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NFL: Cleveland Browns müssen Selbstdarsteller Shedeur Sanders entlassen - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 25.08.2025
- 21:34 Uhr
- Oliver Jensen
Das letzte Preseason-Spiel der Cleveland Browns zeigt, dass Shedeur Sanders selbst als vierter Quarterback für zu viel Unruhe sorgt. Das Team sollte Konsequezen ziehen.
von Oliver Jensen
Nur Kevin Stefanski und sein Trainerteam bei den Cleveland Browns wissen, ob die Vorwürfe wahr sind. Hat er Shedeur Sanders mit Absicht um seine große Chance in der NFL gebracht?
Tatsache ist: Im letzten Spielabschnitt der Preseason gegen die Los Angeles Rams nahm er Sanders aus dem Spiel und ließ stattdessen Tyler Huntley auf das Feld. Dieser brachte die Browns zumindest in Field-Goal-Distanz, sodass sie das Spiel mit 19:17 für sich entschieden.
Das Wichtigste in Kürze
Huntley ist trotzdem Geschichte. Die Browns haben sich von ihm getrennt. Und Sanders? Noch ist seine Zukunft ungeklärt.
Mit dem (vorübergehenden) Starting-Quarterback Joe Flacco, Kenny Pickett, Dillon Gabriel und Sanders haben sie vier Quarterbacks im Kader - hinzukommt der verletzte Deshaun Watson.
Auch wenn offiziell nicht ausgeschlossen wird, mit vier Quarterbacks in die Saison zu gehen, wäre dieses Szenario sehr überraschend. Vier Passgeber sind eigentlich einer zu viel.
Sanders deutete zwar im ersten Preseason-Spiel gegen die Carolina Panthers großes Potenzial an, konnte das danach allerdings nicht mehr bestätigen.
Er spielte ordentlich, ohne wirklich zu glänzen. Das ist zu wenig für einen Quarterback, der so ein Medien-Rummel verursacht. Niemand möchte einen zweiten oder dritten Quarterback im Kader haben, der mehr im öffentlichen Fokus steht als die Stammspieler.
Über die komplette Saison würde es wohl kaum eine Pressekonferenz geben, in der nicht Fragen über Sanders gestellt werden - ob er nun spielt oder nicht.
Gut möglich, dass Stefanski dies im Hinterkopf hatte, als er Sanders aus dem Spiel nahm.
Hätte dieser die Preseason mit einem Mega-Drive abgeschlossen, wäre ein Cut schwieriger zu erklären. Nun blickt Sanders auf ein sehr durchwachsenes Spiel zurück, in dem er drei von sechs Pässen für nur 14 Yards an den Mann brachte.
Niemand will einen Ersatz-QB, der sich inszeniert
Statt auf dem Spielfeld für Highlights zu sorgen, inszenierte er sich lieber selber.
Bestes Beispiel: Beim Preseason-Debüt wurde er beim Gang ins Stadion von einer Person begleitet, die eine Lautsprecher-Box trug und die Musik von Sanders abspielte. Wer will einen Ersatz-Quarterback haben, der sich immer wieder als Selbstdarsteller entpuppt?
Hinzu kamen die weiteren Nebenschauplätze: Sanders fuhr zu schnell und zoffte sich mit einem Reporter.
Unruhe wäre auch zukünftig vorprogrammiert, wenn Sanders im Kader bliebe. Und das in Cleveland, wo es alleine schon um die Personalie Deshaun Watson mehr Skandale als sportliche Highlights gab.
Da hat man vermutlich lieber einen Dillon Gabriel in der Hinterhand, der als Drittrunden-Pick zwei Runden vor Sanders gepickt wurde und trotzdem nur eine Randnotiz in den Medien bleibt.