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Bundesliga

Bayer Leverkusen - Nach Alonso, Wirtz und Co. weg: Verlässt auch Kapitän Granit Xhaka das "sinkende Schiff"?

  • Aktualisiert: 16.07.2025
  • 14:12 Uhr
  • Andreas Reiners

Bayer Leverkusen steht inmitten eines XXL-Umbruchs. Wie schmerzhaft wird der? Wir haben mit einer Bayer-Legende über die Herausforderung gesprochen.

Von Andreas Reiners und Kai Esser

Der Aderlass ist enorm.

Xabi Alonso ist weg. Florian Wirtz auch. Trainer und Topstar, Herz und Seele des zurückliegenden Erfolgs. Dazu auch Jeremie Frimpong. Und Jonathan Tah. Säulen des Aufschwungs.

Und weitere stehen seit Wochen in den Schlagzeilen, weil sie umworben werden oder selbst einen Wechsel nicht ausschließen. Wie Victor Boniface. Alejandro Grimaldo. Piero Hincapie. Patrik Schick.

Oder sogar Granit Xhaka.

Zwingend stellt sich die Frage: Hat Alonso einen Dominoeffekt ausgelöst? Wollen alle weg? Bricht bei Bayer Leverkusen jetzt alles zusammen? Implodiert das Erfolgsteam?

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Bayer Leverkusen: Granit Xhaka im Saudi-Fokus

Zumindest der Abgang von Mittelfeldstratege Granit Xhaka ist alles andere als vom Tisch. Interessenten gibt es genug. Neben Premier-League-Aufsteiger FC Sunderland, der Jobe Bellingham ersetzen muss, will auch Saudi-Pro-League-Aufsteiger Neom SC den Schweizer verpflichten.

"Ich will nicht leugnen, dass es Interesse gibt", sagte Sportchef Simon Rolfes zuletzt. Freilich, Xhaka glänzte selbst in der - gemessen am Meisterjahr - ausbaufähigen Vorsaison mit Top-Werten aller Art. "Er soll eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft einnehmen", zitiert ihn die "Süddeutsche Zeitung".

Der Schweizer selbst äußerte sich ambivalent. Während er in deutschen Medien seine Zuneigung zu Leverkusen äußerte, sprach er beim Abschied seines Bruders Taulant im Basler St. Jakob Park davon, dass er "bald wieder FCB-Spieler sei". Na was denn nun?

Ob das ehemalige Raubein und mittlerweile Stratege in der Bundesliga bleibt, ist derzeit nicht abzuschätzen. Ein möglicher Abnehmer, besagter Neom SC, ist übrigens ein vom saudischen Staatsfond finanzierter Klub, der in einer Stadt beheimatet sein soll, die es noch gar nicht gibt. Xhaka soll ein Aushängeschild dessen werden.

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Bayer Leverkusen: "Es wird sich nicht alles auflösen"

"Dass Bayer jetzt auseinanderfällt, ist übertrieben", sagt Bayer-Legende Carsten Ramelow dennoch im ran-Gespräch. "Natürlich steht der Klub vor einem großen Umbruch, denn wichtige Schlüsselpositionen müssen neu besetzt werden. Das wird spannend, keine Frage. Aber es wird sich nicht alles auflösen."

Ein Stück weit kann sich Ramelow bei seinem Optimismus auch auf die Vergangenheit stützen. Zu seiner Zeit holte Bayer zwar keine Titel, war aber als "Vizekusen" trotzdem erfolgreich, weckte dadurch Begehrlichkeiten und musste ebenfalls schmerzhafte Abgänge verzeichnen.

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Bundesliga-Transfergerüchte: Tottenham wohl mit 60-Millionen-Angebot für Leverkusen-Star Hincapie

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<em><strong>Piero Hincapie (Bayer Leverkusen)</strong><br>Im Werben um Piero Hincapie hat Tottenham Hotspur laut Fabrizio Romano nun ein neues Angebot unterbreitet. Demnach soll der 23-jährige Ecuadorianer bis zum Sommer 2026 zunächst ausgeliehen werden und anschließend per Kauverpflichtung fest nach London wechseln. Als Ablösesumme werden 60 Millionen Euro genannt, also exakt die Höhe der angeblichen Ausstiegsklausel im noch bis 2029 laufenden Vertrag des Verteidigers.</em>
© IMAGO/Vitalii Kliuiev

Piero Hincapie (Bayer Leverkusen)
Im Werben um Piero Hincapie hat Tottenham Hotspur laut Fabrizio Romano nun ein neues Angebot unterbreitet. Demnach soll der 23-jährige Ecuadorianer bis zum Sommer 2026 zunächst ausgeliehen werden und anschließend per Kauverpflichtung fest nach London wechseln. Als Ablösesumme werden 60 Millionen Euro genannt, also exakt die Höhe der angeblichen Ausstiegsklausel im noch bis 2029 laufenden Vertrag des Verteidigers.

<strong>Carney Chukwuemeka (FC Chelsea)</strong><br>Der Transfer von Carney Chukwuemeka zu Borussia Dortmund steht unmittelbar bevor. Der 21-Jährige ist Berichten des "kicker" zufolge am Sonntagabend in Dortmund gelandet und absolviert am Montag seinen Medizincheck, anschließend soll der Vertrag unterschrieben werden. Nach der Leihe in der Rückrunde der Vorsaison soll Chukwuemeka jetzt für rund 25 Millionen Euro fest vom FC Chelsea verpflichtet werden.
© Nicolo Campo

Carney Chukwuemeka (FC Chelsea)
Der Transfer von Carney Chukwuemeka zu Borussia Dortmund steht unmittelbar bevor. Der 21-Jährige ist Berichten des "kicker" zufolge am Sonntagabend in Dortmund gelandet und absolviert am Montag seinen Medizincheck, anschließend soll der Vertrag unterschrieben werden. Nach der Leihe in der Rückrunde der Vorsaison soll Chukwuemeka jetzt für rund 25 Millionen Euro fest vom FC Chelsea verpflichtet werden.

<strong>Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)</strong><br>Der FC Schalke 04 denkt laut dem türkischen Fernsehsender "Sky Spor" über eine Rückkehr von Ex-Talent Ahmed Kutucu nach. Demnach sollen die Gelsenkirchener für den Stürmer sogar schon ein Angebot bei Galatasaray Istanbul abgegeben haben. Der 25-Jährige konnte sich beim türkischen Topklub nicht durchsetzen, ...
© IMAGO/Anadolu Agency

Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)
Der FC Schalke 04 denkt laut dem türkischen Fernsehsender "Sky Spor" über eine Rückkehr von Ex-Talent Ahmed Kutucu nach. Demnach sollen die Gelsenkirchener für den Stürmer sogar schon ein Angebot bei Galatasaray Istanbul abgegeben haben. Der 25-Jährige konnte sich beim türkischen Topklub nicht durchsetzen, ...

<strong>Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)</strong><br>... war aber in der Vorsaison als Leihspieler für Eyüpspor mit acht Toren und sieben Vorlagen in 18 Partien sehr erfolgreich. Bei Galatasaray hat Kutucu noch einen Vertrag bis 2028. Der gebürtige Gelsenkirchener verließ Schalke im Sommer 2021 nach&nbsp;52&nbsp;Pflichtspiel-Einsätzen in Richtung Basaksehir.
© imago images / DeFodi

Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)
... war aber in der Vorsaison als Leihspieler für Eyüpspor mit acht Toren und sieben Vorlagen in 18 Partien sehr erfolgreich. Bei Galatasaray hat Kutucu noch einen Vertrag bis 2028. Der gebürtige Gelsenkirchener verließ Schalke im Sommer 2021 nach 52 Pflichtspiel-Einsätzen in Richtung Basaksehir.

<strong>Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)</strong><br>Für Julian Weigl (r.) läuft es bei der Borussia kurz vor dem Start der Bundesliga-Saison alles andere als rund. Im Pokalspiel gegen Delmenhorst schmorte er 90 Minuten auf der Bank. Jetzt machen schon Meldungen von einem bevorstehenden Abschied die Runde. Nach "Sky"-Informationen hat der saudische Klub Al-Shabab bei den Gladbachern wegen Weigl vorgefühlt ...
© fohlenfoto

Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)
Für Julian Weigl (r.) läuft es bei der Borussia kurz vor dem Start der Bundesliga-Saison alles andere als rund. Im Pokalspiel gegen Delmenhorst schmorte er 90 Minuten auf der Bank. Jetzt machen schon Meldungen von einem bevorstehenden Abschied die Runde. Nach "Sky"-Informationen hat der saudische Klub Al-Shabab bei den Gladbachern wegen Weigl vorgefühlt ...

<strong>Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)</strong><br>Demzufolge sei nicht nur Weigl grundsätzlich bereit für diesen Schritt, auch die Borussia soll dem Mittelfeldspieler bei einem entsprechenden Angebot keine Steine in den Weg legen wollen. Das aber hörte sich bei Roland Virkus noch etwas anders an. "Wir wollen Julian nicht abgeben", sagte der Sportchef der&nbsp;"Rheinischen Post".
© Shutterstock

Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)
Demzufolge sei nicht nur Weigl grundsätzlich bereit für diesen Schritt, auch die Borussia soll dem Mittelfeldspieler bei einem entsprechenden Angebot keine Steine in den Weg legen wollen. Das aber hörte sich bei Roland Virkus noch etwas anders an. "Wir wollen Julian nicht abgeben", sagte der Sportchef der "Rheinischen Post".

<strong>Harvey Elliott (FC Liverpool)</strong><br>Harvey Elliott soll offen für einen Wechsel zu RB Leipzig sein, berichtet "Sky". Mit dem 22-jährigen Liverpool-Talent stehen die Sachsen wohl bereits kurz vor einer Einigung. Erst danach würden konkrete Gespräche mit den "Reds" folgen. Die Ablöse könnte dabei über 50 Millionen Euro liegen und durch den wahrscheinlichen Abgang von Xavi Simons finanziert werden.
© News Images

Harvey Elliott (FC Liverpool)
Harvey Elliott soll offen für einen Wechsel zu RB Leipzig sein, berichtet "Sky". Mit dem 22-jährigen Liverpool-Talent stehen die Sachsen wohl bereits kurz vor einer Einigung. Erst danach würden konkrete Gespräche mit den "Reds" folgen. Die Ablöse könnte dabei über 50 Millionen Euro liegen und durch den wahrscheinlichen Abgang von Xavi Simons finanziert werden.

<strong>Clement Akpa (AJ Auxerre)</strong><br>Bei Eintracht Frankfurt läuft nach dem Abgang von Tuta zu Al-Duhail die Suche nach einem Nachfolger für den Brasiilaner. Laut "L’Equipe" sollen die Hessen deshalb Interesse an Clement Akpa von AJ Auxerre haben. Der 23 Jahre alte Innenverteidiger hat beim Ligue-1-Klub noch einen Vertrag bis zum Sommer 2027, lief in der zurückliegenden Saison 31 Mal für den früheren Meister auf.
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Clement Akpa (AJ Auxerre)
Bei Eintracht Frankfurt läuft nach dem Abgang von Tuta zu Al-Duhail die Suche nach einem Nachfolger für den Brasiilaner. Laut "L’Equipe" sollen die Hessen deshalb Interesse an Clement Akpa von AJ Auxerre haben. Der 23 Jahre alte Innenverteidiger hat beim Ligue-1-Klub noch einen Vertrag bis zum Sommer 2027, lief in der zurückliegenden Saison 31 Mal für den früheren Meister auf.

<strong>Aurele Amenda (Eintracht Frankfurt)</strong><br>Nachdem Tuta die Eintracht bereits in Richtung Katar verlassen hat, droht nun wohl auch der Abgang von Aurele Amenda. Laut einem "Bild"-Bericht zeigt der FC Turin vermehrt Interesse an dem Verteidiger aus Frankfurt. Demnach sollen die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten sein. Die Ablöse beläuft sich wohl auf elf Millionen Euro. Der Transfer würde durchaus überraschend kommen: Erst zum Vorbereitungsstart prophezeite Dino Toppmöller dem Schweizer eine "größere Rolle" in der neuen Saison.
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Aurele Amenda (Eintracht Frankfurt)
Nachdem Tuta die Eintracht bereits in Richtung Katar verlassen hat, droht nun wohl auch der Abgang von Aurele Amenda. Laut einem "Bild"-Bericht zeigt der FC Turin vermehrt Interesse an dem Verteidiger aus Frankfurt. Demnach sollen die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten sein. Die Ablöse beläuft sich wohl auf elf Millionen Euro. Der Transfer würde durchaus überraschend kommen: Erst zum Vorbereitungsstart prophezeite Dino Toppmöller dem Schweizer eine "größere Rolle" in der neuen Saison.

<strong>Min-jae Kim (FC Bayern München)</strong><br>Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt wohl weiterhin ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehört der Innenverteidiger zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf könnte sich aber als schwierig herausstellen, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecken soll. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Sollte der 28-Jährige dennoch gehen, wird der deutsche Rekordmeister wohl selbst noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv.
© IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Min-jae Kim (FC Bayern München)
Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt wohl weiterhin ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehört der Innenverteidiger zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf könnte sich aber als schwierig herausstellen, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecken soll. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Sollte der 28-Jährige dennoch gehen, wird der deutsche Rekordmeister wohl selbst noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv.

<strong>Sacha Boey (FC Bayern München)</strong><br>In der Personalie Sacha Boey scheint es beim FC Bayern wohl zu einem Umdenken gekommen zu sein. Laut dem "Kicker" denkt man nun doch über einen Verbleib des Rechtsverteidigers nach. Intern scheint es aber Uneinigkeiten zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichnete die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Zuletzt waren sowohl Galatasaray Istanbul als auch Olympique Marseille interessiert - mittlerweile ist die Lage aber ruhig.
© IMAGO/Icon Sportswire

Sacha Boey (FC Bayern München)
In der Personalie Sacha Boey scheint es beim FC Bayern wohl zu einem Umdenken gekommen zu sein. Laut dem "Kicker" denkt man nun doch über einen Verbleib des Rechtsverteidigers nach. Intern scheint es aber Uneinigkeiten zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichnete die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Zuletzt waren sowohl Galatasaray Istanbul als auch Olympique Marseille interessiert - mittlerweile ist die Lage aber ruhig.

"Ob Paulo Sergio, Michael Ballack, Ze Roberto – die sind gegangen, und wir mussten das auch auffangen. Das gehört zum Geschäft, gerade wenn man als Klub Erfolg hat", sagte er.

Und wenn man dabei ein Verein wie Bayer Leverkusen ist. Werksklub hin oder her: Auch in Leverkusen gibt es Grenzen des Machbaren. Dass der Klub in den vergangenen beiden Jahren sportlich die eigenen Grenzen verschoben hat, ist nicht die Normalität.

Bayer Leverkusen: Der Umbruch war abzusehen

Soll heißen: Es war abzusehen, dass es einen Umbruch geben wird. Die Frage war immer, wie groß der ausfällt. Dass die Abgänge von Alonso und Wirtz nun zeitlich zusammenfallen, überrascht nicht, macht es aber auch nicht einfacher. Ein Xhaka-Abgang würde Bayer 04 allerdings halbwegs unerwartet treffen.

Den aktuellen Dominoeffekt sieht Ramelow als "Folge des Erfolgs. Eigentlich ist es sogar ein Kompliment für die Verantwortlichen. Man hat eine Mannschaft gebaut, die funktioniert hat und die sich dadurch ins Schaufenster gespielt hat". Gegen das große Geld aus England oder von anderen Topklubs ist man dann aber weitestgehend machtlos.

Ein Vorteil: Es ist nicht der erste Umbruch in Leverkusen. "Das ist ein enormer Kraftakt, eine riesige Aufgabe, aber auch eine echte Chance. Leverkusen hat oft genug gezeigt, was möglich ist, wenn man klug und nachhaltig arbeitet", betont Ramelow.

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Bayer Leverkusen: Erste Transfers fast fix

Die bisherigen Transfers deuten das an. Geholt wurden zum Beispiel U21-Vize-Europameister Tim Oermann (21), Ibrahim Maza (19) und Abdoulaye Faye (20). Malik Tillman (23) und U21-Europameister Jarell Quansah (22) sind im Anflug und verkörpern die Zielgruppe, die Bayer ins Visier nimmt: jung und entwicklungsfähig, aber auch auf Anhieb einsatzfähig.

Klar ist: Das wird und darf nicht alles sein. Denn unstrittig ist auch: Es braucht echte personelle Statements, nicht nur hoffnungsvollen Nachwuchs. Nicht einmal für Ansagen an die Konkurrenz, sondern für die eigene Gemengelage. Dass Bayer die Abgänge nicht unbedingt 1:1 kompensiert, aber mindestens ambitioniert kontert.

Es wird darauf ankommen, die richtigen Leute für die richtige Mischung zu finden. "Man muss gezielt investieren, aber mit Bedacht", warnt Ramelow. Also nicht mit dem vielen Geld auf einen Superstar setzen, sondern auf passende Charaktere. "Spieler, die nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich und von der Mentalität her in die Mannschaft passen. Und die sich wie Wirtz zu einem Superstar entwickeln können." Wichtig sei es, nicht in die Falle zu tappen, so Ramelow, "für viel Geld vermeintliche Stars zu holen, die dann am Ende nicht in die Struktur passen".

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Bayer Leverkusen: Essenzielle Trainerfrage

Besonders essenziell ist in dem Zusammenhang die Trainerfrage, und die hatte Bayer früh mit Erik ten Hag beantwortet, um den Niederländer in alle Planungen mit einbeziehen zu können.

"Einen Trainer wie Alonso eins zu eins zu ersetzen, ist kaum möglich", betont Ramelow. Jetzt gehe es darum, die Struktur neu aufzubauen. "Und das kann funktionieren - siehe Liverpool. Als Jürgen Klopp dort aufhörte, dachten viele: Das war’s", verweist er auf Nachfolger Arne Slot, der mit den "Reds" den Titel holte.

"Natürlich hinkt der Vergleich ein bisschen, Leverkusen ist nicht Liverpool, aber das Prinzip gilt trotzdem: Es geht weiter. Und es kann ähnlich erfolgreich weitergehen", sagt Ramelow.

Kann, muss aber nicht. Alonso war ein absoluter Glücksfall, die Ehe mit Bayer eine, die man selten erlebt. Beide haben sich gesucht und gefunden, es hat perfekt gepasst. Eine Liaison, die man nicht als Maßstab nehmen sollte.

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Bayer Leverkusen: Ruhe für ten Hag?

"Es wird schwer, an den Erfolgen direkt wieder anzuknüpfen", weiß Ramelow. Ten Hag finde aber einen Verein vor, in dem man in Ruhe arbeiten könne, mit vielen jungen, talentierten Spielern. "Das kann auch für ihn eine Entwicklungsstufe sein."

Denn es gibt einige Baustellen, auch zwischenmenschliche. Zwischen Mannschaft und Trainer passte in den vergangenen beiden Jahren kein Blatt Papier. "Der Erfolg war ein Produkt aus vielen Faktoren: Teamgeist, Einstellung, Zusammenhalt – das alles muss man wieder neu formen. Das ist die große Kunst. Und wenn es mal nicht sofort klappt, darf man nicht in Panik verfallen", sagt Ramelow.

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Luis Diaz wechselt zum FC Bayern München - die teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte

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<strong>Top 10: Die teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte</strong><br>Mit dem<a target="_blank" data-li-document-ref="550431" href="https://www.ran.de/sports/florian-wirtz-wechsel-zum-fc-liverpool-offiziell-bayer-leverkusen-kassiert-wohl-rekord-abloese-550431"> </a>Wechsel vom FC Liverpool zum FC Bayern München hat sich Luis Diaz in die teuersten Transfers der Bundesliga-Historie eingeordnet. Von der Spitze ist er jedoch noch weit entfernt. <strong><em>ran</em></strong> zeigt Top 10. (Stand: 30. Juli 2025, Quelle: transfermarkt.de)
© 2025 Getty Images

Top 10: Die teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte
Mit dem Wechsel vom FC Liverpool zum FC Bayern München hat sich Luis Diaz in die teuersten Transfers der Bundesliga-Historie eingeordnet. Von der Spitze ist er jedoch noch weit entfernt. ran zeigt Top 10. (Stand: 30. Juli 2025, Quelle: transfermarkt.de)

<strong>Platz 10: Matthijs de Ligt</strong><br>
                • Von: Juventus Turin<br>• Zu: FC Bayern München<br>• Ablöse: 67 Millionen Euro<br>• Jahr: 2022
© 2022 Getty Images

Platz 10: Matthijs de Ligt
• Von: Juventus Turin
• Zu: FC Bayern München
• Ablöse: 67 Millionen Euro
• Jahr: 2022

<strong>Platz 9: Dominik Szoboszlai</strong><br>
                • Von: RB Leipzig<br>• Zu: FC Liverpool<br>• Ablöse: 70 Millionen Euro<br>• Jahr: 2023
© 2023 Getty Images

Platz 9: Dominik Szoboszlai
• Von: RB Leipzig
• Zu: FC Liverpool
• Ablöse: 70 Millionen Euro
• Jahr: 2023

<strong>Platz 8: Luis Diaz</strong><br>• Von: FC Liverpool<br>• Zu: FC Bayern München<br>• Ablöse: 75 Millionen Euro<br>• Jahr: 2025
© IMAGO/Sven Simon

Platz 8: Luis Diaz
• Von: FC Liverpool
• Zu: FC Bayern München
• Ablöse: 75 Millionen Euro
• Jahr: 2025

<strong>Platz 7: Kevin De Bruyne</strong><br>
                • Von: VfL Wolfsburg<br>• Zu: Manchester City<br>• Ablöse: 76 Millionen Euro (plus mögliche Nachzahlungen)<br>• Jahr: 2015
© Getty

Platz 7: Kevin De Bruyne
• Von: VfL Wolfsburg
• Zu: Manchester City
• Ablöse: 76 Millionen Euro (plus mögliche Nachzahlungen)
• Jahr: 2015

<strong>Platz 5 (geteilt): Kai Havertz</strong><br>
                • Von: Bayer Leverkusen<br>• Zu: FC Chelsea<br>• Ablöse: 80 Millionen Euro&nbsp;<br>• Jahr: 2020
© 2020 Pool

Platz 5 (geteilt): Kai Havertz
• Von: Bayer Leverkusen
• Zu: FC Chelsea
• Ablöse: 80 Millionen Euro 
• Jahr: 2020

<strong>Platz 5 (geteilt): Lucas Hernandez</strong><br>
                • Von: Atletico Madrid<br>• Zu: FC Bayern München<br>• Ablöse: 80 Millionen Euro<br>• Jahr: 2019
© Getty Images

Platz 5 (geteilt): Lucas Hernandez
• Von: Atletico Madrid
• Zu: FC Bayern München
• Ablöse: 80 Millionen Euro
• Jahr: 2019

<strong>Platz 4: Jadon Sancho</strong><br>
                • Von: Borussia Dortmund<br>• Zu: Manchester United<br>• Ablöse: 85 Millionen Euro&nbsp;<br>• Jahr: 2021
© IMAGO / HMB-Media

Platz 4: Jadon Sancho
• Von: Borussia Dortmund
• Zu: Manchester United
• Ablöse: 85 Millionen Euro 
• Jahr: 2021

<strong>Platz 3: Jude Bellingham</strong><br>
                • Von: Borussia Dortmund<br>• Zu: Real Madrid<br>• Ablöse: 113 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen)<br>• Jahr: 2023
© 2023 Getty Images

Platz 3: Jude Bellingham
• Von: Borussia Dortmund
• Zu: Real Madrid
• Ablöse: 113 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen)
• Jahr: 2023

<strong>Platz 2: Florian Wirtz</strong><br>• Von: Bayer 04 Leverkusen<br>• Zu: FC Liverpool<br>• Ablöse: 125 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen)<br>• Jahr: 2025
© Getty Images

Platz 2: Florian Wirtz
• Von: Bayer 04 Leverkusen
• Zu: FC Liverpool
• Ablöse: 125 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen)
• Jahr: 2025

<strong>Platz 1: Ousmane Dembele</strong><br>
                • Von: Borussia Dortmund<br>• Zu: FC Barcelona<br>• Ablöse: 135 Millionen Euro<br>• Jahr: 2017
© Getty

Platz 1: Ousmane Dembele
• Von: Borussia Dortmund
• Zu: FC Barcelona
• Ablöse: 135 Millionen Euro
• Jahr: 2017

Denn eigentlich ist das Leverkusener Umfeld wie gemacht für einen Umbruch. Was manchmal etwas spöttisch als beschaulich und langweilig abgetan wird, ist in Krisenzeiten Gold wert. Doch die Ansprüche sind zuletzt automatisch gestiegen. Zwar erwartet niemand ernsthaft das Double, aber auch bei Bayer werden die üblichen Mechanismen greifen, wenn es nicht läuft.

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Bayer Leverkusen: Dann ist der ganze Hype vergessen

Vielleicht immer noch etwas später als anderswo, aber "wenn du schlecht startest, ist der ganze Hype von gestern schnell vergessen", sagt Ramelow. Soll heißen: "Dann wird der Trainer infrage gestellt, neue Spieler kritisch gesehen, alles geht wieder von vorne los. Das ist das Geschäft."

Leverkusen habe aber immer für ruhige, überlegte Arbeit gestanden, ganz anders als manch anderer Klub, meint Ramelow. "Ich hoffe, dass man sich treu bleibt."

Auch weil der Aderlass enorm ist - und noch enormer werden kann.

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