Benjamin Klever führte das deutsche Nationalteam am Wochenende zum EM-Titel im Flag Football. Im Gespräch mit ran vergleicht er diese Variante des American Football mit der aus der NFL und spricht über seinen großen Traum von Los Angeles.
Mit dem Gewinn des EM-Titels hat die deutsche Flag-Football-Nationalmannschaft am vergangenen Wochenende ein Ausrufezeichen gesetzt.
Das Team um Quarterback und Kapitän Benjamin Klever bezwang im irischen Limerick in einem spannenden Finale Österreich mit 36:28.
Für Klever war es bislang der größte Erfolg in seiner mittlerweile 20-jährigen Karriere.
Im Interview mit ran vergleicht der 33-Jährige den Flag Football mit dem Tackle Football aus der NFL und spricht über seine großen Traum von Olympia in Los Angeles.
ran: Herr Klever, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Europameister-Titel. Ist das der Höhepunkt Ihrer bisherigen Karriere?
Benjamin Klever: Ja, auf jeden Fall. Ich spiele jetzt seit 16 Jahren Flag Football in der Nationalmannschaft, habe 2007 meine erste Europameisterschaft gespielt. Damals sind wir Zweiter geworden. Seitdem sind wir aber nie wieder so weit nach oben gekommen. Jetzt sind wir endlich belohnt worden und haben den Europameister-Titel nach Deutschland geholt.
ran: Was waren bislang die weiteren Stationen Ihrer Laufbahn?
Klever: Ich spiele seit 20 Jahren Flag Football, habe damals in der Schulmannschaft angefangen. Danach ging es weiter zu meinem Heimatverein Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt am Main. Dort hat sich ein Flag-Football-Team dem Hauptverein angeschlossen. Dort spiele sich jetzt seit 19 Jahren, seit 2007 bin ich Teil der Nationalmannschaft. Ich habe in den letzten 20 Jahren die gesamte Flag-Football-Szene in Deutschland miterlebt und überlebt (lacht).
Anzeige
Es ist ein Sport, den jeder spielen kann
Benjamin Klever, Flag-Football-Quarterback
ran: Noch ist Flag Football dem breiten Sport-Publikum nicht so bekannt. Machen Sie doch mal Werbung dafür. Was macht diese Sportart so spektakulär?
Klever: Es ist ein Sport, den jeder spielen kann - groß, klein, dick, dünn. Es gibt gemischte Teams. Es ist deutlich schneller als der American Football. Meiner Meinung nach kriegt da die Hälfte der Zeit der Runningback den Ball, und es passiert nichts. Im Flag Football hat man mehr Big Plays, weil wir nicht 10 Yards, sondern 25 Yards überbrücken müssen. Das heißt, es wird mehr gepasst. Für den Zuschauer gibt es dadurch mehr zu sehen.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
NFL-Gerüchte: Jadeveon Clowney wurde zu den Dallas Cowboys eingeladen
Jadeveon Clowney (Free Agent) Nach dem Abgang von Micah Parsons suchen die Dallas Cowboys nach Verstärkung für ihren Pass Rush. Die Cowboys empfingen daher am Mittwoch Jadeveon Clowney. Laut "NFL Media" ist allerdings keine sofortige Verpflichtung geplant. Der 32-jährige Clowney (Nummer-1-Pick des NFL Draft 2014) verbrachte die Saison 2024 bei den Carolina Panthers und verzeichnete in 14 Spielen 46 Tackles, 5,5 Sacks, 11 QB-Hits und neun Tackles for Loss.
Jakobi Meyers (Las Vegas Raiders) Jakobi Meyers geht in sein letztes Vertragsjahr und wird knapp elf Millionen US-Dollar verdienen. Für ein Wide Receiver, der vergangene Saison 87 Pässe für 1027 Yards fing, ist dies verhältnismäßig wenig. Da die Vertragsgespräche mit den Raiders stocken, soll er laut übereinstimmenden Medienberichten (u.a. von NFL.com) einen Trade fordern.
Carson Wentz (Free Agent) Die Minnesota Vikings sondieren den Quarterback-Markt und haben dafür offenbar Carson Wentz ins Visier genommen. Der einstige Nummer-2-Pick absolvierte laut "ESPN" ein Probetraining in Minnesota. Der Hintergrund: Rookie J.J. McCarthy wird als Starter in die Saison gehen, doch hinter ihm fehlt bislang ein verlässlicher Backup. Wentz war 2024 bei den Chiefs als Ersatz von Patrick Mahomes aktiv.
Adam Thielen (Carolina Panthers) In der NFL zeichnet sich eine spektakuläre Rückkehr ab. Wie Adam Schefter von "ESPN" berichtet, haben sich die Minnesota Vikings bei den Panthers nach einem möglichen Trade von Adam Thielen erkundigt. Die Vikings haben nach der Drei-Spiele-Sperre von Jordan Addison und der Handverletzung von Jalen Nailor dringenden Handlungsbedarf auf der Receiver-Position.
Adam Thielen (Carolina Panthers) Laut Schefter besteht die Möglichkeit, dass Thielen schon in Week 1 der Regular Season bei den Chicago Bears zum Einsatz kommt. Thielen, der am heutigen Freitag 35 Jahre alt wird, spielte bereits von 2013 bis 2022 bei den Vikings, ehe er vor zwei Jahren zu den Panthers wechselte. In seiner Karriere kommt er bislang auf 64 Touchdowns und zwei Pro-Bowl-Nominierungen.
Micah Parsons (Dallas Cowboys) Jerry Jones hat erneut über die Vertragssituation von Pass Rusher Micah Parsons gesprochen. Auf dem YouTube-Kanal von Michael Irvin behauptet er, sein Angebot hätte Parsons zum bestbezahlten Nicht-Quarterback der NFL-Geschichte gemacht. Einziges Hindernis sei sein Berater gewesen. "Als wir seinem Berater die Details geschickt haben, sagte er uns, wir können sie uns in den Arsch stecken."
Micah Parsons (Dallas Cowboys) Zuvor hat sich erstmals Head Coach Brian Schottenheimer zum Thema Micah Parsons geäußert. "Ich bin zuversichtlich, dass er gegen die Eagles auf dem Platz stehen wird", sagte der neue Hauptübungsleiter. Mit oder ohne Verlängerung? "Er wird da sein", lächelte er die Nachfrage weg. Bisher nahm Parsons noch an keiner einzigen Trainingseinheit teil, dafür aber bei Team-Meetings.
Kyle Dugger (New England Patriots) Safety Kyle Dugger könnte sich bald von den Patriots verabschieden. Wie NFL-Experte Jordan Schultz berichtet, gilt er in New England zwar noch immer als guter Spieler. Dennoch sei er im Sommer etwas aufs Abstellgleis geraten. Es gebe zwar Teams, zu denen der 29-Jährige gut passen könnte. Dennoch würde ein Trade für die Patriots wohl recht kostspielig werden.
Brian Robinson Jr. (Washington Commanders) Die Commanders wollen sich offenbar von Brian Robinson Jr. trennen. Laut NFL-Insider Ian Rapoport sucht das Team einen Trade-Partner für den 26-jährigen Running Back. Als Starter verbuchte er in der vergangenen Saison 799 Yards und acht Touchdowns in 14 Spielen. Im bevorstehenden letzten Jahr seines Rookie-Deals steht ihm ein Gehalt von 3,4 Millionen Dollar zu.
Trey Hendrickson (Cincinnati Bengals) Beim zweiten Preseason-Spiel der Cincinnati Bengals fehlte erwartungsgemäß einer: Pass Rusher Trey Hendrickson. Der Defensive End pocht auf einen neuen Vertrag, sein aktueller Kontrakt endet nach der Saison. Am Rande des Spiels sagte er "ESPN" jedoch, dass er und die Bengals sich in Sachen Vertragslänge und Gehalt recht nah seien. Das klingt zwar erst einmal gut...
Trey Hendrickson (Cincinnati Bengals) ... doch bei einer Kernforderung sind sich die Parteien noch uneins: Das garantierte Geld des Arbeitspapiers. Die Bengals sind nicht bereit, dem 30-Jährigen die gewünschte Garantiesumme zu bezahlen. So bleibt sein Status weiter offen.
Odell Beckham Jr. (Free Agent) Wer dachte, die NFL-Karriere von Wide Receiver Odell Beckham Jr. sei zu Ende, der hat sich getäuscht. Wie Insider Tom Pelissero berichtet, hat "OBJ" das Interesse von mehreren Teams auf sich gezogen. Zuletzt antwortete der Passempfänger, der zuletzt bei den Miami Dolphins unter Vertrag stand, auf Social Media einem Bericht, der besagte, er sei zurückgetreten und betitelte ihn als "Fake". Und er hat auch schon ein favorisiertes Ziel ...
Odell Beckham Jr. (Free Agent) Im Gespräch mit Host Bill Maher bei "Club Random" wurde der Vorschlag erbracht, OBJ könne ja bei den Pittsburgh Steelers unterkommen. Die Antwort des Receivers: "Ich würde nicht sagen, dass es unmöglich ist. Ich sage auch nicht, dass es nicht bereits Gespräche gab". Zudem ist Beckham mit Quarterback Aaron Rodgers befreundet: "Ich liebe ihn, wir hatten bereits Konversationen".
DaRon Bland (Dallas Cowboys) Bei den Dallas Cowboys geht es aktuell drunter und drüber. Nach Micah Parsons will nun der nächste Star-Verteidiger einen neuen Vertrag. Cornerback DaRon Bland sagte den franchiseeigenen Medien: "Ich hoffe, dass wir uns vor der Saison auf einen neuen Vertrag einigen können. Aber ich will nicht zu viel darüber reden." Bland geht in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrags.
Terry McLaurin (Washington Commanders) Das Drama bei den Washington Commanders ist perfekt: Star-Receiver Terry McLaurin hat laut "ESPN" intern einen Trade angefragt. Es ist das Ergebnis aus mehreren Monaten erfolglosen Vertragsverhandlungen. Demnach sei er frustriert über das Front Office der Commanders, weil beide Seiten noch "weit auseinander" lägen...
Terry McLaurin (Washington Commanders) ... die ersten Tage des Training Camps hat McLaurin geschwänzt. Zuletzt sah es nach einer kleinen Annäherung aus, war der Star Receiver doch in den Facilities der Commanders, um individuell zu trainieren. Ob seinem Wunsch stattgegeben wird, ist noch nicht bekannt.
Breece Hall (New York Jets) Der Running Back gehört zu den besten Spielern der Franchise. Doch laut "ESPN" gibt es wohl Überlegungen, Hall lukrativ abzugeben, sollten die Jets bereits vor der Trade-Deadline ein Außenseiter im Playoff-Rennen sein. Zumal Head Coach Aaron Glenn offenbar die Alternativen mag. Braelon Allen und Isaiah Davis wurden beide von Glenn bereits gelobt. Der Kontrakt von Hall endet nach der Saison. Der 24-Jährige gilt als verletzungsanfällig und könnte bei einem Trade gute Picks einbringen.
Justin Simmons (Free Agent) Zu Beginn seiner Franchise-losen Zeit nannte Simmons die Philadelphia Eagles als das Wunschteam, bei dem er gerne landen würde. Der All-Pro ist immer noch ein Free Agent. "Er möchte seine zehnte NFL-Saison unbedingt in Philadelphia bestreiten," berichten Insider von "NFL Media" ...
Justin Simmons (Free Agent) ... Der ehemalige Safety der Atlanta Falcons und Denver Broncos kennt zudem Defensive Coordinator Vic Fangio bestens. Er war sein Head Coach in Denver. So wie Christian Parker, der jetzt Defensive Back Coach bei den Eagles ist und auch bei den Broncos war. "Ich würde gerne wieder mit ihnen zusammenarbeiten," sagte der 31-Jährige im Podcast "Talkin' Ball".
Amari Cooper (Free Agent) Neues altes Team für Amari Cooper? Wie Cowboys-Beatwriter Nick Harris berichtet, soll Dallas daran interessiert sein, seinen früheren Wide Receiver Amari Cooper erneut unter Vertrag zu nehmen. Das berichtet er unter Berufung auf eine interne Quelle bei den Dallas Cowboys. Cooper wechselte im Oktober 2018 im Zuge eines Blockbuster-Trades für einen Erstrunden-Pick von den Raiders zu den Cowboys und spielte dort bis 2022. Im Anschluss lief er für die Browns und Bills auf.
Kirk Cousins (Atlanta Falcons) In Atlanta hat Routinier Kirk Cousins seinen Starter-Platz an Rookie-Quarterback Michael Penix Jr. verloren. Nun könnte er via Trade wechseln. Laut "The Athletic" könnten hierfür drei Teams in Frage kommen: Die Cleveland Browns, die Pittsburgh Steelers und pikanterweise Cousins' Ex-Team, die Minnesota Vikings.
Kirk Cousins (Atlanta Falcons) Bei den Browns wäre Cousins der Ersatz für den langzeitverletzten Deshaun Watson. Die Steelers holen wohl Aaron Rodgers, hätten aber mit Cousins eine weitere erfahrene Option. Die Vikings, für die Cousins sechs Jahre lang spielte, seien die am wenigsten wahrscheinliche Option, da diese auf J.J. McCarthy setzen und Cousins einen abermaligen Platz als Backup hinter einem Youngster vermeiden wolle.
ran: Worin besteht sonst der große Unterschied zum Football aus der NFL?
Klever: Das ist der ausbleibende Vollkörperkontakt. Im Tackle Football geht es 11 gegen 11 mit voller Ausrüstung - Pads, Helmen. Flag Football wird 5 gegen 5 gespielt auf einem kleineren Feld. Es ist prinzipiell kein Körperkontakt vorgesehen. Auf internationalem Niveau, wie bei einer Europameisterschaft, ist aber Körperkontakt da. Das bleibt nicht aus, wenn in der Luft mal zum Ball gegangen wird. Prinzipiell ist es deutlich schneller, man muss schneller reagieren.
Klever über die Olympia-Chancen des Flag Football
ran: Derzeit wird im IOC darüber diskutiert, ob Flag Football ab 2028 olympisch werden kann. Was würde der Status einer olympischen Sportart bedeuten?
Klever: Dieser Status wäre der Traum eines jeden Sportlers. Ich mache das jetzt seit 20 Jahren. Es wäre das absolute Highlight meiner sportlichen Karriere, da nur die Chance zu haben, hinzufahren. Ich habe am Wochenende mit ein paar Verantwortlichen sprechen können. Die sind sehr positiv gestimmt. Die NFL in den USA ist da sehr hinterher. Die Spiele 2028 sind in Los Angeles. Und als Gastgeberland sind sie sehr daran interessiert, dass Football da vertreten ist. Deswegen stehen die Chancen relativ gut. Entscheiden wird es sich dieses Jahr im Herbst.
Früher waren es nur Fun-Turniere
Benjamin Klever, Flag-Football-Quarterback
ran: Wie ist der Flag Football in Deutschland organisiert? Wie sehen Sie die Entwicklung der Sportart hierzulande?
Klever: Früher waren es eigentlich nur Fun-Turniere. Da hat jedes Wald- und Wiesenteam ein, zwei Mal im Jahr ein Turnier veranstaltet. Wir haben damals gesagt, wir wollen es etwas größer aufziehen und auch ein internationales Turnier veranstalten. Das machen wir jetzt einmal im Sommer mit über 60 Teams aus der ganzen Welt. Die kommen auch aus Japan und den USA nach Walldorf. Mittlerweile ist der Flag Football auch deutlich stärker strukturiert. Es gibt eine erste und eine zweite Bundesliga. In der ersten Liga, in der wir auch spielen, sind 16 Teams in vier Divisionen eingeteilt. Im September kämpfen die besten acht Teams um den deutschen Meistertitel. Wir streben jetzt den siebten Titel in Folge an.
ran: Was sind davon abgesehen Ihre nächsten Ziele?
Klever: Nächstes Jahr steht die Weltmeisterschaft in Finnland auf dem Programm. Da treten wir auf dem Papier als bestes europäisches Team an und wollen dem auch gerecht werden. Die Arbeit dafür geht im November los. Auch im Vereinsteam spielen wir internationale Wettbewerbe und wollen auch da ein Statement setzen.