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NFL - Russell Wilson enttäuscht erneut: Jetzt müssen die New York Giants handeln - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 22.09.2025
  • 18:23 Uhr
  • Andreas Reiners

Russell Wilson sollte Jaxson Dart Zeit verschaffen, bis der Rookie bereit für die NFL ist. Klar ist: Die New York Giants sollten schon jetzt auf ihn setzen. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

"Overreactions" nennen sie in den USA eine Rubrik, in der nach NFL-Spieltagen Thesen aufgestellt und analysiert werden. Auf den ersten Blick sind es zum Teil sehr steile Ansagen. Vermeintliche Überreaktionen eben.

Wie zum Beispiel: Russell Wilson gehört bei den New York Giants auf die Bank. Und Jaxson Dart muss sofort übernehmen.

Nach den bislang dürftigen Auftritten mag das ein nachvollziehbarer Reflex sein – doch einen Super-Bowl-Sieger benchen, und das nach gerade einmal drei Spielen?

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New York Giants: Jaxson Dart ist die Zukunft als Quarterback

Man darf dabei nicht vergessen: Die Frage lautet nicht, ob Wilson auf die Bank soll, sondern wann er Platz macht. Denn Dart ist als Erstrundenpick die Zukunft bei den Giants auf dieser Position.

Daher geht es in erster Linie darum, ob Dart schon bereit ist, den Job zu übernehmen. Denn Wilson ist der "Bridge Quarterback". Der Mann, der die Zeit bis zur Übernahme durch den Rookie überbrücken soll. Erlebt er in der Zeit noch einmal einen sportlichen Frühling, umso besser.

Denn im Idealfall gibt der Routinier dem Neuen neben der Zeit, sich zu akklimatisieren, noch wertvolle Tipps, wie man Spielmacher, Anführer und Franchise-Gesicht wird und dabei eine gute Figur abgibt. Anlernen also, indem man als gutes und erfolgreiches Vorbild vorangeht.

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NFL: Keine Zeit, noch weniger Geduld

Früher wurde in dem Zusammenhang sehr oft nichts überstürzt, heute müssen Top-Picks öfter immer früher ran, und nicht selten geht das furchtbar schief, weil der Sprung ins kalte Wasser zu früh vollzogen wurde.

Doch das NFL-Geschäft ist unerbittlich und schon lange keines mehr, das den Beteiligten Zeit und Geduld gewährt. Allerdings sind viele Top-Talente nach dem College schnell genug auf Betriebstemperatur, um in der NFL zu bestehen.

Zwei Dinge kommen bei den Giants jetzt zusammen: Die Offense sah unter Wilsons Führung in nunmehr zwei Spielen erschreckend harmlos aus, Wilson unter Druck sogar nahezu hilflos – und ohne nicht sonderlich treffsicher. Die Spiele machen wenig Hoffnung auf eine bessere Saison als 2024, und Wilson hinterließ nicht den Eindruck, seine angedachte Rolle adäquat ausfüllen zu können.

New York Giants: Warterei kann nach hinten losgehen

Gleichzeitig aber sorgte Dart in der Preseason für einen starken Eindruck. Dass Head Coach Brian Daboll nach dem mageren Auftritt in Week 1 zunächst ein nachhaltiges Bekenntnis zu Wilson vermied, deutet darauf hin, dass er Dart grundsätzlich für bereit hält.

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Bereits seit dem Saisonauftakt ist das im Grunde schon so, schließlich ist Dart der Backup-QB und damit der Mann, der bei einer Wilson-Verletzung eingesprungen wäre. Dart hatte dabei den anderen Routinier im Team, Jameis Winston, im Depth Chart verdrängt.

Aber: Daboll sprach Wilson nach Week 1 dann doch offiziell das Vertrauen aus, bestätigte: "Russ ist der Starter." Offenbar war dem Coach ein Wechsel damals zu sehr eine "Overreaction". Doch jetzt, nach Week 3, vermied er mal wieder ein Bekenntnis. Es ist ein Hin und Her, das auch dem Head Coach schadet.

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New York Giants: Daboll unter Druck

Er steht nach der sportlich dürftigen Saison 2024 sowieso extrem unter Druck.

Erschwerend hinzu kommen die Buhrufe des Publikums nach der Pleite gegen die Chiefs: Die Giants-Fans haben offenbar einmal mehr keine Geduld mehr - mit Wilson, aber auch mit der sportlichen Führung. Und wenn aus dieser Ecke der Druck steigt, wird es bekanntermaßen ungemütlich. Verbunden mit den lautstarken Forderungen der Anhänger nach Dart erst recht.

NFL: Quarterbacks mit den meisten Touchdown-Pässen - Aaron Rodgers zieht an Brett Favre vorbei

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<em><strong>Quarterbacks mit den meisten Touchdown-Pässen</strong><br>Von 2005 bis 2007 war Aaron Rodgers Brett Favres Backup bei den Green Bay Packers. Nun hat der 41-Jährige seinen einstigen Lehrer überholt. <strong>ran</strong> zeigt die Quarterbacks, die in der Regular Season und den Playoffs zusammengerechnet die meisten Touchdowns warfen.</em>
© IMAGO/USA TODAY Network

Quarterbacks mit den meisten Touchdown-Pässen
Von 2005 bis 2007 war Aaron Rodgers Brett Favres Backup bei den Green Bay Packers. Nun hat der 41-Jährige seinen einstigen Lehrer überholt. ran zeigt die Quarterbacks, die in der Regular Season und den Playoffs zusammengerechnet die meisten Touchdowns warfen.

<strong>Platz 10: Matt Ryan </strong><br>381 Touchdown-Pässe (in 234 Spielen)<br>Teams: Atlanta Falcons und Indianapolis Colts
© Imago

Platz 10: Matt Ryan
381 Touchdown-Pässe (in 234 Spielen)
Teams: Atlanta Falcons und Indianapolis Colts

<strong>Platz 9: Matthew Stafford</strong><br>382 Touchdown-Pässe (in 225 Spielen)<br>Teams: Detroit Lions und Los Angeles Rams
© Imagn Images

Platz 9: Matthew Stafford
382 Touchdown-Pässe (in 225 Spielen)
Teams: Detroit Lions und Los Angeles Rams

<strong>Platz 8: Ben Roethlisberger</strong><br>
                418 Touchdown-Pässe(in 249 Spielen)<br>Team: Pittsburgh Steelers
© getty

Platz 8: Ben Roethlisberger
418 Touchdown-Pässe(in 249 Spielen)
Team: Pittsburgh Steelers

<strong>Platz 7: Dan Marino</strong><br>
                420 Touchdown-Pässe (in 242 Spielen)<br>Team: Miami Dolphins
© getty

Platz 7: Dan Marino
420 Touchdown-Pässe (in 242 Spielen)
Team: Miami Dolphins

<strong>Platz 6: Philip Rivers</strong><br>
                421 Touchdown-Pässe (in 244 Spielen)<br>Teams: San Diego/Los Angeles Chargers und Indianapolis Colts
© 2020 Getty Images

Platz 6: Philip Rivers
421 Touchdown-Pässe (in 244 Spielen)
Teams: San Diego/Los Angeles Chargers und Indianapolis Colts

<strong>Platz 5: Brett Favre</strong><br>
                508 Touchdown-Pässe (in 302 Spielen)<br>Teams: Green Bay Packers, New York Jets und Minnesota Vikings
© getty

Platz 5: Brett Favre
508 Touchdown-Pässe (in 302 Spielen)
Teams: Green Bay Packers, New York Jets und Minnesota Vikings

<strong>Platz 4: Aaron Rodgers</strong><br>510 Touchdown-Pässe (in 251 Spielen)<br>Teams: Green Bay Packers, New York Jets und Pittsburgh Steelers
© UPI Photo

Platz 4: Aaron Rodgers
510 Touchdown-Pässe (in 251 Spielen)
Teams: Green Bay Packers, New York Jets und Pittsburgh Steelers

<strong>Platz 3: Peyton Manning</strong><br>
                539 Touchdown-Pässe (in 266 Spielen)<br>Teams: Indianapolis Colts und Denver Broncos
© getty

Platz 3: Peyton Manning
539 Touchdown-Pässe (in 266 Spielen)
Teams: Indianapolis Colts und Denver Broncos

<strong>Platz 2: Drew Brees </strong><br>
                571 Touchdown-Pässe (in 287 Spielen)<br>Teams: San Diego Chargers und New Orleans Saints
© imago

Platz 2: Drew Brees
571 Touchdown-Pässe (in 287 Spielen)
Teams: San Diego Chargers und New Orleans Saints

<strong>Platz 1: Tom Brady</strong><br>649 Touchdown-Pässe (in 335 Spielen)<br>Teams: New England Patriots und Tampa Bay Buccaneers
© Getty Images

Platz 1: Tom Brady
649 Touchdown-Pässe (in 335 Spielen)
Teams: New England Patriots und Tampa Bay Buccaneers

Und da es nicht so aussieht, als könne Wilson den Giants beständig-mittelfristig so helfen, damit das weiterhin deftige Programm mit Spielen gegen die Chargers, bei den Saints und gegen die Eagles nicht in einer Bilanz-Katastrophe endet, sollten sie den Wechsel auf Dart so schnell wie möglich vollziehen.

Ja klar, es gibt gute Argumente, die dagegensprechen, wie zum Beispiel die Gegner und die Gefahr, dass Dart verheizt wird. Doch was hat der 22-Jährige zu verlieren? Weiteres Warten wird seine Entwicklung kurzfristig nicht besonders beeinflussen, Praxis auf hohem Niveau aber schon.

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Jaxson Dart: Es ist der richtige Zeitpunkt

Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um bei den Giants die Zukunft einzuläuten. Die jüngere Vergangenheit war erfolglos genug. Die Stimmung wird sich angesichts der Vorgeschichte bei anhaltendem Misserfolg weiter aufheizen, verbunden mit der Frage, warum man auf einen alternden Ex-Superstar setzt und nicht auf den Mann, der das Team früher oder später sowieso führen soll.

Denn klar ist auch, dass Daboll keine Zeit mehr für Experimente hat, er ist zum Siegen verdammt. Steht er mit Wilson Anfang Oktober bei 0-5, wird er sich unangenehme Fragen stellen lassen müssen - falls er sie dann überhaupt noch als Giants-Coach beantworten darf.

Denn spätestens dann dürfte seine Zeit abgelaufen sein. Und das ganz ohne "Overreaction".

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