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Boxen

Boxkampf Anthony Joshua vs. Jake Paul: Einen großen Verlierer gibt es - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 20.12.2025
  • 13:44 Uhr
  • Martin Jahns

Anthony Joshua und Influencer Jake Paul bieten in Miami die Karikatur eines Boxkampfes. Für Paul werden Kieferbrüche zum Jackpot – einziger Verlierer sind Fans des Sports. Ein Kommentar.

Von Martin Jahns

"Die Fans haben nicht bezahlt, um diesen Mist zu sehen."

Ringrichter Christopher Young sprach wohl vielen Boxfans aus der Seele, als er Jake Paul und Anthony Joshua ermahnte. Die Krux: Young hat Recht. Genau "dieser Mist" lässt den Influencer und den einstigen Schwergewichtsweltmeister mächtig abkassieren – und Sportbegeisterte ratlos zurück. Eine Farce mit Ansage.

Was war passiert? Der völlig unterlegene Paul suchte in Runde 4 einmal mehr Bodenkontakt, um Joshuas Beine zu umklammern. Echten Boxsport bekamen die Fans in Miami und beim Streaming-Anbieter Netflix bis dahin wenig zu sehen.

In drei Runden gelangen Joshua nur acht Treffer gegen den zu Beginn flinken, aber völlig harmlosen Paul. Für eine bequeme Punkteführung reichte es freilich dennoch locker.

Erst ab Runde 5, als Paul sichtlich ermüdete, schlugen die Fäuste des Briten häufiger ein. In der sechsten Runde machte Joshua dem Spuk dann mit einer gepfefferten Rechten ans Kinn ein Ende. Aber eigentlich war der sportliche Ausgang des Kampfes ohnehin schon vorher so klar wie egal.

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Anthony Joshua: Zahltag ohne sportlichen Wert

Das Traurige: Für Joshua, der einst 2017 die Klitschko-Vorherrschaft in der Königsklasse des Boxens mit einem Sieg gegen Wladimir Klitschko beendet hatte, war das Duell gegen den 12 Kilo leichteren Quereinsteiger Paul der höchstdotierte Kampf seines Lebens. 78 Millionen Dollar soll der 36-Jährige für den Showkampf kassiert haben.

Er erhofft sich nun ein Duell gegen Tyson Fury – immerhin sportlich ein klares Upgrade zum Paul-Kampf, der wenig dazu beigetragen hat, Joshuas alten Glanz wieder herzustellen.

Von einer echten Titelchance ist der Brite mit nigerianischen Wurzeln nach seinen zwei Niederlagen gegen Oleksandr Usyk 2021 und 2022 sowie gegen Landsmann Daniel Dubois 2024 ohnehin weiterhin Lichtjahre entfernt.

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Jake Paul: Gebrochene Knochen als Content Pieces

Und Jake Paul? Der kann sich nach seinem Sieg gegen den 58-Jährigen Mike Tyson im vergangenen Jahr einen weiteren großen Namen des Boxsports ans Revers heften.

Dazu kommen kolportierte 90 Millionen Dollar Einnahmen für den Kampf. Dass er erst in der sechsten von acht angesetzten Runden ausgeknockt wurde, dürfte der Vermarktbarkeit seiner zukünftigen Kämpfe nur helfen. Dass die vorherigen Runden keine Werbung für den Sport waren? Geschenkt!

Denn die findet bei Paul ohnehin eher außerhalb des Rings statt: Mit gleich mehreren Posts zu seinem Knockout, einer Video-Botschaft aus dem Krankenhaus und einem stolz zur Schau gestellten Röntgenbild seines zweifach gebrochenen Kiefers molk Paul den Kampf in den sozialen Medien noch in der Nacht bestmöglich aus. Gebrochene Knochen als Content Pieces.

So wurde die schwere Verletzung für ihn sogar zum Glücksfall, mit dem er und seine Fans auf Instagram Vorwürfe eines ohnehin abgesprochenen Kampfes konterte.

Immerhin Jake Paul hat bekommen, was er wollte. Box-Fans leider nicht.

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