Premier League
Manchester United sorgt füt Eklat: Mehrere Journalisten von Pressekonferenz ausgeschlossen
- Aktualisiert: 06.12.2023
- 16:14 Uhr
- Daniel Kugler
Manchester United sorgte vor dem Kracher gegen den FC Chelsea für einen Eklat, als mehrere Journalisten von der Pressekonferenz ausgeschlossen wurden.
von Daniel Kugler
Während Deutschland unter der Woche das Achtelfinale im DFB-Pokal ansteht (Dienstag und Mittwoch ab 18:00 Uhr im Liveticker), wird in der Premier League im Ligabetrieb bereits der nächste Spieltag ausgetragen.
Manchester United sorgte vor dem Spitzenspiel mit dem FC Chelsea am Mittwoch (ab 21:15 Uhr im Liveticker) für einen handfesten Eklat. Wie der "kicker" berichtet, verweigerten die "Red Devils" am Dienstag gleich mehreren renommierten Journalisten von "Sky Sports", "ESPN" und dem "Manchester Evening News" die Teilnahme an der Spieltagspressekonferenz.
ManUnited begründete seine Entscheidung damit, dass die ausgeschlossenen Pressevertreter bzw. ihre Medienhäuser dem Klub im Zuge der aktuellen kritischen Berichterstattung keine Chance gelassen hätten, Stellung zu beziehen und ihn auch nicht dazu kontaktiert hätte. Konkret geht es um die Meldung, dass angeblich bereits die Hälfte des Spielerkaders den Glauben an Trainer Erik ten Hag verlieren und an den Methoden des Niederländers zweifeln würde.
"Sie sollten zuerst zu uns kommen und nicht hinter unserem Rücken Artikel drucken, die nicht richtig sind", verteidigte sich der 53-Jährige auf der deutlich leereren PK vor dem Prestigeduell gegen die Londoner. "Sie sollten uns das vorher mitteilen und wir sollten eine normale und professionelle Diskussion darüber führen."
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Ten Hag widerspricht Darstellung von Bruch mit den United-Spielern
Die Vorwürfe über den fortschreitenden Bruch zwischen dem Trainer und seinen Spielern wischte ten Hag entschieden vom Tisch: "Natürlich gibt es wie in jedem Team Spieler, die wenig spielen und darüber nicht glücklich sind, aber das ist ganz normal."
Der Coach habe aber ein offenes Ohr für sein Team. "Wenn einer anderer Meinung ist, werde ich natürlich zuhören", führte der ehemalige Nachwuchstrainer des FC Bayern aus. An der Spielweise hätte bisher "niemand", also "vielleicht einer oder zwei", Kritik geäußert. "Die Mehrheit will genau so spielen: aktiv, dynamisch, mutig".
Ten Hag betonte, dass die kürzlichen Erfolge wie das 3:0 gegen den FC Everton in der Liga und das 3:3 bei Galatasaray Istanbul in der Champions League nur möglich gewesen wären, wenn die Mannschaft hinter seinen Spielvorstellungen stehen würde. Dem Team attestierte der Übungsleiter einen "guten Charakter" und, dass es sich "auf einem guten Weg" befinden würde.
"Wir stehen zusammen. Man könnte keinen so großartigen Fußball spielen, wie wir es zuletzt getan haben, wenn man keine Einheit wäre", sagte er. Die Niederlage in der Vorwoche gegen den Tabellennachbarn Newcastle United wertete der Trainer als "Ausrutscher", machte aber deutlich, dass er sich von den ausgeschlossenen Reportern "hintergangen" fühle, die völlig unnötig für Unruhe sorgen würden.
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ManUnited läuft Ansprüchen hinterher - Reporter rücken von Haltung nicht ab
In der Liga läuft der frühere Serienmeister zum wiederholten Male den eigenen Ansprüchen hinterher und droht bereits früh den Anschluss an die "Königsklassen"-Plätze zu verlieren. Nach dem 14. Spieltag liegt Manchester mit 24 Punkten nur auf Platz sieben und hat bereits neun Zähler Rückstand auf Tabellenführer FC Arsenal.
Und auch in der Champions League droht das Vorrunden-Aus. Vor dem abschließenden sechsten Gruppenspieltag gegen den FC Bayern München (am 12.12. ab 21:00 Uhr im Liveticker) liegt ManUnited mit nur vier Punkten aus fünf Spielen auf dem letzten Tabellenplatz und ist für das Weiterkommen auf einen eigenen Sieg gegen den deutschen Rekordmeister sowie ein Unentschieden im Duell des FC Kopenhagen gegen Galatasaray, die beide fünf Zähler haben, angewiesen.
Wie lange der neuerliche Medienausschluss derweil andauern wird, ist derzeit noch nicht klar. Ob der Denkzettel des Klubs an die betreffenden Journalisten jedoch die erhoffte Wirkung entfalten wird, darf arg bezweifelt werden. Die "Manchester Evening News" hielten jedenfalls an ihrer Stellung fest und verwiesen darauf, in der eigenen Berichterstattung "gut recherchiert" zu haben.