NBA Finals 2025: OKC unter Druck - Warum Isaiah Hartenstein die Lösung sein könnte
Veröffentlicht: 13.06.2025
14:04 Uhr
Ole Frerks
Die Oklahoma City Thunder stehen in den Finals unerwartet unter Druck und müssen Spiel 4 unbedingt gewinnen. Isaiah Hartenstein könnte eine wichtige Rolle bei der Lösung spielen – obwohl er vor der Serie seinen Platz in der Starting Five verlor.
Von Ole Frerks
Alf Ramsey hat es schon immer gewusst. Der Trainer der englischen Nationalmannschaft von 1966 prägte mit "Never change a winning team!" einen dieser Leitsätze, die seither in allen möglichen Sparten des Lebens verwendet wurden und werden. Mark Daigneault hat diese Regel gebrochen, schon vor dem Start dieser Finalserie. Jetzt hat er den Salat.
Über 16 Spiele hatte der Thunder-Coach dieselbe Starting Five auflaufen lassen, mit Erfolg in Form einer 12-4-Bilanz in den West-Playoffs. Vor Spiel 1 nahm er dann dennoch Isaiah Hartenstein raus und ersetzte ihn durch Cason Wallace, tauschte Center für Guard. Ein Sieg für Indiana, wie manche schon direkt zu Beginn der Serie unkten. Ein Zugeständnis.
Dabei ließ sich auch eine andere Lesart finden. Der Move sprach nicht zuletzt auch für den Luxus dieses Thunder-Kaders, der eine Antwort auf alles hat, eigentlich. Vielleicht war er nicht aus Schwäche geboren, kein Kleinbeigeben – vielleicht sah Daigneault bloß die Chance, den Pacers von Beginn an etwas wegzunehmen. Ihnen mit Speed zu begegnen. Hartenstein hatte schon gegen Minnesota deutlich weniger gespielt als in der vorigen Runde und war ein logisches "Opfer" für diese unterm Strich vertretbare Maßnahme.
Nun sind drei Spiele der Serie absolviert – und sie haben Erkenntnisse mit sich gebracht. Luxus hat OKC nicht mehr, ebenso wenig wie großen Fehlerspielraum, in Spiel 4 steht das junge Team unter Druck wie zuvor nur gegen Denver. Und: Sie scheinen Hartenstein in dieser Serie doch mehr zu brauchen, als es viele – und vielleicht auch sie selbst – vorher angenommen hatten.
Es gibt Faktoren, die in diesem Matchup gegen ihn – oder vielmehr: für die anderen guten Spieler im Kader – sprechen. Die Geschwindigkeit der Serie, klar. Es gibt defensiv kein ideales Matchup für ihn; Pascal Siakam oder Obi Toppin sind schnell und werden eher von Wings verteidigt, Myles Turner ist eher ein Spacer, genau wie Thomas Bryant, der ohnehin nicht viel spielt.
Die Pacers sind mit ihrem Shooting von allen Positionen und ihrer Bewegung ein Team, gegen das OKC ganz anders spielen muss als gegen beispielsweise Denver, wo Hartenstein die Eins-gegen-Eins-Drecksarbeit gegen Nikola Jokic übernahm und Chet Holmgren von einem der Non-Shooter der Nuggets absank, um am Korb gegen jeden Drive auszuhelfen.
Gegen Indiana ist es deutlich schwieriger, einen Big in der Nähe des Korbes zu parken, geschweige denn zwei. OKC möchte stattdessen überwiegend viel switchen, um den Pacers ihren Fluss zu nehmen. Mit der Starting Five gelang dies bisher zumeist gut, gerade über die ersten beiden Spiele tat sich Indiana sehr schwer damit, irgendeine Angriffsfläche zu finden.
Die Zahlen sprechen nach drei Spielen zumindest dafür, dass die Starting Five ausgesprochen nicht das Problem der Thunder ist: Das Net-Rating der Starter steht bei +13,3 nach drei Spielen, mit elitärer Offense und Defense. Daran ist nicht viel auszusetzen.
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Ein Ansatzpunkt für Indiana
Hartenstein ändert das ein wenig, obwohl er selbst zu den besseren Pick&Roll-Verteidigern unter den Bigs zählt – er repräsentiert gerade in der Drop Coverage zumindest einen Startpunkt für insbesondere Tyrese Haliburton, eine Möglichkeit, um die offensive Maschine anzukurbeln. Keinen wirklich guten Startpunkt zwar, aber so gut ist das defensive Personal der Thunder eben.
Wobei niemand denken sollte, Hartenstein wäre ein hilfloses Opfer der Pacers – den Zahlen zufolge ist eher das Gegenteil der Fall. Obwohl es in Spiel 3 schlechter in seinen Minuten lief, hat OKC in seinen Minuten in der Serie bisher ein Defensiv-Rating von 104,1 – was ein überragender Wert ist, besser als jeder andere in der OKC-Kernrotation.
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
Nun ist die Stichprobe nach drei Spielen (und 57 Hartenstein-Minuten) nicht groß genug, um daraus abzuleiten, dass die Defense mit Hartenstein wirklich am besten funktioniert, zumal der Sehtest nicht komplett dazu passt. Die von Daigneault vielleicht befürchtete Schwachstelle ist er bis dato allerdings offensichtlich auch nicht gewesen.
Offensiv wiederum macht es sich auch optisch eindeutig bemerkbar, wenn Hartenstein nicht auf dem Court steht.
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Verbindungsstück in der Offensive
In ihren schwächeren Spielen offenbaren die Thunder bisweilen die Tendenz, zu sehr in Iso-Basketball zu verfallen, zu wenig Fluss zu kreieren – was den Pacers in die Karten spielt, die hohen Druck auf die Ballhandler Shai Gilgeous-Alexander und Jalen Williams ausüben und gerade in Spiel 3 großen Erfolg damit hatten, zumal es oft an anderen Optionen fehlt.
Hartenstein kann ein Mittel dagegen sein. Er ist einer der besten Passer im Team, neben Alex Caruso der wohl wichtigste Connector. Die Offense läuft oft flüssiger, wenn er mitspielt – weil er als abrollender Spieler gute, schnelle Entscheidungen treffen kann, wie in Spiel 2 gezeigt, als er 4 Assists verzeichnete. Und weil er den Weg frei räumt.
Selbst in Spiel 3, einem individuell sehr unauffälligen Spiel, hatte Hartenstein einen gewissen offensiven Impact: Er ist der mit Abstand beste und physischste Screener im Team, anders als etwa Holmgren setzt er die Art von Screens, an denen Verteidiger regelmäßig kleben bleiben, wodurch die Defense erst in Rotation gebracht wird.
Nicht aus Zufall erhielten Shai und J-Dub einige ihrer wenigen guten Driving Lanes in diesem Spiel, als Hartenstein sie für sie kreierte; mit 13 dieser "Screen Assists" führt er die Finals an, obwohl er 28 Minuten weniger spielte als der zweitplatzierte Turner (12). Dieser Fakt trägt viel dazu bei, dass Hartenstein die Thunder bisher auch beim individuellen Offensiv-Rating fast anführt (nur Aaron Wiggins steht vor ihm) – obwohl er selbst nur 16 Punkte erzielt hat.
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Drecksarbeit ist wichtig
Hartenstein muss nicht scoren, um das Spiel zu beeinflussen. Er leistet die Drecksarbeit, die dabei helfen kann, eine Offense am Leben zu halten, auch gegen eine Defense, die wenig preisgibt. Er kann zudem als Rebounder dazu beitragen, Possessions am eigenen Brett zu beenden und sie vorne zu verlängern – was ein weiteres Problem der Thunder darstellt.
Bei beiden Niederlagen waren die Pacers in den Schlussphasen wacher, schneller, physisch präsenter und sicherten sich einen Großteil der verfügbaren Rebounds. Eine vorentscheidende Szene von Game 3 ereignete sich etwas mehr als 4 Minuten vor dem Ende, als Toppin komplett unbehelligt zum Putback-Dunk hochsteigen konnte, niemand boxte den Highflyer aus.
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Hartenstein saß derweil draußen – wie schon in Game 1, als OKC seinen Vorsprung verspielte, setzte Daigneault auf ein Closing Lineup mit Holmgren als einzigem Big. Minuten mit beiden Bigs gab es in der Serie bisher bloß 10. Dabei ließe sich dafür argumentieren, dass allein die Screen- und Rebound-Arbeit Hartensteins in beiden Spielen einen Unterschied hätte machen können.
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OKC braucht eine fixe Rotation
Verifizieren lässt sich das natürlich nicht – es ist nun ohnehin geschehen. Klar erscheint: Indianas halsbrecherischer Stil diktierte vor allem in Spiel 3 das Geschehen auf dem Court, und OKC, ein junges, athletisches und selbst durchaus halsbrecherisches Team, wirkte zum Ende hin erstmals in diesen Playoffs richtig müde. Es ist nicht leicht, mit diesen Pacers mitzurennen.
Es braucht eine gesamte Rotation dafür – eine, die wohl noch besser, gezielter genutzt werden muss. Was nicht zuletzt für Hartenstein gilt; selbst wenn das Matchup für ihn auf dem Papier nicht ideal aussieht, muss er eine wichtige Rolle spielen können. Er bringt Sachen ein, die diesem so tiefen und talentierten Team sonst einfach fehlen.
Es ist dabei nicht entscheidend, ob er startet. Die Spielzeit ist wichtiger. Beim bisher einzigen OKC-Sieg der Serie spielte Hartenstein 22 Minuten, bei den Niederlagen 17 respektive 18 – das sind keine großen Unterschiede, aber auf diesem Niveau kann jeder saubere Pass, jeder gesicherte Rebound entscheidend sein.
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Der Druck lastet auf OKC
Mehr Hartenstein könnte ein Mittel für die Thunder sein, um wieder mehr sie selbst zu werden. Vielleicht verdient auch das Double-Big-Lineup nochmal eine größere Chance – womit wir wieder am Ausgangspunkt wären.
Natürlich hat OKC mit seinem Kader den Luxus, auf alles eine Antwort zu haben; dass muss aber nicht bedeuten, dass auf der Suche nach einem perfekten Lineup ein ziemlich gutes komplett verworfen werden muss.
OKC fühlt sich offensichtlich wohl mit frenetischem Basketball, hat den Speed, die Athletik, die richtigen Spieler dafür. Indiana hat diese allerdings auch – und kann diese Serie absolut gewinnen, wenn sie nach ihrem Geschmack ausgetragen wird. Der Druck liegt vor Spiel 4 nun ganz klar bei den Thunder.