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Formel 1

Formel 1: Titel weg - Max Verstappen weg? Red Bull droht der Super-GAU

  • Aktualisiert: 30.06.2025
  • 15:28 Uhr
  • Andreas Reiners

Den Titel kann Red Bull nach dem Heimspiel-Desaster wohl endgültig abschreiben. Die möglichen Folgen könnten aber noch schwerwiegender sein.

Von Andreas Reiners

Max Verstappen regte sich schon gar nicht mehr auf. Warum auch? Geändert hätte es sowieso nichts.

Außerdem kann er Kimi Antonelli gut leiden, der junge Italiener ist zudem ein Rookie. Fehler wie beim elften Saisonrennen der Formel 1 am Sonntag in Spielberg können daher passieren, und "jeder Fahrer hat in seiner Karriere schon derartige Fehler gemacht", sagte Verstappen fast schon väterlich.

Dass der in solchen Fällen sonst gerne mal aufbrausende Niederländer die Ruhe selbst war, lag aber auch daran, dass der Crash und das Aus nur die I-Tüpfelchen sind auf einen Saisonverlauf, der als desaströs bezeichnet werden kann.

Ein weiteres Symptom einer Saison, die dem erfolgsverwöhnten Team mehr und mehr aus den Händen gleitet.

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Red Bull: Die WM ist dahin

"Wir kämpfen sowieso nicht um die Meisterschaft", sagte Verstappen nüchtern. Teamchef Christian Horner erklärte ebenfalls, dass man nicht an die Meisterschaft denke, sondern nur an das nächste Rennen.

Und Motorsportberater Helmut Marko räumte offen ein: "Der Rückstand auf McLaren ist jetzt fast nicht mehr aufholbar. Wenn nicht etwas ganz Außergewöhnliches passiert, müssen wir davon ausgehen, dass die WM dahin ist." Das ist nach elf von 24 Rennen bemerkenswert, aber auch realistisch. 61 Punkte Rückstand sind es nämlich schon auf Spitzenreiter Oscar Piastri.

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Red Bull: Kein Weltuntergang, aber Alarmzeichen

Und für sich genommen ist das auch kein Weltuntergang.

McLaren hat schlicht den besseren Job gemacht. Dass es zu einer Wachablösung kommen könnte, hatte sich zudem schon in der vergangenen Saison angedeutet. Und dass es 2025 so bleibt, darauf deutet die Tatsache hin, dass die Teams bald den Fokus auf die neuen Autos für 2026 richten und kaum noch neue Teile bringen werden.

Was deutlich alarmierender ist, ist der Blick in die Zukunft. Denn zur Wahrheit gehört es auch, dass neben einer glänzenden McLaren-Arbeit auch Red Bull selbst zu dem Machtwechsel beigetragen hat.

Red Bull: Aderlass ist auf der Strecke zu sehen

Den Aderlass an Expertise durch den Weggang von Designguru Adrian Newey und weiteren führenden Ingenieuren sieht man inzwischen ganz deutlich auf der Strecke. Red Bull ist noch ein Spitzenteam, aber eben nur noch eines von mehreren. Aus den Dominatoren sind Verfolger geworden, die ins Stolpern geraten.

Denn im Moment lebt man noch extrem von den Fahrkünsten Verstappens, der gerne das Maximum und mehr aus dem schwächeren Gesamtpaket herausholt.

Das Traditionsproblem mit dem zweiten Fahrer bekommt der Rennstall nicht gelöst. Yuki Tsunoda, der Liam Lawson nach zwei Rennen ablöste, holte in neun Rennen sieben Pünktchen. Er ist in der WM-Wertung ironischerweise inzwischen hinter Lawson zurückgefallen, der zu den Racing Bulls abgeschoben wurde.

Dort steht wiederum der angeblich nächste RB-"Versuch" unter Vertrag: Laut der "Bild" könnte der stark auffahrende Rookie Isack Hadjar den glücklosen Tsunoda ablösen. "Die Summe der Negativereignisse macht’s nicht besser", sagte Marko zur Personalie Tsunoda. "Der Speed ist ja da, das sehen wir in den freien Trainings. Nur es geht darum, auch in Drucksituationen die Leistung zu bringen. Jetzt den Fahrer zu wechseln, würde überhaupt keinen Sinn machen." Möglicherweise dann aber nach der Saison.

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Red Bull: Was macht Verstappen?

Die Fahrerfrage könnte sowieso eine für Red-Bull-Verhältnisse frappierende werden. Denn miese Ergebnisse befeuern die immer wiederkehrenden Gerüchte, dass Verstappen flüchten könnte.

"Es gibt einen Vertrag bis 2028", sagte Marko, "der hat Ausstiegsklauseln, die leistungsbezogen sind. Nach jetzigem Stand gibt es aber keinen Zweifel, dass er erfüllt wird."

Im Moment ist Verstappen WM-Dritter, George Russell (Mercedes) ist neun Punkte zurück, Charles Leclerc im Ferrari 36 Zähler. "auto motor und sport" berichtet, dass bei Verstappen Platz vier die Klausel im Sommer auslösen würde. Unrealistisch ist das also nicht.

Verstappen selbst will über einen Wechsel, zum Beispiel zu Mercedes, "nicht mehr reden. Soll ich wiederholen, was ich letztes Jahr gesagt habe? Es ist die gleiche Antwort. Ich konzentriere mich aufs Fahren. Dann kommt irgendwann die Zeit, über nächstes Jahr nachzudenken".

Ein Bekenntnis ist das allerdings auch nicht.

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Verstappen macht sich Gedanken

Laut dem Bericht wäre die Alternative, den Rennstall zu Umstrukturierungen zu drängen und Horner zu entmachten, indem die Verantwortungen auf mehrere Personen verteilt werden. Ausgeschlossen ist das nicht mehr, denn Red Bull droht der Super-GAU: Titel weg, Verstappen weg, und was dann?

2026 kommt ein neues Reglement mit neuen Autos. Früher war das der perfekte Spielplatz für Newey, der Verstappen zuletzt immer wieder ein titelreifes Auto plante. Es könnte jetzt schnell gehen, denn bis zur Sommerpause soll eine Entscheidung zur Zukunft fallen. Verstappen wird sich seine Gedanken machen, ob er damit rechnen kann, ab 2026 mit Red Bull um den Titel fahren zu können. Wie es heißt, soll Mercedes den stärksten Motor haben, Red Bull zusammen mit Ford im Hintertreffen liegen.

Wirklich verbrieft wissen kann das im Moment niemand. Klar ist aber: Ohne Verstappen wäre Red Bull wohl nur noch die Hälfte wert.

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