NBA - Desaströser Saisonstart der Sacramento Kings: Muss Dennis Schröder bald wieder umziehen?
Veröffentlicht: 27.11.2025
10:44 Uhr
Ole Frerks
Die Sacramento Kings sind mit massiven Problemen in die neue Saison gestartet – wieder einmal. Nüchtern betrachtet wäre alles andere mit diesem Kader jedoch überraschender gewesen. Nun drohen Konsequenzen, auch für Dennis Schröder könnte womöglich bald wieder einmal ein Umzug anstehen.
Basketball hat ein Zuhause in Sacramento. Das mag ein kontroverses Statement sein, beachtet man die derzeitige Bilanz (5-14), die notorische Erfolglosigkeit der Kings (eine Playoff-Teilnahme in den letzten … Moment … 19 Saisons?!) oder das sich immer weiterdrehende Karussell auf der Trainerbank und im Front Office.
Es ist aber wahr; der Sieg gegen Minnesota war dafür ein gutes Anschauungsbeispiel. Eigentlich war das ein weiteres verlorenes Spiel, mit zwölf Punkten führten die Wolves bereits im Schlussviertel. Irgendwie blieben die Kings aber drin, kämpften sich zurück und bis in die Overtime. Wo Keegan Murray zwei Minuten vor Ende einen Dreier traf – und das darbende "Golden 1 Center" endgültig zum Kochen brachte, das den Sieg feierte wie eine Playoff-Teilnahme.
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Ihre Fans haben die Kings noch nicht verloren. Was diese ehrt, auf der einen Seite. Was auf der anderen Seite aber auch eine gewisse Verpflichtung bedeutet. Irgendwann muss diese Franchise die Kurve kriegen, ihre Dysfunktionalität ablegen. Was dummerweise leichter gesagt ist als getan …
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Schröder und die Kings: Ein schauriger Start
Trotz aufeinanderfolgenden Siegen gegen Denver und Minnesota verlief der Saisonstart ernüchternd, wieder einmal. Acht Pleiten in Folge kassierten die Kings zuvor, allesamt zweistellig, dreimal mit mehr als 30 und einmal mit sogar 41 Punkten Unterschied, gegen die nicht gerade furchteinflößenden Grizzlies.
"Es ist scheiße. Niemand will so verlieren, wie wir gerade verlieren", sagte DeMar DeRozan danach: "Jetzt gerade ist für uns ehrlich gesagt alles scheiße. Man muss in so einer Situation einfach versuchen, irgendwie herauszuschwimmen." Und Zach LaVine ergänzte: "Wenn bei uns eine Sache schief läuft, wird es gleich zur Lawine."
Doug Christie fand im Lauf der Niederlagenserie mehrfach noch deutlichere Worte. Nachdem die Kings etwa gegen Atlanta verloren, entlud der Head Coach eine 13-minütige Tirade in Richtung seines Teams, in der er die Leistungen seiner Spieler als "peinlich" und "inakzeptabel" bezeichnete und sagte, auf diese Art und Weise dürfe man die Kings nicht repräsentieren.
"Ich wünschte, ich hätte mit meinen 55 Jahren das Trikot anziehen können", sagte Christie, der Anfang der 00er Jahre Teil der letzten wirklich guten Kings-Teams um Chris Webber und Co. gewesen war: "Ich hätte es besser gemacht. Ich hätte wenigstens meine sechs Fouls benutzt. Ich kann mich vielleicht nicht mehr bewegen, aber ich kann wenigstens jemandem wehtun."
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
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Sacramento Kings: Genug rote Flaggen
Dabei war es nicht so, als hätten vor der Saison nicht mehr als genug rote Flaggen geweht. Die Tatsache etwa, dass Christie stets predigte, sein Team solle sich über harte Defense definieren, aber offensichtlich nicht den Kader dafür hatte. Derzeit rangiert die Kings-Verteidigung auf dem 27. Platz (die letzte überdurchschnittliche Defense hatte Sacramento im Jahr 05/06).
Oder aber den komischen offensiven Fit: Zwar beschäftigen die Kings diverse Scorer, aber fast ausschließlich solche, die den Ball in der Hand brauchen, um effektiv zu sein – und zu wenige echte Shooter. Als Folge stehen sich die Spieler zu oft im Weg, das Team nimmt die zweitwenigsten Dreier und kaum Abschlüsse am Ring (also die wertvollsten Abschlüsse im Basketball), aber dafür deutlich mehr Mitteldistanzwürfe als jedes andere Team.
Einen klaren offensiven Plan scheint es nicht zu geben, weder mit Dennis Schröder auf der Eins noch mit Russell Westbrook, der wenige Tage vor Saisonstart verpflichtet wurde und Schröder mittlerweile aus der Starting Five verdrängt hat (eine Maßnahme, die Schröder immerhin individuell geholfen hat, bevor er gegen Phoenix nun mit Hüftproblemen pausieren musste).
Unterm Strich ist die Offense trotz der teils guten Einzelspieler nicht weniger schwach als die Defensive (Platz 27). Was eher überraschen könnte, aber nicht wirklich muss. Wie gesagt: Rote Flaggen existierten. Nicht aus Zufall bezeichnete "The Ringer"-Experte Zach Lowe die Kings schon vor Saisonstart als "Hindenburg der NBA" …
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Kings in der NBA: Alles nochmal von vorne
Wodurch sich automatisch die Frage ergibt, wie es nun weitergeht. Es ist nicht lange her (2023), dass die Kings um De’Aaron Fox und Domantas Sabonis noch mit "Light the Beam" für Furore sorgten und es immerhin in die erste Playoff-Runde schafften, dieser Erfolg WIRKT jedoch lange her – und auch nicht wie das, was sich die Franchise nun eigentlich wünscht.
Scott Perry, der das Front Office im Sommer übernahm, nachdem Monte McNair nach dem Scheitern im Play-In den Hut nehmen musste, erklärte kürzlich im Gespräch mit "The Athletic", dass er eher versuchen wolle, nachhaltigen Erfolg zu generieren und daher vermutlich erst einmal Geduld von den Fans brauche.
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"Es ist nicht das, was sie wollen, das verstehe ich. Aber ich sage immer, dass Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, und so ist es eben", sagte Perry: "Wenn man sich die Top-Teams in der Liga ansieht, sie sind fast alle durch eine schwierige Phase gegangen, in der sie ein Fundament gelegt haben, um nachhaltig zu gewinnen … Von Anfang an habe ich nur darum gebeten: Schnallt euch an, seid geduldig. Wir haben einen Plan, und den setzen wir gemeinsam um."
Die Ironie an dieser Aussage: Der Fan-Basis wäre der Rebuild, den Perry hier andeutete, nicht schwer zu vermitteln. In der Vergangenheit war es vielmehr Team-Besitzer Vivek Ranadivé, der bei solchen Versuchen stets irgendwann die Geduld verlor und Pläne seiner sportlichen Leitung torpedierte, auch bei McNair. Noch kann niemand wissen, ob das diesmal anders sein wird.
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Kings im Herbst 2025: Zeit für einen Neuaufbau
Angemessen wäre ein Neuaufbau in jedem Fall. Und Berichten zufolge tendieren die Kings Stand jetzt tatsächlich in diese Richtung: Mit Ausnahme von Murray, der den Saisonstart verpasste und erst beim Memphis-Spiel zurückkehren konnte, und Nr.24-Pick Nique Clifford soll angeblich jeder Spieler im Kader in Trades verfügbar gemacht werden.
Was nicht bedeuten muss, dass Sacramento gute Deals finden wird; einen hohen Trade-Wert dürfte am ehesten noch Sabonis haben, der allerdings viel verdient und derzeit verletzt ist. LaVine war schon in Chicago ein Ladenhüter und nun gibt es kein, naja, Sacramento mehr, an das man den hochbezahlten Ex-All-Star weitergeben könnte. An DeRozan sollen angeblich die Clippers ein gewisses Interesse angemeldet haben.
Was Schröder angeht: Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, dass die Umstände eine Rolle dabei spielen, wie der Braunschweiger "funktioniert". Seitdem er von der Bank kommt, ist die Effizienz immerhin besser, wenn auch nicht wirklich stark (54,2 % True Shooting). Gleichzeitig wüssten potenzielle Interessenten natürlich um seine Qualitäten als Point-of-Attack-Verteidiger und Organisator einer Offense, die er in der Vergangenheit regelmäßig unter Beweis gestellt hat.
Der teurere Vertrag (drei Jahre, 44 Millionen Dollar) könnte einen Deal indes etwas schwerer machen als im Vorjahr, als er während der Saison gleich zweimal getradet wurde.
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Kings: Volle Kraft zurück?
Möglich ist ein Trade erst ab dem 15. Dezember. Inoffiziell ist das ohnehin der Startschuss für die Trade-Saison, da ab diesem Zeitpunkt auch Spieler getauscht werden können, die während der Offseason neue Verträge unterzeichnet haben. Schröder zählt dazu – ob sich wie vergangene Saison mit Detroit wieder eine bessere Möglichkeit für ihn auftut, wird sich ab dann zeigen.
Bei den Kings wiederum gibt es größere Personalien zu klären. Und es gilt, sich darüber einig zu werden, ob tatsächlich ein voller Rebuild eingeleitet werden darf, mit einem drastisch verjüngten Team, mit Draft-Assets (immerhin besitzt Sacramento bis 2031 all seine First Rounder) und vielleicht ja sogar irgendwann der giftigen defensiven Identität, die sich Christie wünscht.
Oder aber: Ob das Team irgendwie doch wieder alles dafür tut, um zumindest das Play-In zu erreichen (Platz zehn ist trotz allem bisher bloß zwei Spiele entfernt), selbst wenn man dort kaum eine Chance hätte und sich die Langzeitperspektive dadurch nicht im Geringsten verbessern würde.
"Ich werde die ultimative Autonomie und Autorität haben, all die aus meiner Sicht nötigen Entscheidungen zu treffen, um dieser Fan-Basis – die sich schon so lange nach Siegen sehnt – eine Möglichkeit zu geben, ein Team dieser Art anzufeuern", versicherte Perry im "The Athletic"-Gespräch. Es wird sich zeigen, wie lange diese Phase diesmal anhält.