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Darts-WM 2026

Darts-WM: Luke Littler beschmutzt mit seinem Verhalten den WM-Titel - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 30.12.2025
  • 20:17 Uhr
  • Marcus Giebel
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© 2025 Getty Images

Luke Littler spielt bei dieser Darts-WM, wie es von einem Weltmeister erwartet wird. Nach seinem Sieg über Rob Cross präsentiert er sich bei einer Auseinandersetzung mit den Fans im Ally Pally aber ganz und gar nicht wie ein Champion. Aus solchen Situationen muss "The Nuke" schnellstens lernen. Ein Kommentar.

Von Marcus Giebel

Bis zum Achtelfinale der Darts-WM 2026 dauerte es, ehe Luke Littler erstmals wirklich ums Weiterkommen zittern musste. Beim 4:2 gegen Rob Cross gab der Weltmeister nicht nur die ersten Sätze in diesem Turnier ab, sondern vermied auch nur mit Glück den 3:3-Ausgleich und einen Entscheidungssatz.

Dabei präsentierte sich "The Nuke" in den entscheidenden Momenten wie ein echter Champion, dürfte seine Favoritenstellung gefestigt haben. Wenige Augenblicke später trat er aber ganz und gar nicht wie ein Großer auf. Sondern vergriff sich im Ton.

Im Sieger-Interview auf der Bühne auf die nicht zu überhörenden Buhrufe aus dem Publikum angesprochen, wiederholte Littler zunächst dreimal, das jucke ihn gar nicht, um dann einen Lacher folgen zu lassen und die Fans zu belehren: "Ich will eines sagen: Ihr zahlt für Tickets - ihr zahlt also mein Preisgeld. Danke für mein Geld. Danke, dass ihr gebuht habt. Danke!"

Dem ließ er noch einen frustrierten "Come on"-Ausruf folgen. Wie nahe ihm die Reaktionen gingen, zeigte sich auch an seinem hochroten Gesicht, in dem der Schweiß glänzte. So sehr hatte ihn in diesen Tagen noch kein Gegner zum Schwitzen gebracht.

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RECORD DATE NOT STATED 29th December 2025, Alexandra Palace, London, England; 2025 PDC Paddy Power World Darts Championship Day Sixteen; Luke Littler reacts after winning the fourth set in his Roun...

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Auch wenn die Interviewerin seine Worte lobte, dürften sich nicht nur die buhenden Zuschauer gewundert haben, wie wenig souverän der 18-Jährige mit der Situation umging. Eben ganz und gar nicht, wie man es von einem Weltmeister gewohnt ist.

Da passte es ins Bild, dass Littler nach dem Interview mit Pfiffen und weiteren Buhrufen von der Bühne verabschiedet wurde und die Fans keines weiteren Blickes würdigte. Mit umso größerer Spannung dürfte folglich sein nächster Auftritt im Ally Pally an Neujahr erwartet werden, wenn er das Viertelfinale eröffnet. Wie wird der Titelverteidiger dann wohl empfangen?

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Kommentar zu Luke Littler: Darts-Star sucht Konfrontationen regelrecht

Zweifellos hat der Engländer einiges an Sympathien eingebüßt, nachdem er sich bereits in jungen Jahren und in Rekordgeschwindigkeit in die Herzen vieler Darts-Fans geworfen hat. Eben auch, weil Littler das Herz auf der Zunge trägt, sich nicht verbiegen lässt und es versteht, das Publikum auch abseits seiner Würfe zu unterhalten.

Auch zu Beginn der Partie gegen Cross spielte er ein bisschen mit den Zuschauern, animierte sie regelrecht, von sich hören zu lassen. Doch die Interaktionen wurden merklich weniger, als der 2018er-Weltmeister das Match offener gestaltete und Littler so langsam aufging, dass er an diesem Abend nicht der Liebling der Massen sein würde.

Dass er Konfrontationen nicht aus dem Weg geht oder sogar regelrecht sucht, wurde zuletzt bereits bei verbalen Auseinandersetzungen mit Martin Schindler und Ricardo Pietreczko deutlich. Im Falle von "The Wall" schien Littler ein Lob missverstanden zu haben und teilte daraufhin via Social Media aus, bei "Pikachu" trug er ein Wortgefecht während der Players Championship Finals in alle Öffentlichkeit.

Wie wenig souverän er mit der Situation im Ally Pally umging, überraschte dennoch. Zumal Littler sich auch in einem weiteren Interview hinter den Kulissen nicht einsichtig zeigte, sondern seine Aussagen in Richtung Zuschauer noch verteidigte. Wohlgemerkt in einer nicht mehr hitzigen Atmosphäre und mit ein paar Minuten Abstand.

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Damit wird er kaum Fans dazugewinnen. Und beschmutzt obendrein seinen WM-Titel. Denn dieses Gebaren war und ist eines Weltmeisters unwürdig. Vielmehr zeigte er sich als schlechter Gewinner, der auf die Zuschauer herabblickt und gar nicht realisiert, wie essenziell diese für die Popularität des Sports sind.

Bleibt nur zu hoffen, dass er seine Lehren aus solchen Erfahrungen zieht, wenn er eine Nacht darüber geschlafen hat. Es wird höchste Zeit. Denn zu wahren Champions gehört weit mehr als nur eine starke Performance in der Paradedisziplin.
Auch wenn er jünger ist als jeder Weltmeister vor ihm, muss das auch Littler verinnerlichen. Von seinem Verhalten gegenüber Fans und Gegnern wird ebenso abhängen, wie seine Zeit als Dominator einmal rückblickend bewertet wird.

Lernt Littler nicht aus seinen Fehlern, kann der Fan-Favorit auch schnell zum neuen Bad Boy der Szene mutieren, der sich dann am Oche nicht nur mit seinem Kontrahenten auseinandersetzen muss. Weil ihm aus dem Publikum nicht mehr die Herzen, sondern plötzlich Giftpfeile zufliegen.

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