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NBA - Dallas Mavericks nach Doncic-Trade und Flagg-Draft: Hat GM Nico Harrison doch alles richtig gemacht?
- Veröffentlicht: 27.06.2025
- 13:50 Uhr
- Raman Rooprail
Die Dallas Mavericks erleben bisher ein wildes Jahr 2025. Erst steht die Franchise nach dem Trade um Luka Doncic monatelang unter Beschuss, dann bekommen die Texaner in der NBA Draft Lottery den First Overall Pick zugesprochen und draften mit Cooper Flagg einen Rohdiamanten. Ist GM Nico Harrison doch mit einem blauen Auge davongekommen?
Von Raman Rooprail
In Medienkreisen werden gerne Klischees bemüht.
Floskeln oder bekannte Redewendungen werden fast schon inflationär genutzt. Selten beschreiben diese aber den Sachverhalt treffend.
Im Fall der Dallas Mavericks kann man allerdings ohne zu übertreiben davon sprechen, dass das Jahr 2025 eine wahre Berg- und Talfahrt ist.
Unvergessen - wahrscheinlich für Mavs-Fans auf ewig - ist natürlich der Blockbuster-Trade um Luka Doncic. Im Großen und Ganzen hat Dallas für Anthony Davis und einen Erstrundenpick Doncic zu den Los Angeles Lakers geschickt.
Dallas Mavericks: Doncic-Trade löst Shitstorm aus
Die Reaktionen darauf - medial sowie von Fans - waren eine Welle der Entrüstung und gingen schnell zu weit. General Manager Nico Harrison bekam reihenweise Morddrohungen zugeschickt und musste sich auch gegen Kritik von Franchise-Legende Dirk Nowitzki wehren.
Nachdem die Saison mit einer Niederlage im Play-In-Turnier abgeschlossen wurde, fühlten sich Fans und Experten bestätigt. Anthony Davis verletzte sich schon im ersten Spiel für Dallas, die Mannschaft war ohne Doncic chancenlos.
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Dallas Mavericks bekommen dank Lottery Cooper Flagg im NBA-Draft
Doch zu einer Berg- und Talfahrt gehören eben auch positive News. Die gab es Mitte Mai, als die Mavericks trotz einer Wahrscheinlichkeit von lediglich 1,8 Prozent den Top-Pick im Draft 2025 zugesprochen bekamen.
Es war für viele Experten sofort klar, seit Donnerstag ist es aber auch perfekt: Cooper Flagg, Small Forward von der Duke University, verstärkt die Mavs in der kommenden Saison.
Die große Frage, die sich jetzt viele Beobachter stellen: Hat Harrison letztlich mit dem Trade doch alles richtig gemacht? Immerhin wäre die Entwicklung Flaggs mit Doncic im Team schwieriger geworden. Kalkuliert man noch Kyrie Irving, der seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hat, mit ein, dann hätte Dallas insgesamt drei balldominante Spieler im Kader gehabt.
Doncic-Trade bleibt ein Mysterium
Ganz so leicht ist es bekanntlich doch nicht. Stichwort: Korrelation bedeutet nicht Kausalität.
Denn der Trade um Doncic bleibt nach wie vor mutig, um es vorsichtig zu formulieren. Selbst wenn man einen Superstar wie den Slowenen abgeben möchte, haben die Mavs dafür viel zu wenig Gegenwert bekommen. Davis' Verletzungsanfälligkeit ist bekannt, zudem ist er bereits 32 Jahre alt.
Ein Erstrundenpick ist ein schlechter Scherz, zieht man vergleichbare Trades in Betracht. Bei Desmond Bane, der erst vor wenigen Wochen zu den Orlando Magic verschifft wurde, musste das Team der Wagner-Brüder vier Erstrundenpicks auf den Tisch legen. Dabei ist Bane ein Jahr älter als Doncic und hat bei weitem nicht die Klasse des Point Guards.
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Mavs und GM Harrison kommen mit blauem Auge davon
Nichtsdestotrotz kommen die Mavs tatsächlich mit einem blauen Auge davon. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Flagg ohne Doncic mehr Chancen bekommen wird, sich schnell als erste Option zu beweisen.
Der Small Forward bringt schon jetzt herausragende offensive Anlagen mit. Egal ob als vielseitiger Scorer oder cleverer Ballverteiler - mit Flagg haben die Mavs einen Spieler gedraftet, der sich in wenigen Jahren zu einem Superstar entwickeln kann.
Das macht die Mavs in der kommenden Spielzeit aber zu keinem Contender. Denn auch Flagg wird Zeit brauchen, sein Skill-Level auf die NBA zu adaptieren. Außerdem muss er noch an seiner Defense arbeiten, um die besten Spieler der Welt verteidigen zu können.
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Mavs sind kein Contender 2025/26
Zudem fehlt Irving mindestens noch bis Januar mit einem Kreuzbandriss. Dallas hat mit Davis (wenn er denn wirklich gesund bleibt) und Daniel Gafford zwar einen starken Front Court, viel mehr als die erste Playoff-Runde wäre aber dennoch eine Überraschung.
Das könnte in zwei bis drei Jahren allerdings schnell anders aussehen. Mit einem etablierten Flagg, der von zwar alternden, aber immer noch starken Teamkollegen um Davis und Irving unterstützt wird, könnte dann auch mehr möglich sein.
Allerdings muss dafür alles genau so gut laufen, wie bei der Draft Lottery. Ob die Wahrscheinlichkeit dafür aber höher oder niedriger als 1,8 Prozent liegt?
Das steht noch in den Sternen.