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NBA Finals zwischen Oklahoma City Thunder und Indiana Pacers: Geboren im Chaos
Aktualisiert: 05.06.2025
20:11 Uhr
Ole Frerks
Die Finals 2025 werden in zwei der kleinsten Märkte der NBA ausgetragen. Es gibt noch diverse weitere Parallelen zwischen den Oklahoma City Thunder und den Indiana Pacers – allerdings auch mindestens einen gravierenden Unterschied. Wie sich die Serie entscheiden könnte.
28 Teams sind im Urlaub. Beziehungsweise: Sie stecken in den Offseason-Planungen, bereiten sich auf den Draft vor, auf die Free Agency – sie überlegen, auf welchem Weg sie dorthin kommen könnten, wo nun Oklahoma City und Indiana stehen. In den NBA Finals, auf der größtmöglichen Bühne, wo sich jetzt zwei der kleinsten Märkte der Liga begegnen.
Samstag, 14. Juni, 02:30 Uhr: Oklahoma City Thunder @ Indiana Pacers, Spiel 4 - live auf P7 MAXX und Joyn
Dienstag, 17. Juni, 02:30 Uhr: Indiana Pacers @ Oklahoma City Thunder, Spiel 5 (falls notwendig) - live auf P7 MAXX und Joyn
Freitag, 20. Juni, 02:30 Uhr: Oklahoma City Thunder @ Indiana Pacers, Spiel 6 (falls notwendig) - live auf P7 MAXX und Joyn
Montag, 23. Juni, 02:00 Uhr: Oklahoma City Thunder @ Indiana Pacers, Spiel 7 (falls notwendig) - live auf P7 MAXX und Joyn
Es gibt noch weitere Parallelen zwischen diesen beiden Teams. Sie kamen durch smartes Roster-Building zustande, verankert werden sie weder durch einen ehemaligen Nr.1-Pick noch durch eingekaufte Superstars (für den besten Spieler wurde jeweils getradet, bevor ein All-Star-Game in Sicht war). Sie zahlen jeweils (noch) keine Luxussteuer. Selbst bei den jeweiligen Spielweisen lassen sich einige Symmetrien finden.
Ein gravierender Unterschied muss dennoch direkt vom Start weg betont werden. OKC ist so etwas wie der Prinz, der verheißen wurde; ein junges Team zwar, aber eins, das über die gesamte Saison das beste der Liga war, dabei 68 Siege sowie das beste Net-Rating der NBA-Geschichte einfuhr. Niemand, der während der Saison hinsah, kann davon überrascht sein, dass dieses Team den Westen in den Finals repräsentiert.
Indiana derweil ist die Definition einer Überraschung, setzte sich als 50-Siege-Team in einer Conference mit zwei 60+-Siege-Teams durch. Die Pacers befinden sich inmitten eines magischen Runs, haben zuletzt den Knicks deren "Team des Schicksals"-Claim aus den Händen gerissen. In die Finals gehen sie nun als Definition eines Underdogs.
Das ist allerdings ein Label, mit dem sich dieses Team offensichtlich recht wohlfühlt.
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NBA: Wie Indiana die Finals erreichte
Es ist nicht schwer zu identifizieren, was die Pacers in ihrer jetzigen Version ausmacht. Es steckt im Namen: die Pace. Indiana ist schnell, forciert Tempo, wie es seit den 7 Seconds or Less-Suns-Teams mit Steve Nash nicht mehr gesehen wurde – vielleicht sogar extremer.
Selbst nach kassierten Field Goals rennt dieses Team, bis zum letzten Spiel der Ost-Playoffs gelang es ihnen regelmäßig, nach dem Einwurf ohne Dribbling direkt das ganze Feld zu überspielen und nach zum Teil nicht einmal 4 Sekunden in der Wurfuhr zu scoren.
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NBA Awards: Die Gewinner der Auszeichnungen für die Regular Season 2024/25
NBA Awards: Gewinner der Auszeichnungen Die Regular Season ist vorbei und alle individuellen Auszeichnungen der NBA stehen fest. Mit dabei: Ein erstmaliger MVP und ein erstmaliger Coach of the Year. ran zeigt alle Gewinner der NBA Awards 2024/25. (Stand: 22.05.25)
NBA Most Valuable Player Gewinner: Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder) Stats in der Regular Season: 32,7 Punkte, 5,0 Rebounds, 6,4 Assists pro Spiel
NBA Most Improved Player Gewinner: Dyson Daniels (Atlanta Hawks) Stats in der Regular Season: 14,1 Punkte, 5,9 Rebounds, 4,4 Assists, 3,0 Steals pro Spiel
NBA Defensive Player of the Year Gewinner: Evan Mobley (Cleveland Cavaliers) Stats in der Regular Season: 18,5 Punkte, 9,3 Rebounds, 3,2 Assists, 1,6 Blocks pro Spiel
NBA Rookie of the Year Gewinner: Stephon Castle (San Antonio Spurs) Stats in der Regular Season: 14,7 Punkte, 3,7 Rebounds, 4,1 Assists, 0,9 Steals pro Spiel
NBA Hustle Award Gewinner: Draymond Green (Golden State Warriors) Stats in der Regular Season: 9,0 Punkte, 6,1 Rebounds, 5,6 Assists, 1,5 Steals pro Spiel
NBA Twyman-Stokes Teammate of the Year Gewinner: Stephen Curry (Golden State Warriors) Stats in der Regular Season: 24,5 Punkte, 4,4 Rebounds, 6,0 Assists pro Spiel
Weitere Awards • NBA Basketball Executive of the Year: Sam Presti (Oklahoma City Thunder) • NBA Social Justice Champion: Jrue Holiday (Boston Celtics) • NBA Sportsmanship Award: Jrue Holiday (Boston Celtics)
Es gibt keine Ruhepausen, was bei Tyrese Haliburton anfängt. Der Point Guard hebt sich von nahezu all seinen Weggefährten dadurch ab, dass er ungern viel dribbelt, sondern den Ball stattdessen gern so schnell wie möglich weiterbewegt, im Fastbreak natürlich, aber auch im Halbfeld-Angriff. Er sieht Chancen, bevor sie da sind, hat den Kopf immerzu oben.
Haliburton gelingt dabei ein seltener Balanceakt. Er kontrolliert die Offense, ohne balldominant zu sein. Er spielt chaotisch, ohne dabei selbst die Kontrolle zu verlieren. Trotz all seiner riskanten, opportunistischen Pässe passt er besser auf den Ball auf als jeder andere High-Usage-Passer der NBA, seine Assist/Turnover-Rate in den Playoffs liegt bei überragenden 10/2.
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Indiana Pacers in den NBA Finals: Die Passmaschine
Diese Stärke – und einige andere – hat sich auf das Team übertragen. Die Pacers sind nicht nur Haliburton, aber sie sind ein Team nach seinem Vorbild. Sie sind ein spielintelligentes Team voller Akteure, die schnelle, gute Entscheidungen treffen können, die fast ausnahmslos werfen können und gemeinsam für ein Ziel arbeiten.
Wenn sie nicht ins Laufen kommen, finden sie auch im Halbfeld Lücken, die sie attackieren können, sei es im Pick’n’Roll oder auch mal via Post-Up für Pascal Siakam oder Myles Turner gegen einen kleineren Gegenspieler. Ball- und Player-Movement zeichnen ihr Spiel aus: 314,3 Pässe spielen sie pro Spiel, das ist der höchste Wert eines Finals-Teams seit den Warriors 2016.
Die Pacers haben daher nicht den einen alles überragenden Scorer, vielmehr hat jeder eingesetzte Spieler der tiefen Rotation einen gewissen Spielraum und kann mal ein Viertel oder ganze Spiele übernehmen. Acht ihrer Spieler erzielen in den Playoffs bisher mehr als 8 Punkte pro Spiel (OKC, ein nicht weniger tiefes Team, hat aufgerundet sechs davon).
Alles fängt bei Haliburton an, es kann aber durchaus auch mal bei einer Dreier-Lawine von Aaron Nesmith (stark sein, Knicks-Fans!) oder fünf eingesprungenen Midrange-Jumpern von T.J. McConnell enden, wenn die Defense das hergibt. In Spiel 6 gegen die Knicks streute der zuvor auf der Bank begrabene Thomas Bryant drei Dreier ein – offensichtlich hat Head Coach Rick Carlisle ein sensationelles Gespür dafür, wer wann eine Chance bekommen sollte.
Pacers haben eine Antwort auf alles
Bisher hatten sie mit diesem dynamischen, eklektischen Mix auf alles eine Antwort. Die Bucks in Runde eins waren kein Match, die 64-Siege-Cavs fanden ebenfalls nie ein gutes Mittel. Die Knicks nahmen Indy als erster Gegner zwei Spiele ab (und Spiel 1 wird sie noch jahrelang verfolgen), konnten über die gesamte Serie aber auch nahezu nie IHREN Stil etablieren.
Unterm Strich stellen die Pacers bisher die beste Offense dieser Playoffs (119,7 Punkte pro 100 Ballbesitzen), was übrigens auch schon 23/24 der Fall war, als sie in den Conference Finals an Boston scheiterten. Dass sie ein ziemlich gutes, ernstzunehmendes Team sind, ist also nicht direkt neu.
Ein schwacher Saisonstart von insbesondere Haliburton täuschte indes ein wenig darüber hinweg, wie gut sie in dieser Spielzeit waren. Seit Anfang Januar holten sie 34 Siege bei 14 Niederlagen – das war nicht weit weg von den beiden "echten" Ost-Contendern Boston (37-12) und Cleveland (35-14).
NBA - Isaiah Hartenstein: Titel wäre "eine Ehre für Deutschland"
Insbesondere defensiv machten sie große Fortschritte, wurden von einem ziemlich schwachen zum zehntbesten Defensivteam der Liga, brachten mehr Balance in ihr Spiel und verzeichneten unterm Strich das sechstbeste Net-Rating der NBA (+5,5) in diesem Kalenderjahr. Womit sie allerdings noch immer recht weit vom besten Team in diesem Zeitraum entfernt waren.
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Oklahoma City Thunder in den NBA Finals: Der Todesstern
Auch die Thunder haben nach der Jahreswende zugelegt, so komisch das klingt, weil sie schon in 2024 besser waren als alle anderen. Seit Januar legte OKC eine 41-9-Bilanz mit einem Net-Rating von +14,7 auf, das, nun, keines Kommentars bedarf. Sie hatten seither die beste Offense UND Defense der Liga. In der Postseason ist die Defense sogar noch besser geworden.
Auf dem Papier bringt diese alles mit, um auch die Stärken der Pacers einzudämmen oder sie ihnen gar vollständig wegzunehmen. Offensichtliche Lücken gibt es in ihrer Rotation gar nicht, wenn Isaiah Joe wenig spielt. Jeder andere eingesetzte Spieler ist defensiv irgendwo zwischen gut und elitär unterwegs. Mindestens ebenso tief wie die Pacers ist OKC obendrein.
Bisher stellte OKC in den Playoffs stets eine Starting Five mit seinen zwei Bigs Chet Holmgren und Isaiah Hartenstein auf, was gegen die schnellen Pacers womöglich nicht auf Dauer ratsam ist. Allerdings hat Mark Daigneault diese Minuten schon gegen Minnesota reduziert und mehr auf Lineups mit nur einem oder gar keinem Big gesetzt, welche auch in dieser Serie große Rollen spielen dürften (Holmgren als einziger Big steht bei einem Net-Rating von über +25!).
So oder so ist OKC schnell genug, um sich von den Pacers nicht überrennen zu lassen. OKC ist nicht weniger erprobt darin, Teams zu überrennen. Ihre Gegner haben die niedrigste Transition-Frequenz in den Playoffs. Ihre defensive Vielseitigkeit ist eine völlig andere Hausnummer als die der Cavs oder Knicks. Gute Verteidiger für Haliburton haben sie zuhauf, und auch für Siakam könnte es schwer werden, konstant Vorteile zu kreieren wie gegen New York.
15 Puppen an einer Schnur
Ihre vielleicht größte von vielen Stärken am defensiven Ende ist der Druck, den sie ausüben: Kein Team forciert so viele Ballverluste, die zu Breakaway-Layups auf der Gegenseite führen. Anthony Edwards hat wohl noch mindestens den gesamten Sommer über Albträume von den "15 Puppen an einer Schnur", wie er OKC ehrfürchtig nannte – 87 Ballverluste leisteten sich die Wolves über fünf Spiele. Selbst Nikola Jokic wurde von dieser Defense bisweilen in den Wahnsinn getrieben.
Leichter gesagt als getan, aber: Die Pacers müssen auf den Ball aufpassen, wenn sie eine Chance haben wollen. Sie sind gut darin, aber sie wurden bisher eben auch noch nicht von einer Defense dieser Art getestet. Außerdem brauchen sie eigentlich eine dominante Haliburton-Serie. Was ebenfalls leichter gesagt ist als getan.
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
Hali ist kein klassischer Scoring Guard wie beispielsweise Shai Gilgeous-Alexander auf der Gegenseite. Er muss keine 30 erzielen, um ein Spiel zu prägen. Seine Aggressivität ist dennoch so etwas wie der Leithammel für die Playoff-Pacers: Seit 2024 stehen sie bei 19-5, wenn er wenigstens zehn Würfe nimmt, und bei 1-6 in seinen "passiven" Spielen mit weniger Würfen.
Gegen OKC nahm er in zwei Spielen dieser Spielzeit 18 Würfe. Diese Spiele belegten den letzten und fünftletzten Platz in Sachen individuelle Usage-Rate unter allen bisher 89 Haliburton-Spielen in dieser Saison. Mit besten Grüßen von Lu Dort (und Cason Wallace, und Alex Caruso, und …). Mit dieser Version seines besten Spielers wird Indiana keine Chance haben.
OKC: Wo kommen die leichten Punkte her?
Natürlich wird das auch den Pacers bewusst sein. Eins der großen Fragezeichen vor den Finals steht daher vor der Frage, ob und wie Haliburton das richtige Maß an Aggression findet, ohne den Pacers dabei ihre Identität zu nehmen. Wird er in der Lage sein, auch gegen dieses Team die leichten Punkte für sich und andere zu kreieren, von denen Indy in den Ost-Playoffs oft lebte?
Gut möglich, dass Indiana dafür auch versuchen wird, häufiger das offensive Brett zu attackieren. Normalerweise ist das zwar keine große Stärke und Priorität von ihnen, aber gerade gegen die kleineren Thunder-Lineups könnte das einer der wenigen Wege sein, um auch mal leichte Abschlüsse zu bekommen.
Nebenher muss sich Indiana überlegen, wie es OKC selbst stoppen soll. Was nicht leicht ist; gegen die Zonenverteidigung der Nuggets taten sich die Thunder bisweilen zwar ziemlich schwer, gegen Minnesota jedoch – eine objektiv bessere Defense als die der Pacers – lief diese Maschine mit der Ausnahme von Game 3 äußerst sauber. In den Playoffs stellen die Thunder bisher insgesamt die drittbeste Offense.
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Wie kann Indiana defensiv standhalten?
Hinter dem vermeintlich besten Verteidiger für SGA steht zudem ein Fragezeichen. Nesmith verletzte sich gegen die Knicks am Knöchel und war zum Ende der Serie hin stark limitiert.
Andrew Nembhard übernahm seinen Job gegen Jalen Brunson in Game 6 meisterhaft, eine der defensiven Stärken Indianas ist jedoch der Druck über das ganze Feld – dieser lässt sich besser aufrechterhalten, wenn nicht ein Spieler die ganze Zeit über dafür verantwortlich ist. Zumal der MVP seinen Gegenspielern bekanntermaßen gern das eine oder andere Foul anhängt.
Die Thunder sollten zudem auch in der Lage sein, Haliburton defensiv arbeiten zu lassen, indem sie ihn beispielsweise mit Guard-Guard-Screens direkt in die Aktionen involvieren. Die OKC-Offense ist etwas weniger dynamisch als die der Pacers, besteht aber ebenfalls aus mehreren Dimensionen, vielen Spielern, die Aktionen initiieren und abschließen können.
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NBA: Tyrese Haliburton, der Herzschlag der Indiana Pacers
Gerade die Lineups mit Chet als einzigem Big und Caruso (und/oder Wallace) an Stelle von Dort triefen vor Speed und Playmaking, ohne defensiv irgendetwas zu opfern. Holmgren und Jalen Williams sind über die Postseason immer selbstbewusster in der Offense geworden und sollten auch gegen die Pacers ihre Möglichkeiten finden.
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Eine Frage des Fehlerspielraums
Abschreiben darf man die Pacers deswegen nicht; sie sind ein konstanteres Shooting-Team als die Thunder, haben in Carlisle einen Coach, der kreativer ist als jeder Journalist und die meisten anderen Coaches, die überlegen mussten, wie man diese elitäre Defense attackieren könnte. Sie haben in diesen Playoffs schon mehrfach Spiele gewonnen, die eigentlich verloren waren.
OKC ist noch immer sehr jung, hatte in der Postseason einige wacklige Offensivspiele, wenngleich dies nur gegen Denver wie ein echtes Problem wirkte. Im Lauf dieser Serie und dieser Playoffs schien das Team aber mehr und mehr zu reifen, neue Lösungen zu finden. Auch in den Finals haben sie vermutlich mehr Hebel, die sie betätigen können.
Die Defense gibt den Thunder einen Fehlerspielraum, den kein anderes Team hat. Sie haben Shai, auf den bisher niemand eine konstante Antwort finden konnte. Sie haben das Personal, um das Tempo der Pacers mitzugehen, das ohnehin auch ihr eigenes ist. Sie können Indiana mit den eigenen Waffen schlagen, Chaos liegt ihnen mindestens ebenso sehr.
Sie sind nicht zu Unrecht der haushohe Favorit. Vor der vergangenen Saison sprach Teamarchitekt Sam Presti noch davon, dass das Team erstmal sein Frühstück beenden müsse. Nun spricht viel dafür, dass die anstehende Serie das Dessert wird – der letzte Prüfstein, ehe es salonfähig sein wird, ihre Spielzeit als eine der besten NBA-Saisons aller Zeiten anzuerkennen.