Motorsport Formel 1
McLaren: Selbstkritik von Norris kommt "auf den Prüfstand"
"Ich habe es verkackt und das tut weh." So beschrieb McLaren-Fahrer Lando Norris seine Emotionen nach den Qualifyings beim Katar-Grand-Prix 2023.
Und das sind noch die harmlosesten Äußerungen, die Norris als Fazit getätigt hat. Weil er in jüngster Zeit nicht mit harter Selbstkritik spart, meldet sich nun sein Teamchef Andrea Stella zu Wort. Er denkt: Norris übertreibt es vielleicht ein bisschen.
Selbstkritik sei schön und gut, meint Stella, "aber jeder muss hier die richtige Balance finden". Es brauche die "richtige Dynamik" in der Kommunikation nach außen, aber auch "nach innen mit dir selbst", erklärt er. "Nur so kannst du deine Leistung bringen und dich jeden Tag verbessern."
"Deshalb glaube ich: So hart, wie Lando mit sich selbst umspringt, wie zum Beispiel nach dem Qualifying am Freitag [in Katar], das müssen wir auf den Prüfstand stellen", meint Stella. "Dabei müssen wir ganz ehrlich vorgehen."
Norris müsse sich zum Beispiel die Frage stellen, ob er wirklich "so hart" zu sich selbst sein müsse. "Er muss sich fragen: Was ist denn das eigentliche Ziel? Schneller zu sein in jeder Kurve, in jeder Runde, in jeder Einheit? Oder einfach bestmöglich aufzutreten, unabhängig von allem anderen?"
Stella: "Lando ist eine sehr ehrliche Haut"
"Ich schätze, wir alle - Lando, Oscar und jeder Einzelne im Team - wir alle haben hier noch eine Entwicklung zu machen", sagt McLaren-Teamchef Stella, allerdings ohne konkret zu benennen, wie diese Entwicklung im Einzelfall aussehen können.
Nur so viel: Norris müsse die Gratwanderung schaffen, Selbstkritik in einem verträglichen Rahmen zu üben, ohne sich aber zu sehr zu kasteien.
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"Lando ist eine so ehrliche Haut", meint Stella. "Ich glaube, er bringt diese Ehrlichkeit in jede Art von Beziehung ein, auch in die mit sich selbst."
"Mein Eindruck ist: Er will damit sicherstellen, dass er ehrlich zu sich selbst sein will, wenn es mal schiefläuft. Er will damit nicht arrogant klingen. Er will aber auch nicht so aussehen, als würde er nicht akzeptieren, dass es hätte besser gehen können."