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WWE: John Cena verliert letztes Match durch Aufgabe - "Never give up" verkommt zur Lüge - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 14.12.2025
- 11:21 Uhr
Die WWE verabschiedet Rekordchampion John Cena mit einem Knall. Die Entscheidung sorgt für Fan-Wut und liefert sonst keinen Mehrwert. Ein Kommentar.
Von Tim Althoff
Never give up.
Das Motto von John Cena ist unmissverständlich.
Es ist DAS Motto, das seine Fans, vor allem die jüngeren, jahrelang inspirierte.
"Never give up" war so penetrant und aufdringlich, dass es nicht nur inspirierte, sondern vor allem polarisierte. "Lets Go Cena" vs. "Cena sucks". Die vielleicht wichtigste Eigenschaft der Branche. Jetzt ist die einst inspirierende Botschaft nur noch ein Schwall heißer Luft.
Denn in seinem letzten Match nach 26 Jahren in der WWE verlor Cena nicht einfach nur. Er gab auf.
WWE: John Cena verliert letztes Match gegen Gunther
Beim "Saturday Nights Main Event" in Washington D.C. lieferte sich Cena einen grandiosen Abschiedskampf gegen den Österreicher Gunther.
Die Fans in der Halle waren begeistert, riefen zwischenzeitlich "This is awesome" und gaben der WWE damit das Signal, bis dato alles richtig gemacht zu haben.
Dann kippte die Stimmung.
Gunther, der zuvor via "FU" durch Tische und vom Ringseil geworfen worden war, setzte zweimal zum Sleeperhold an und zwang den Rekordchampion damit zur Aufgabe.
Er gewann nicht durch Pin. Nicht durch Auszählen. Durch Aufgabe. Erstmals seit 2004 klopfte Cena ab. Nie wieder "Never give up".
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Cena-Aufgabe: WWE-Fans skandieren "Bullshit"
Dass Cena sein letztes Match verlieren würde, war nahezu klar. Die WWE nutzt den letzten Kampf seiner Legenden gerne dazu, einen anderen Kämpfer aufzubauen. In diesem Fall Gunther, der sich die große Bühne nach starken letzten Jahren verdient hat.
Cena wird die Niederlage gegen Gunther abgesegnet haben. Vielleicht hat er auch die Aufgabe abgesegnet. Aber muss es deshalb die richtige Entscheidung gewesen sein?
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Die Fans waren sich einig, skandierten "Bullshit" und kritisierten WWE-Boss Triple H mit "You fucked up"-Rufen.
Klar ist auch, dass genau das die Reaktionen sind, die sich die WWE wünscht. Die WWE will Aufmerksamkeit, keine Entscheidung darf je vom gesamten WWE-Universum abgenickt werden. Es muss Skandale und Aufreger geben.
"Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, ich hätte es noch viel lauter erwartet", sagte Triple H nach dem Match vielsagend.
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Wie schon beim Undertaker: Aufgabe kratzt an Cenas Karriere
Das "Wie" ist hierbei jedoch die Frage. Denn die "Never give up"-Serie mit dem ausgerechnet letzten Match aufzureißen, hinterlässt einen faden, völlig unnötigen Beigeschmack. Das Match lieferte bereits ein würdiges Finale. Die Aufgabe hat einzig und allein den Zweck, zu schocken. Denn Sinn macht es mit Hinblick auf den Charakter, den John Cena über 25 Jahre lang performte, sicher nicht. Es macht lediglich Schlagzeilen.
Mit dem letzten Atemzug kratzt die WWE an der legendären Karriere John Cenas. So wie es an der Karriere des Undertakers gekratzt hatte, als er erstmals ein WrestleMania-Match verlor. Damals gegen Brock Lesnar.
Auch wenn es im Kontext der alles überstrahlenden Karriere nur ein einziger Prozentpunkt ist, der an der Lichtgestalt des Wrestlings nagt. Er hätte vermieden werden können.
Die WWE hat das Match gewonnen. Aufmerksamkeit ist der Preis.
John Cena hat ein Versprechen verloren.
Never give up – seit gestern Nacht eine Lüge.