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NFL

Russell Wilson und Denver Broncos am Tiefpunkt: "Das war peinlich"

  • Aktualisiert: 26.09.2023
  • 18:42 Uhr
  • Oliver Jensen
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Drei Spiele, drei Niederlagen - und ein Desaster. Die Denver Broncos stecken in der Krise. Quarterback Russell Wilson und Head Coach Sean Payton scheinen gemeinsam nicht zu funktionieren. 

von Oliver Jensen,

Das war der Tiefpunkt! Noch tiefer können die Denver Broncos (eigentlich) nicht mehr fallen. Sie kassierten gegen die Miami Dolphins nicht nur die dritte Niederlage im dritten Spiel. Sie wurden bei einem Ergebnis von 20:70 regelrecht gedemütigt. 

Die Defense verdiente diese Bezeichnung nicht. Sie ließ 367 Passing-Yards, 350 Rushing-Yards und zehn (!!!) Tochdowns zu! "Das war offensichtlich peinlich", sagte Head Coach Sean Payton.

Quarterback Russell Wilson war mit 306 Passing-Yards, einem Touchdown-Pass und einer Interception fast noch ein Lichtblick im Spiel der Broncos. "Wir gehen niemals raus, um ein Spiel zu verlieren. Das war heute ein harter Tag", sagte er nach dem Debakel und übte sich bereits in Durchhalteparolen: "Wir haben noch 14 Spiele in dieser Saison. Darauf liegt der Fokus."

Ausgerechnet er selbst droht zur tragischen Figur der gefühlt niemals endenden Broncos-Misere zu werden.

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Das Wichtigste in Kürze

Zur Erinnerung: Eigentlich sollte Wilson der lange gesuchte Heilsbringer für die Broncos sein. Nachdem der legendäre Quarterback Peyton Manning Denver in der Saison 2015 zum Super-Bowl-Sieg führte und daraufhin zurücktrat, durften sich innerhalb von sechs Spielzeiten zehn verschiedene Quarterbacks als Starter versuchen

Ohne Erfolg: Die Broncos erreichten in dieser Zeit kein einziges Mal die Playoffs.

Wilson sollte der Heilsbringer von Denver sein...

Wilson, immerhin ein ehemaliger Super-Bowl-Gewinner und achtmaliger Pro-Bowler, schien die Lösung des Problems zu sein. Die Broncos verkauften sprichwörtlich Haus und Hof, unter anderem zwei Erstrundenpicks und zwei Zweitrundenpicks, um Wilson im vergangenen Jahr von den Seattle Seahawks loszueisen. Zudem bekam Wilson einen Fünfjahresvertrag über rund 242 Millionen US-Dollar.

Der erhoffte Erfolg blieb aus. Wilson fand 2022 nie zu seinen Rhythmus, bekam lediglich 16 Touchdown-Pässe bei elf Interceptions zustande und hatte das schlechteste Quarterback-Rating (84,4) seiner Karriere. Bei fünf Siegen und zwölf Niederlagen endete die Saison in einem Desaster.

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Payton und Wilson scheinen nicht zu harmonieren

Head Coach Sean Payton, ebenfalls ein ehemaliger Super-Bowl-Gewinner, sollte Wilson und die Broncos auf die Erfolgsspur bringen. Bislang ging dieser Plan überhaupt nicht auf.

Im Gegenteil: Das Verhältnis zwischen Payton und Wilson scheint früh zu bröckeln. Unter der Woche kritisierte der Trainer nicht zum ersten Mal seinen Spielmacher. "Es gab eine Reihe von Drives, bei denen wir mit dem Personal zu spät dran waren", sagte er. Payton nahm sich einerseits zwar selber in die Pflicht, sagte aber auch in Richtung seines Spielmachers: "Russ muss den Spielzug schärfer herausbringen, und dann müssen wir schauen, wie viel wir erreichen können."

Überhaupt geht Payton mit seinen Spielern hart ins Gericht und personelle Konsequenzen sind nach dem Debakel ganz offensichtlich nicht ausgeschlossen. Nach dem Debakel in Miami kündigte er an: "Wir werden uns morgen das Tape anschauen. Das wird für einige Spieler hart werden, für uns Trainer aber auch."

Das Verhältnis zwischen Sean Payton und Russell Wilson scheint angepasst zu sein
Das Verhältnis zwischen Sean Payton und Russell Wilson scheint angepasst zu sein© Getty Images

Unmittelbare Konsequenzen - sprich: Entlassungen - soll es aber nicht geben, kündigte Payton am Montag im Rahmen einer Telefonkonferenz auf eine entsprechende Frage an. "Nein. Und das wäre auch nichts, was ich in einer Telefonkonferenz mitteilen würde, wenn das jemals der Fall wäre. Also, nein, um Ihre Frage zu beantworten," sagte Payton. 

Und an die Fans gerichtet sagte er: "Wir werden uns den Arsch aufreißen und dieses Schiff wieder auf Kurs bringen. Das wird passieren."

Bei einer Bilanz von 0-3 sind die Playoffs allerdings realistisch kaum noch zu erreichen. Die einzige Franchise, die dieses Kunststück in den vergangenen 24 Jahren vollbrachte, waren die Houston Texans in der Saison 2018. Wilson richtet den Blick dennoch nach vorne: "Das Wichtigste, was wir jetzt tun können, ist, so viel wie möglich von dem Spielvideo zu lernen. Wir dürfen jetzt nicht zu viel darüber nachdenken, müssen aber davon lernen."

Es gab kaum eine Phrase, die Wilson bei der Pressekonferenz nicht von sich gab. Unter anderem erwähnte er auch noch, dass man "sich auf jedes Play konzentrieren" solle, dass die restliche Saison "ein Kampf" werden würde und jede Saison "ihre Höhen und Tiefen" habe.

Doch was macht überhaupt Hoffnung, dass es diese Höhen wirklich noch geben wird? Eigentlich nur, dass die Broncos mit den Chicago Bears (1. Oktober) und New York Jets (8. Oktober) nun auf zwei Mannschaften treffen, die ebenfalls ihre Probleme haben.

Und eben der Fakt, dass Denver eigentlich gar nicht mehr tiefer fallen kann. 

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