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Offener Brief

Schach-Welt erschüttert: Sexismus-Vorwürfe werden von Weltverband ignoriert

  • Veröffentlicht: 11.08.2023
  • 10:45 Uhr
  • Mike Stiefelhagen

Ein offener Brief, unterzeichnet von über 100 Schach-Spielerinnen, wird vom Weltverband bislang ignoriert. Inhalt sind Sexismus-Vorwürfe. Eine Situation vom Anfang des Jahres wirkt sich aus. 

von Mike Stiefelhagen

Dutzende Spielerinnen gehen gegen sexistisches Verhalten im Schach-Sport vor.

Die überwiegend französischen Damen echauffieren sich über die männlichen Kollegen.

In einem offenen Brief wenden sich die Frauen an den Weltverband FIDE. Der Brief wurde von über 100 Spielerinnen unterzeichnet.

Doch die FIDE äußert sich bislang nicht und ignoriert die Vorwürfe.

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Schach-Weltverband schaut weg

Hintergrund ist eine Situation vom Anfang des Jahres.

Damals warf Jennifer Shahade dem Großmeister Alejandro Ramirez "sexuelles Fehlverhalten" vor. Der US-amerikanische Schachverband schloss ihn daraufhin aus.

Als Fälle der sexuellen Gewalt im US-Schach bekannt wurden, hielt der Welt-Schachverband einen Workshop mit dem Titel "Schach ist ein Safespace für Frauen" ab.

Die französische Schauspielerin und Schach-Trainerin Yosha Iglesias (eine der Frauen hinter dem offenen Brief) ist eine Transfrau und sah die Aktion als "eine Beleidigung für so viele Frauen".

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Sexismus im Schach den "Männern völlig egal"

Iglesias sagte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung": "Die Verantwortung bei der FIDE tragen weiterhin Männer, denen das Thema völlig egal ist. Ich weiß nicht, ob dort Wunschdenken oder Leugnung herrscht."

"In kaum einer anderen Sportart kann es passieren, dass ein Mädchen im jugendlichen Alter gegen einen 50-jährigen Mann antritt. Fälle von sexueller Gewalt gibt es natürlich auch in vielen anderen Sportarten, aber dass junge Mädchen eine Woche lang beinahe ausschließlich von teils deutlich älteren Männern umgeben sind, das gibt es nur im Schach," machte die Französin ihre Bedenken deutlich.

Laut Iglesias wollen dadurch auch immer weniger Jugendliche und Kinder Schach spielen. Das habe weitreichende Folgen für die Schach-Zukunft.

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