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Formel 1

Formel 1 in Spa: Langeweile statt Regen-Spektakel - diese Extreme machen die F1 kaputt! Ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 28.07.2025
  • 13:57 Uhr
  • Andreas Reiners

Die Rennleitung hat am Sonntag in Spa vorsichtig auf den Regen reagiert, was grundsätzlich nicht falsch ist. Extreme Entscheidungen helfen aber niemandem weiter - ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Regenrennen sind das Salz in der Suppe in der Formel 1. Sie sind die (gar nicht so) heimlichen Höhepunkte einer Saison.

Sie fordern die Fahrer, weil sie die Spreu vom Weizen trennen. Sie faszinieren die Zuschauer, weil alles passieren kann. Taktisch, fahrerisch, dramaturgisch. Chaos ist in der Regel programmiert. Und damit auch Unterhaltung.

Und im Regen werden Legenden gemacht.

Wer im Nassen brilliert, macht sich unsterblich. Ayrton Senna war ein Genie, wenn es schüttete. Michael Schumacher beeindruckte als Zauberer, wenn andere abflogen und überfordert waren.

Und Max Verstappen ist längst der Thronfolger, wenn die Rennstrecke eine einzige Herausforderung, quasi ein blinder Ritt auf der Kanonenkugel ist.

Keine Frage: Die Zeiten, in denen die Helden von früher ihre Kühnheit zu oft mit dem Leben bezahlten, sind vorbei. Man muss die Lebensgefahr nicht noch zusätzlich heraufbeschwören oder künstlich herbeiführen.

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Formel 1: Tödliche Unfälle nicht ignorieren

Und natürlich sind die tödlichen Unfälle in Spa von Anthoine Hubert 2019 und Dilano van't Hoff 2023 noch allgegenwärtig und müssen es auch sein, wenn es um die Bewertung der Wettersituation bei einem Rennen auf dem gefährlichen Ardennenkurs geht.

Aber genauso wie grünes Licht in allen Wetterlagen falsch ist, kann das andere Extrem, die Übervorsicht, nicht die richtige Entscheidung sein.

Am Rennwochenende in Spa wurde im Fahrermeeting angekündigt, dass man nach den Vorfällen von Silverstone, wo offensichtlich zu früh gestartet wurde, diesmal vorsichtiger sein werde, sollte es wieder regnen. Unter dem Strich war die Rennleitung dann viel zu vorsichtig. Und zog der Veranstaltung damit den Stecker.

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Max Verstappen: "Das war das andere Extrem"

"Wir haben nach Silverstone geredet, dass wir ein bisschen vorsichtiger sind, aber das war das andere Extrem", sagte Verstappen, einer der größten Kritiker der Entscheidung vom Sonntag.

Auch Lewis Hamilton konnte dem Vorgehen nichts abgewinnen. "Wahrscheinlich reagierte die Rennleitung über, denn im letzten Rennen haben wir sie gebeten, das Rennen nicht zu früh neu zu starten, weil die Sicht zu schlecht war. An diesem Wochenende gingen wir ein bisschen zu weit in die andere Richtung“, sagte er.

Man muss dazu wissen, dass der Großteil der Fahrer die Entscheidung der Rennleitung unterstützt. Nach dem Motto: Lieber einen Schritt zurück als mit Vollgas in die Katastrophe. Denn Spa ist in Sachen Sicht noch einmal spezieller als andere Strecken und damit gefährlicher.

Und klar: Wäre etwas passiert, wäre die Kritik riesig gewesen.

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Formel 1: Motorsport ist und bleibt gefährlich

Doch trotzdem: Die Formel 1 war noch nie so sicher wie heute, und doch ist und bleibt Motorsport gefährlich, das liegt in der Natur der Sache. Es macht den Reiz aus, für Fahrer und Zuschauer. Dabei gilt es, diese Faszination zu bewahren, ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. Denn viele Fans waren mit der Entscheidung vom Sonntag nicht einverstanden. Und sie sind es, die die Formel 1 am Ende am Leben halten.

Das lässt sich alles aus einem trockenen Zuhause, Pressezentrum oder Büro einfach sagen und schreiben, keine Frage. Doch Verstappen hat nicht Unrecht, wenn er unkt, dass man die spektakulären Regenrennen in Zukunft nicht mehr sehen könnte.

Dabei sind sie das Salz in der Suppe.

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