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NFL: Chiefs, Bills und Co. in der Analyse - Wie nachhaltig ist der Erfolg der 3:0-Teams?

  • Aktualisiert: 26.09.2024
  • 19:54 Uhr
  • Marcel Schwenk

Drei Wochen ist die NFL-Saison 2024 mittlerweile alt, fünf Teams können eine perfekte Bilanz vorweisen. ran blickt auf die Stärken und Schwächen und wagt einen kleinen Ausblick.

Woche 3 der NFL-Saison 2024 steht in den Geschichtsbüchern.

Während mit den Cincinnati Bengals, den Jacksonville Jaguars und den Tennessee Titans nur drei Teams die maximal schlechte Bilanz von 0-3 aufweisen, starteten direkt fünf Teams perfekt.

Neben dem amtierenden Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs trifft das auch auf die Buffalo Bills, die Minnesota Vikings, die Seattle Seahawks und die Pittsburgh Steelers zu.

Woher rührt der Erfolg? Welche der fünf Mannschaften kann die Form halten? Wer hat zu Recht noch nicht verloren und wem droht zeitnah möglicherweise der Absturz? ran hat den Versuch unternommen, diese Fragen zu beantworten.

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Kansas City Chiefs

Klar, den zweimaligen Super-Bowl-Champion als Pretender zu bezeichnen, wäre eine Frechheit - aber souverän ist das noch nicht, was die Chiefs in der laufenden Spielzeit bislang zeigen. Dass Head Coach Andy Reid und seine Mannen 2024 noch ungeschlagen sind, geht bislang eher auf das Konto der Defense als auf das der Offense um Star-Quarterback Patrick Mahomes und Co.

Das Laufspiel ist behäbig, der Ausfall von Isiah Pacheco schmerzt. Von den Passempfängern überzeugt bislang lediglich Rashee Rice. Travis Kelce ist noch überhaupt kein Faktor und sieht aktuell danach aus, als hätte er seinen Zenit um ein großes Stück überschritten.

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Mahomes spielt zwar gut, aber ist von seiner Top-Form noch ein Stück entfernt, was nicht zuletzt auch vier Interceptions unterstreichen. Trotzdem schafft er es immer wieder, Plays zu machen.

Und die Defense liefert ab - vor allem in den entscheidenden Momenten. In Woche 2 gegen die Bengals brachte ein Fumble-Recovery-Touchdown KC im vierten Viertel in Führung, in Woche 3 gegen Atlanta gelang Nick Bolton spät der siegbringende Stopp bei einem Fourth Down. Mit Chris Jones treibt zudem der vielleicht beste Defensive Tackle der Liga sein Unwesen.

So richtig Gedanken muss man sich um das Team nicht machen. Dafür ist die Defense zu variabel und konstant, die individuelle Qualität viel zu hoch und auch der Blick in die Vergangenheit zeigt: Wenn es drauf ankommt, steigern sich die Chiefs. Und notfalls macht Mahomes halt Mahomes-Dinge.

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Buffalo Bills

Was Mahomes für die Chiefs ist, ist Josh Allen für die Buffalo Bills. Beim jüngsten 47:10 sezierte der Quarterback die (ehrlicherweise auch sehr schwache) Jaguars-Defense und nahm Jacksonville nach allen Regeln der Kunst auseinander.

Während es bei den Chiefs durchaus zu erwarten war, dass sie mit einer 3:0-Bilanz in die Spielzeit starten, lässt sich das von Buffalo nicht unbedingt behaupten. Groß war der Umbruch in der Offseason, weil das Team schlicht zu teuer wurde. Die Offense verlor mit Gabe Davis und Mitch Morse zwei wichtige Spieler, die Defense traf es mit Jordan Poyer, Tre'Davious White oder auch Leonard Floyd fast noch härter.

Für MVP-Diskussionen ist es nach drei Wochen noch viel zu früh. Aber Josh Allen, der hervorragend mit seiner neuen Nummer eins Khalil Shakir harmoniert, spielt aktuell auf jeden Fall wie einer. Sieben Touchdowns, noch keine Interception, eine Completion Percentage von über 75 Prozent, 31 neue First Downs durch einen Pass - es sind fabelhafte Zahlen, die der 28-Jährige auflegt. Auch seine O-Line steht, Allen musste erst zwei Sacks hinnehmen.

Dazu kommt die Defense, die regelmäßig Big Plays auflegt. Vier Interceptions und elf Sacks sammelten Greg Rousseau und seine Kollegen bereits. Nur die Seahawks lassen weniger Yards pro Passversuch zu, einzig in der Run Defense liegt Buffalo im Mittelfeld.

Derzeit deutet nur sehr wenig auf einen Einbruch der Bills hin, in den kommenden Wochen wird es jetzt aber knackig. Auf das Duell mit den Ravens folgen Spiele gegen Houston und die Jets. Sollten sie auch danach noch ungeschlagen sein, dürften sie ihren letzten Zweiflern den Zahn gezogen haben.

Pittsburgh Steelers

Es ist fast schon unheimlich, wie sich Pittsburgh und Head Coach Mike Tomlin schon wieder in den Kreis der perfekt gestarteten Teams gespielt haben. Zugegebenermaßen waren die Gegner mit den Falcons, Broncos und Chargers auch nicht die stärksten.

Aber trotzdem sieht bei den Steelers vieles besser aus, als man es vor der Spielzeit hätte erwarten können. Zwar bekommen sie von Justin Fields kein Elite-Quarterback-Spiel wie die Chiefs von Mahomes oder die Bills von Allen, aber der einstige Bears-Spielmacher leistet sich viel weniger Fehler als in den Vorjahren und bringt mit seiner Laufstärke eine wichtige Komponente und Flexibilität ein.

Letztlich ist es aber vor allem ein Verdienst der traditionell starken Defense. T. J. Watt bereitete bislang jeder O-Line Probleme und wird das auch weiterhin tun, der Superstar zieht regelmäßig zwei Gegner auf sich und öffnet so Räume für Cam Heyward und seine restlichen Nebenleute.

Die Interior Defensive Line steht sicher, gegnerische Runs enden häufig schon kurz nach der Line of Scrimmage. Nur die Ravens (150) ließen bislang weniger Rushing Yards zu als Pittsburgh (214, geteilt mit den Lions). Als einziges Team kassierten die Steelers noch keinen Rushing Touchdown, durch die Luft wurden sie nur zweimal für sechs Punkte geschlagen. Allgemein erlaubten sie ihren Gegnern kein einziges Mal mehr als zehn Zähler.

Pittsburghs Formel zum Erfolg ist nicht neu, vielmehr gleicht sie der der vergangenen Jahre. Aber dieses Jahr kommt die Offense stärker daher. Shootouts werden sie wohl nicht gewinnen, müssen sie in der Regel aber auch nicht - weil sie es überhaupt nicht so weit kommen lassen.

Die AFC North ist brutal, selbst die strauchelnden Bengals sind qualitativ gut besetzt. Hier kommt es im Playoff-Kampf besonders auf die Division-Spiele an. Dass die Steelers ein heißer Kandidat auf die Postseason sind, bezweifelt wohl niemand mehr. Für einen tiefen Lauf könnte die offensive Power aber zu gering sein.

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Seattle Seahawks

Viel besser hätte der Start in die Zeit nach der Pete-Carroll-Ära kaum laufen können. Miami konnte den Seahawks ohne Tua rein gar nichts entgegensetzen und ging krachend baden, dafür waren die Siege über Denver und New England aber ziemlich wacklig.

Bereitete nach dem ersten Spiel noch die Leistung von Geno Smith ein wenig Sorge, steigerte sich der Routinier zusehends. In Woche zwei und drei traf er wieder enge Fenster und bediente die Mitte des Feldes. Jaxon Smith-Njigba wird nach seiner eher mittelmäßigen Rookie-Saison immer wichtiger, D.K. Metcalf diktiert nach wie vor gegnerische Coverages.

Auch die Verteidigung funktioniert gut, wobei das unter Defense-Guru Mike Macdonald eigentlich zu erwarten war - schließlich formte der neue Head Coach die vergangenen Jahre in Baltimore stets ein schwer zu knackendes Bollwerk.

In Seattle ist es vor allem die starke (und noch nicht viel geforderte) Defense, die bislang den Unterschied macht. Keine Mannschaft ließ weniger Yards pro Passversuch zu, was in Teilen auch auf die Kappe der Gegner ging. Dafür funktioniert der Pass Rush, elf Sacks sind einer der Top-Werte der Liga.

Problematisch für die Beurteilung des Potenzials sind neben dem bislang eher einfachen Schedule vor allem zwei Dinge: die Offensive Line und die Verletzungssorgen in der Defensive Line.

Die O-Line zählt zu den schlechtesten der Liga, auf der anderen Seite des Balles haben unter anderem Byron Murphy, Leonard Williams und Uchenna Nwosu gesundheitliche Probleme. Wie stark Seattle wirklich ist, könnte Woche 4 zeigen - dann wartet Detroit.

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Minnesota Vikings

Ist bei den Seahawks die Stärke der bisherigen Gegner in der NFL eher weiter unten anzusiedeln, gilt das für die der Minnesota Vikings keinesfalls. Im Gegenteil: Mit den San Francisco 49ers und den Houston Texans wurden zwei Teams mit Super-Bowl-Ambitionen geschlagen, Letztere sogar extrem deutlich.

Sam Darnold blüht unter Head Coach Kevin O'Connell auf und spielt aktuell wie ein Top-5-Quarterback. Keiner warf mehr Passing Touchdowns (acht), kaum einer geht so gut mit dem Blitz um wie er. Die Präsenz in der Pocket ist stark, Darnold nimmt sich Zeit für seine Reads und geht bei seinen Würfen durchaus ins Risiko.

Justin Jefferson funktioniert sowieso und bekommt Entlastung vom überraschend starken Jalen Nailor. Auch das Run Game ist mit 4,8 Yards pro Lauf absolut solide. Noch stärker ist allerdings die Defense von Coordinator Brian Flores.

Die Texans, eine der normalerweise besten Passing Offenses der gesamten NFL, wurden bei 215 Yards gehalten. Zweimal wurde C. J. Stroud abgefangen, dazu kamen vier Sacks - allein drei von Ex-Texan Jonathan Greenard. Auch gegen den Run steht Minnesota sehr gut, Houston holte am Boden kein First Down.

Aktuell gibt es keinerlei Anhaltspunkte, warum die derzeit viertbeste Offense der Liga (durchschnittlich 26 Punkte) in den kommenden Wochen abreißen lassen sollte. Oder, dass die Defense plötzlich einbricht. Oder Darnold in alte Muster zurückfällt. Bis dahin muss sich jedes Team vor Minnesota in Acht nehmen.

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