Liga-Klub Celta Vigo führen. Der Deal soll zunächst als Leihe über die Bühne gehen, jedoch eine Kaufpflicht umfassen...
© 2025 Getty Images

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Nach zahlreichen Spekulationen in den letzten Wochen, scheint das neue Ziel von Bryan Zaragoza festzustehen. Laut Informationen von "Sky" wird die Reise des spanischen Flügelflitzer zum La-Liga-Klub Celta Vigo führen. Der Deal soll zunächst als Leihe über die Bühne gehen, jedoch eine Kaufpflicht umfassen...

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© Getty Images

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... die Kaufpflicht soll den Münchnern 13 Millionen Euro einbringen, jedoch nur in Kraft treten, wenn der 23-Jährige eine bestimmte Anzahl an Spielen absolviert und Celta Vigo mindestens unter den besten 11-13 in La Liga einkommt. Neben "Sky" berichteten unter anderem auch die "Bild" und Transfer-Experte Matteo Moretto, dass der Deal so gut wie fix sei.

<strong>Gabriel Vidovic (1. FSV Mainz 05)</strong><br>Die Mainzer zahlten eine Leihgebühr über 500.000 Euro. Am Ende wurde die Leihe nach nur 25 Minuten in der Bundesliga in fünf Spielen im Winter abgebrochen. Der 21-Jährige verlässt den <a href="https://www.ran.de/sports/fussball/bundesliga/news/fc-bayern-muenchen-gabriel-vidovic-wechselt-nach-zagreb-549133">FC Bayern jetzt final</a>: Vidovic wechselt zu Dinamo Zagreb. Sein Vertrag lief noch bis 2026, als Ablöse wird wohl eine Summe im niedrigen Millionenbereich fällig. Vidovic hatte in der Saison 2023/24 bereits auf Leihbasis in Zagreb gespielt.
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Die Mainzer zahlten eine Leihgebühr über 500.000 Euro. Am Ende wurde die Leihe nach nur 25 Minuten in der Bundesliga in fünf Spielen im Winter abgebrochen. Der 21-Jährige verlässt den FC Bayern jetzt final: Vidovic wechselt zu Dinamo Zagreb. Sein Vertrag lief noch bis 2026, als Ablöse wird wohl eine Summe im niedrigen Millionenbereich fällig. Vidovic hatte in der Saison 2023/24 bereits auf Leihbasis in Zagreb gespielt.

<strong>Paul Wanner (1. FC Heidenheim)</strong><br>Rein von der Spielzeit war die Leihe nach Heidenheim ein Erfolg. Der 19-Jährige kam in 41 Spielen zum Einsatz, allerdings nicht immer über 90 Minuten. Dabei sammelte er zehn Scorer-Punkte und internationale Erfahrung in der Conference League. Dennoch hatte er starke Schwankungen in seiner Leistung. Er kehrt zunächst zum FC Bayern zurück. Ein weiteres Leihgeschäft scheint denkbar.
© Getty Images

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<strong>Lovro Zvonarek (SK Sturm Graz)</strong><br>Per Leihe schickte der FC Bayern Talent Lovro Zvonarek nach Österreich zu Sturm Graz. Der 19-Jährige kam in 22 Pflichtspielen zu drei Scorer-Punkten. Dabei sammelte er auch 135 Minuten in der Champions League. Jedoch sind das die Zahlen bis November letzten Jahres. Seitdem stand er kaum noch im Kader und spielte nur noch neun Minuten. Die Leihe floppte. Weitere Zukunft offen. FCB-Vertrag bis 2027.
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<strong>Armindo Sieb (1. FSV Mainz 05)</strong><br>Mainz hat Sieb bis zum 30.06.2026 ausgeliehen. In der ersten Saison kommt der Stürmer auf 881 Spielminuten und sechs Scorer-Punkte. Das Leihgeschäft kostet die 05er laut "Bild" eine Million Euro. Sie haben nach Ablauf der Leihe demnach eine Kaufoption über fünf weitere Millionen. Als Absicherung haben die Münchner wiederum eine Rückkaufoption in unbekannter Höhe einbauen lassen.
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Mainz hat Sieb bis zum 30.06.2026 ausgeliehen. In der ersten Saison kommt der Stürmer auf 881 Spielminuten und sechs Scorer-Punkte. Das Leihgeschäft kostet die 05er laut "Bild" eine Million Euro. Sie haben nach Ablauf der Leihe demnach eine Kaufoption über fünf weitere Millionen. Als Absicherung haben die Münchner wiederum eine Rückkaufoption in unbekannter Höhe einbauen lassen.

<strong>Alexander Nübel (VfB Stuttgart)</strong><br>Der VfB Stuttgart und die Bayern dehnten die bereits seit 2023 laufende Leihe von Alexander Nübel bis 2026 aus. Durch die Verpflichtung von Jonas Urbig scheint ein fixer Verkauf in naher Zukunft möglich - auch wenn Nübels Vertrag noch bis 2029 beim FCB geht.
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Alexander Nübel (VfB Stuttgart)
Der VfB Stuttgart und die Bayern dehnten die bereits seit 2023 laufende Leihe von Alexander Nübel bis 2026 aus. Durch die Verpflichtung von Jonas Urbig scheint ein fixer Verkauf in naher Zukunft möglich - auch wenn Nübels Vertrag noch bis 2029 beim FCB geht.

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MLS: Cincinatti und Los Angeles warben wohl vergeblich um Müller

Cincinatti hat bereits vor Wochen versucht, seine Vorteile als Rechteinhaber auszuspielen, wie Präsident Jeff Berding der "Bild" bestätigte. "Wir haben ihm ein gutes Angebot gemacht, wir hatten einige Gespräche mit seinen Beratern. Am Ende hat er viele Optionen. Wir respektieren, wenn er und seine Berater etwas anderes suchen. Das ist ein Teil des Fußballgeschäfts", so Berding.

Müller soll jedoch von Beginn kein Interesse an einem Wechsel nach Cincinatti gehabt haben. Stattdessen wurde der Los Angeles FC lange heiß gehandelt. Als Partnerverein des FC Bayern dürfte man sich im Klub große Chancen ausgerechnet haben.

Nun verdichten sich jedoch die Anzeichen, als würde sich die Bayern-Ikone für einen Wechsel nach Vancouver entschieden haben.

Damit der Deal aber stattfinden kann, müssen sich die Kanadier mit Discovery-Right-Inhaber Cincinnati einigen. Nur für den Fall, dass Cincinnati das exklusive Verhandlungsrecht abgibt, bestände die Chance auf konkrete Verhandlungen und eine Vertragsunterschrift.

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