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Paris 2024

Olympia 2024: DFB-Frauen müssen sich strecken – auch für Bundestrainer Horst Hrubesch

  • Aktualisiert: 06.08.2024
  • 12:04 Uhr
  • Justin Kraft
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Einen Sieg brauchen die deutschen Frauen noch für eine Medaille bei Olympia – und damit für den Traumabschied von Horst Hrubesch. Dafür müssen sie sich aber gehörig strecken. Ein Kommentar.

Von Justin Kraft

In der 71. Minute wäre der Olympia-Traum für Deutschland im Fußballturnier der Frauen beinahe beendet gewesen. In einer Druckphase der Kanadierinnen, die fast über die gesamte zweite Halbzeit der regulären Spielzeit andauerte, hatte Adriana Leon die Riesenchance zur Führung.

Es war eine auf vielen Ebenen bezeichnende Szene. Deutschland, im zweiten Durchgang nicht fähig, den eigenen Spielaufbau auf die Reihe zu bekommen, schenkte den Ball in Person von Kathrin Hendrich leichtfertig her.

Immer wieder lief Kanada die DFB-Frauen hoch an, weil sie gespürt haben, dass ihnen die Ideen mit dem Ball ausgingen. Häufig wich das Team von Horst Hrubesch auf die Flügel aus, meist lief man dann mit dem Kopf durch die Wand. Im Zentrum gab es keinen Zugriff mehr, in Ballbesitz fanden Spielerinnen kaum Anspielstationen.

Es war ein statisches, fast schon erschreckend schwaches Auftreten der Deutschen, das in besagter 71. Minute hätte bestraft werden können, gar bestraft werden müssen. Doch Ann-Kathrin Berger parierte sensationell mit dem Fuß.

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Das Wichtigste in Kürze

Bedanken können sich die Deutschen nicht nur bei ihr, sondern auch bei den kanadischen Stürmerinnen, die in dieser Phase des Spiels Chance um Chance haben liegen lassen.

DFB-Frauen: Berger rettet den Olympia-Traum

So konnten sich die DFB-Frauen in die Verlängerung retten, in der es dann wieder Chancen auf beiden Seiten gab. Am Ende aber war es das Elfmeterschießen, das über die etwas glücklicheren Siegerinnen aus Deutschland entschied – und erneut Berger.

Die Torhüterin, erst kurz vor dem Turnier zur Nummer eins berufen, hielt zwei Elfmeter und verwandelte den entscheidenden selbst. Nach zwei schweren Patzern in der Gruppenphase rehabilitierte sich die 33-Jährige nicht nur, sondern avancierte zur Heldin des Abends.

Im Halbfinale geht es nun gegen die USA. Mit Blick auf die Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Kanada und das erste Aufeinandertreffen mit den Amerikanerinnen in der Gruppenphase (1:4) ist es keine allzu steile These, dass sich die Deutschen gehörig strecken müssen, um ins Finale einzuziehen.

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Horst Hrubesch: Ein letzter großer Wurf?

Immerhin die erste Halbzeit am Samstagabend macht etwas Mut. Da drückte Deutschland die Kanadierinnen in die eigene Hälfte, machte das Spiel breit und erspielte sich mit guten Kombinationen Chance um Chance.

Ob Lea Schüller oder Klara Bühl – zahlreiche Hochkaräter wurden liegen gelassen. Und auch aus dem Gruppenspiel lassen sich trotz hoher Niederlage einige positive Aspekte ziehen: 4 zu 3 Großchancen für die USA, 13 zu 13 Abschlüsse – es gab Möglichkeiten, dem Spiel einen anderen Verlauf zu geben.

Möglichkeiten, die Deutschland im Halbfinale nutzen muss. Dafür bedarf es aber nicht nur einer, sondern mindestens zwei guter Halbzeiten.

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Als Hrubesch letztes Jahr in höchster Not übernahm, war nicht absehbar, dass Deutschland überhaupt an Olympia teilnehmen wird. Es war seine klare Mission, die Frauen nach Paris zu führen. Alles andere ist bereits ein Bonus.

Vor dem Hintergrund des langen Weges, den man bestritten hat und den qualitativen Problemen des Teams vor allem in der Defensive ist dieses Halbfinale bereits als Erfolg zu werten.

Allerdings fehlt nur noch ein Sieg, um Hrubesch einen traumhaften Abschied mit einer Olympia-Medaille zu ermöglichen. Ein Abschied, den er sich verdient hätte. Und allein das sollte Motivation genug sein, um sich nach einer dürftigen Leistung gegen Kanada nochmal zu sammeln und gegen die USA für eine kleine Überraschung zu sorgen.

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