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NFL: Nick Sirianni ist als Head Coach der Philadelphia Eagles nicht mehr tragbar! Ein Kommentar
- Veröffentlicht: 09.12.2025
- 11:56 Uhr
- Kai Esser
Die Philadelphia Eagles fallen völlig in sich zusammen. Nach der dritten Niederlage in Folge sollte klar sein: Nick Sirianni ist als Head Coach nicht mehr tragbar. Vor allem, weil es für Eagles-Fans ein Deja-Vu ist. Ein Kommentar.
Von Kai Esser
Es war ein Offenbarungseid, den die Philadelphia Eagles zum Abschluss des 14. Spieltags in der NFL zeigten.
Die 19:22-Overtime-Pleite gegen die Los Angeles Chargers sorgte für Fassungslosigkeit, nicht nur bei den Eagles selbst, sondern auch den Fans und beinahe der gesamten NFL-Welt.
Vier Interceptions von Jalen Hurts, zwei Turnover bei einem Spielzug, ein NFL-Novum. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Philly taumelt seit Wochen und fährt geradewegs dem Abgrund entgegen.
Super-Bowl-Sieger hin oder her: Head Coach Nick Sirianni ist mittlerweile gescheitert. Und das hat mehrere Gründe.
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Vorneweg: Sirianni ist nicht der Hauptschuldige für diese Niederlage. Er hat die fünf Turnover nicht verursacht und die schlechten Entscheidungen seines Quarterbacks nicht zu verantworten.
Was er jedoch zu verantworten hat, ist der Zustand des Teams. Die Stimmung im Team. Die Chemie im Team. Und die stimmt nicht, dazu braucht es nicht viel Fantasie. Star-Receiver A.J. Brown meckert gefühlt alle zwei Wochen, dass er nicht genug Bälle bekommt und kokettiert in den anderen zwei Wochen mit einem Abgang. Wenn er dann ein statistisch gutes Spiel hat, dann verliert Philly meistens.
Die Offensive Line ist eine Katastrophe geworden, Running Back Saquon Barkley ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Hurts wirkt unsicher, will es allen Recht machen und macht es damit niemandem Recht. Diese Dinge im Griff zu haben, das macht einen guten Head Coach aus. Sirianni hat sie zum zweiten Mal nicht im Griff.
VIDEO: Hurts-Fiasko! Philadelphia Eagles liefern verrücktestes Play des Jahres
Es erinnert stark an die Saison 2023. Da startete Philly sogar mit 10-1 in die Saison, bevor das Team in sich zusammenfiel. Es war ein historischer Kollaps, von den letzten sechs Spielen verloren die Eagles fünf. In den Playoffs gab es dann eine krachende 9:32-Klatsche gegen die Tampa Bay Buccaneers. Sirianni stand damals schon vor dem Aus - und jetzt tut er es wieder.
Wären die Dallas Cowboys nicht so schwach in die Saison gestartet, die Führung in der NFC East wäre mit den drei Niederlagen wohl längst weg. So ist Philly noch anderthalb Spiele vorne. Gleichen sich die Ereignisse von vor zwei Jahren weiter, also bis hin zum Aus in der Wild Card Round, dann ist Sirianni mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seinen Job los.
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Doch nicht nur der Vibe stimmt bei den Eagles nicht - die Offense ist kaputt. Auch um zu diesem Schluss zu kommen, muss man kein Experte sein. Eigentlich seit Spieltag eins steht Offensive Coordinator Kevin Patullo in der Kritik. Spätestens als er gegen die New York Giants vier Tush Pushes in Serie ansagte, platzte so manch einem der Kragen.
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Sirianni stellte sich jedoch stets hinter seinen Coordinator. Den, den er persönlich ausgesucht hatte. Freilich, das ist in den richtigen Momenten wichtig. Aber genau so wichtig ist es, in den richtigen Momenten zu sehen, das etwas fundamental nicht zusammenpasst.
Nicht ein einziger Teil der Eagles Offense, die 2024 den Super Bowl gewann, spielt auch nur in der Nähe des Leistungsoptimums. Auch dafür trägt am Ende Sirianni die Verantwortung.
Und wenn bei den Eagles nachhaltige Veränderungen eintreten sollen, dann ist Sirianni, der so viele Fehler aus 2023 wiederholt, nicht mehr der Richtige.