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NFL

Vikings-Quarterback Sam Darnold spielt groß auf: So kam es zur wundersamen Wende

  • Aktualisiert: 26.09.2024
  • 20:12 Uhr
  • Tim Rausch

In der noch jungen NFL-Saison hat sich Sam Darnold bei den Minnesota Vikings ins Rampenlicht gespielt. Mit guten Leistungen und drei Siegen aus drei Spielen zählt er zu den Senkrechtstarten der neuen Spielzeit. Eine Entwicklung, die viele Gründe hat.

Sam Darnold humpelte über den Rasen, hielt sich noch ein paar Schritte auf den Beinen und sackte zu Boden. Ein erneuter Rückschlag? Der nächste - dieses Mal nicht nur symbolische - Sturz in seiner Karriere?

Nein, nicht schon wieder. Nicht nach diesem Start. An der Seitenlinie rappelte sich Darnold auf, zog den Helm über und betrat unter Ovationen und vereinzelten "MVP"-Rufen das Spielfeld.

Er ist mit diesem Spiel noch nicht fertig. Mit dieser Saison. Mit dieser Karriere.

Gut 20 Spielminuten später feierten Darnold und die Vikings den dritten Saisonsieg im dritten Spiel. Nach Siegen gegen die New York Giants, San Francisco 49ers und nun die Houston Texans, grüßt Minnesota von der Spitze der NFC North.

Und Darnold? Der Quarterback nutzt bei den Vikings aktuell seine Chance auf eine Starter-Rolle. Er hat sich aufgerappelt und schnell zum Hoffnungsträger in Minnesota entwickelt.

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Sam Darnold: Persönliche Bestwerte

In drei Partien sammelte Darnold bisher 657 Passing Yards, acht Touchdowns und zwei Interceptions.

Nie hatte er in seiner NFL-Karriere eine höhere Completion Percentage (67,9 Prozent), mehr Yards pro Pass (8,4) oder ein Passer Rating im dreistelligen Bereich (diese Saison: 117,3).

Keine Frage, Darnold spielt in der noch jungen Spielzeit den besten Football seiner Karriere.

Dabei deuteten die Zeichen vor gut einem Monat noch auf eine Backup-Rolle hin.

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Sam Darnold: Vom Backup zum Starter

In der Offseason unterschrieb Darnold einen Einjahres-Vertrag bei den Vikings. Er war in erster Linie als Backup und potenzieller Mentor für einen Rookie-Quarterback gedacht, den Minnesota wenige Monate später mit J.J. McCarthy im Draft auswählte.

In der Saison zuvor drückte er nach turbulenten Jahren bei den New York Jets und Carolina Panthers in San Francisco unter der Leitung von Kyle Shanahan die Bank. Ein Schritt, der ihm sichtlich gut tat.

Bei den Jets und Panthers wurde er als Heilsbringer angepriesen. Ein junger Darnold, viel investierters Draft-Kapital der jeweiligen Teams und zwei Franchises, die mit vielen Coaching-Änderungen, qualitativ schwächeren Kadern und unruhigen Managements zu kämpfen hatten.

Darnold ließ zwar hin und wieder sein Talent aufblitzen, konnte aber als Starter nie langfristig überzeugen. Immer wieder wurde er von Verletzungen, Formschwächen und Trainer-Entscheidungen gegen ihn zurückgeworfen.

Bei den 49ers wendete sich das Blatt. In seinem einzigen Einsatz für die Franchise spielte er gut und kam mit einigen Empfehlungen aus San Francisco, einem Jahr unter Quarterback-Flüsterer Shanahan und mit weniger Last auf den Schultern nach Minnesota.

Nach der schweren Verletzung von McCarthy ernannte Head Coach Kevin O'Connell den 27 Jahre alten Darnold zum Starter.

Vikings stellen gutes Umfeld

Als neues Gesicht der Vikings findet Darnold in dieser Saison nahezu perfekte Quarterback-Umstände vor.

Die Defensive von Head Coach Brian Flores spielt hervorragend, im Offensiv-System von Kevin O'Connell greifen viele Rädchen ineinander, das Laufspiel funktioniert, die Offensive Line blockt stark und die Receiver machen Plays für den Quarterback.

Umstände, die sich positiv auf Darnold auswirken. Er wirkt ruhiger in der Pocket, findet regelmäßiger einen Abnehmer für Pässe und grobe Schnitzer sind deutlich seltener geworden. Weniger Aufs und Abs, mehr Konstanz.

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"Ich bin sehr stolz auf ihn. Das war erneut eine sehr starke Quarterback-Leistung", lobte O'Connell nach dem jüngsten Erfolg gegen die Texans.

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Sam Darnold: Viel Können und noch mehr Vertrauen

Darnold blüht mit dem neuen Vertrauen im Gepäck auf. "Wir spielen einfach mit Selbstvertrauen. Ich denke, das ist das Wichtigste. Denn wir haben eine tolle Offensive und ein tolles System.

Ich muss einfach nur meine Hausaufgaben machen und wir spielen gut", sagte er bereits nach dem ersten Saisonsieg gegen die Giants.

Vielleicht brauchte Darnold etwas mehr Zeit zum Reifen. Vielleicht brauchte er bessere Umstände. Vielleicht einen wirklichen Neustart ohne hohe Erwartungen. Vielleicht eine Mischung aus allem.

Gras wächst bekanntlich nicht schneller, wenn man dran zieht. Aber Darnold wächst aktuell weit über sich hinaus.

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