Handball-WM der Frauen
WM-Finale! DHB-Frauen machen das Weihnachtsmärchen wahr
- Aktualisiert: 13.12.2025
- 08:37 Uhr
- SID
Medaillen-Traum erfüllt, das WM-Wunder ganz nah: Deutschlands Handballerinnen sind bei der Weltmeisterschaft sensationell ins Finale gestürmt und kämpfen nun um Gold.
Deutschlands Handball-Heldinnen waren außer Rand und Band. Tränenüberströmt hüpfte Antje Döll über das Parkett, die überragende Kapitänin und ihre Mitspielerinnen feierten das "Wunder von Rotterdam" ausgelassen mit ihren Fans.
Das deutsche Team ist bei der WM sensationell ins Finale gestürmt und kämpft nun um Gold.
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"Phänomenal. Ich bin voller Emotionen, ich bin so glücklich", sagte Döll am "ARD"-Mikrofon. Man sei "füreinander gestorben. Es war von Minute eins bis zur sechzigsten ein absolutes geiles Spiel." Und Bundestrainer Markus Gaugisch meinte: "Hut ab vor den Mädels."
Leuchter: "Es waren 60 Minuten purer Kampf"
Deutschland stieß mit einer berauschenden Vorstellung den Titelverteidiger Frankreich im Halbfinale von Rotterdam mit 29:23 (15:12) vom Thron und kann sich am Sonntag selbst zum zweiten Mal nach 1993 zum Weltmeister krönen. "Jetzt sind wir im Finale. Jetzt wollen wir es auch gewinnen", so Gaugisch.
Die DHB-Auswahl, die mit Silber bei ihrem viel zitierten "Weihnachtsmärchen" die erste deutsche WM-Medaille seit 2007 nun bereits sicher hat, brillierte am Freitagabend mit einer fantastischen Defensivleistung. Die Abwehr um Aimée von Pereira ließ das französische Starensemble regelrecht verzweifeln.
Als Döll zehn Minuten vor dem Ende mit ihrem neunten (!) Treffer das 24:19 erzielte, begann auf der Tribüne die große Final-Party. "Ich kann nicht mehr. Es waren 60 Minuten purer Kampf", sagte Rückraumspielerin Viola Leuchter. Vor dem Spiel hätte sie bei diesem Ausgang "den Vogel gezeigt."
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Auch Torfrau Katharina Filter war mit etlichen Paraden eine der gefeierten Sieggarantinnen - und sorgte so auch für ein Ende des zwei Jahrzehnte währenden Frankreich-Fluchs.
Im Endspiel am Sonntag (17.30 Uhr im Joyn-Livestream) wartet nun entweder Co-Gastgeber Niederlande oder Olympiasieger Norwegen auf die deutsche Mannschaft
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Defensive um Torfrau Filter erneut überragend
Durch den Halbfinalerfolg sicherte sich die Mannschaft um die erneut bärenstarke Emily Vogel (5 Tore) übrigens eine Rekordprämie: Silber wird vom Verband mit 300.000 Euro belohnt, bei einem Titelgewinn winkt dem Team ein Betrag von 425.000 Euro.
Wie bei sämtlichen bisherigen WM-Auftritten startete Deutschland auch gegen den Olympiazweiten furios. Nach der dritten Filter-Parade in der zehnten Minute stimmten die stimmgewaltigen deutschen Fans "Kathi-Filter"-Gesänge an, im Gegenzug traf Döll mit ihrem dritten Tor zum 5:4 (10.).
Doch damit nicht genug: Das deutsche Team blieb am Drücker, Kreisläuferin Lisa Antl traf nach einer guten Viertelstunde zum 10:6.
Althaus erklärt "Diebe-Taktik"
Auf dem Feld feierte sich die deutsche Abwehr weiter für jeden gewonnenen Zweikampf ab. Auch wenn Frankreich binnen weniger Minuten wieder bis auf ein Tor herankam (20.), die DHB-Sieben blieb in der Vorhand.
Auch weil Filter den französischen Ausgleich mit einem gehaltenen Siebenmeter nach exakt 24 Minuten verhinderte. Und als Rückraumspielerin Vogel den Ball mit 97 Kilometern pro Stunde zum Pausenstand von 15:12 ins Tor hämmerte, geriet der kleine DHB-Fanblock mit seinen Deutschland-Fähnchen komplett in Ekstase.
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"Der Bundestrainer hat gesagt, dass wir als Diebe hergekommen sind. Wir wollen den Französinnen das Finale und die Freude wegnehmen. Momentan sind wir auf einem richtig guten Weg", sagte DHB-Teammanagerin Anja Althaus vor Beginn der zweiten Halbzeit.
Diesen Weg ging das deutsche Team im zweiten Durchgang unbeirrt weiter. Hinten parierte Filter die Bälle, vorne riss nun Annika Lott das Spiel an sich. 19:15 hieß es nach 36 Minuten, die Partie wurde nun auch hitziger. Nach einem Kopftreffer gegen Nieke Kühne sah die Französin Onacia Ondono glatt Rot.
Während das deutsche Team im Angriff weiter clever Fouls zog und seine Chancen eifrig nutzte, biss sich Frankreich weiter die Zähne aus. Die Zeit lief für das deutsche Team. Beim 23:18 (48.) wuchs der Vorsprung erstmals auf fünf Tore. Diese Führung ließ sich Deutschland nicht mehr nehmen.