Verstärkung für die Passverteidigung
Jaire Alexander bei den Baltimore Ravens: Die Zeit der Ausreden ist vorbei - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.06.2025
- 13:17 Uhr
- Kai Esser
Die Baltimore Ravens haben sich mit Cornerback Jaire Alexander verstärkt - einem ehemaligen All-Pro. Damit rüsten die Ravens weiter auf - es darf keine Ausreden mehr geben. Ein Kommentar.
Von Kai Esser
Die Baltimore Ravens haben mit der Verpflichtung von Cornerback Jaire Alexander ein starkes Signal gesetzt: Sie wollen 2025 keine Kompromisse eingehen und endlich den Super Bowl gewinnen.
Der ehemalige Star der Green Bay Packers unterschrieb einen Einjahresvertrag über bis zu sechs Millionen Dollar – ein Move, der sowohl strategisch als auch emotional überzeugt.
Jaire Alexander bei den Baltimore Ravens: Low Risk, High Reward
Jaire Alexander ist zweifellos ein brillanter Cornerback – wenn er denn gesund ist.
In den letzten zwei Spielzeiten war das jedoch nur selten der Fall. Verletzungen an Knie, Rücken, Schulter und Leiste beschränkten ihn auf lediglich 14 Spiele in diesem Zeitraum, zuletzt kämpfte er mit einem gerissenen hinteren Kreuzband.
Diese Verletzungshistorie war der Hauptgrund, warum die Packers ihn nach sieben Jahren entließen, da sein hohes Gehalt nicht mehr mit seiner Einsatzzeit zu rechtfertigen war.
Für die Ravens ist dies ein kalkuliertes Risiko: Der Vertrag ist kurzfristig und mit Incentives gespickt, was die finanzielle Belastung minimiert. Sollte Alexander gesund bleiben, bringt er All-Pro-Qualitäten in eine ohnehin starke Defensive. Seine Fähigkeit, Top-Receiver auszuschalten, und seine Ballfähigkeiten (zwölf Karriere-Interceptions) könnten der Ravens-Secondary den entscheidenden Schub geben.
Und wenn er verletzungsanfällig bleibt? Dann ist der Schaden überschaubar, da Baltimore nicht langfristig gebunden ist. Der potenzielle Gewinn überwiegt hier klar.
Jaire Alexander bei den Baltimore Ravens: Ein Star für das Starensemble
Die Ravens verfügen bereits über eine der besten Secondaries der NFL. Mit Marlon Humphrey und Nate Wiggins an den Cornerback-Positionen sowie den Safeties Kyle Hamilton und Malaki Starks sind sie hervorragend besetzt.
Humphrey ist ein etablierter Star, Starks ein vielversprechender Rookie, und Hamilton gilt als einer der besten Safeties der Liga. Dennoch bietet Alexander eine zusätzliche Dimension. Seine Vielseitigkeit erlaubt es Defensive Coordinator Zach Orr, flexiblere Schemata zu spielen – etwa Humphrey im Slot oder Alexander als Schatten für den gegnerischen Top-Receiver.
Diese Tiefe ist in einer Liga, in der viel Wert auf den Pass gelegt wird, Gold wert. Zudem können die Ravens mit Alexander Verletzungen im Backfield besser abfedern, ohne an Qualität einzubüßen. Verglichen mit Chidobe Awuzie, der 2024 nur solide Leistungen zeigte, ist Alexander durchaus ein Upgrade. Mit dieser Secondary gibt es keine Entschuldigung mehr für Schwächen gegen den Pass.
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Jaire Alexander bei den Baltimore Ravens: Ganz nach Lamars Wunsch
Ein entscheidender Faktor für die Verpflichtung war der Wunsch von Lamar Jackson, seinen ehemaligen College-Teamkollegen von der University of Louisville nach Baltimore zu holen. Die beiden spielten von 2015 bis 2017 zusammen, und ihre enge Freundschaft zeigte sich etwa im NFL Draft 2018, als Alexander emotional Jacksons Auswahl feierte.
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Jackson drängte öffentlich auf die Verpflichtung, und die Ravens hörten zu. Diese Entscheidung dürfte vor allem die Moral des Franchise-Quarterbacks stärken, der sich in der Vergangenheit das ein oder andere Mal unzufrieden mit dem Front Office zeigte.
Jaire Alexander bei den Baltimore Ravens: Es gibt keine Ausreden mehr
Mit Alexander an Bord gibt es für die Ravens 2025 keine Ausflüchte mehr. Die Offensive um Jackson, Derrick Henry und Zay Flowers ist eine der besten der Liga. Das Defensive Backfield sucht ligaweit nahezu seinesgleichen.
Die Verletzungshistorie des ehemaligen Packers-Stars ist ein Risiko, aber die Tiefe in der Defense und der günstige Vertrag minimieren die Gefahr. Jacksons Einfluss zeigt, dass die Franchise bereit ist, alles für den Erfolg zu tun. Frei nach dem Motto: "Unser Franchise-QB hat einen Wunsch? Dem kommen wir sofort nach." In einer Conference mit Powerhouses wie den Kansas City Chiefs, Cincinnati Bengals und Buffalo Bills müssen die Ravens liefern.
Die Verpflichtung Alexanders ist ein Statement: Baltimore will erneut um den Titel zu kämpfen.
Und ihn im Idealfall gewinnen. Alles andere wäre eine Enttäuschung.