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Bundesliga

1. FC Köln und Friedhelm Funkel: Alles wieder gut - trotz Skandal um Tim Lemperle

  • Veröffentlicht: 18.05.2025
  • 17:37 Uhr
  • Tim Althoff

Am 34. Spieltag hat der 1. FC Köln den Aufstieg doch noch geschafft. Mit dem 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern spielt der FC nächstes Jahr wieder erstklassig. Der Dank dafür sollte einmal mehr Interimscoach Friedhelm Funkel gelten.

von Tim Althoff

Alles wird wieder gut.

Es sind wenige Worte, die so viel bewirken können. Ein schlechter Tag auf der Arbeit, Ärger in der Schule, Zoff mit dem Partner.

Selbstzweifel machen sich breit, Versagensängste. Wenn die Hoffnung fast erloschen ist, vertraut man sich jemandem an. Oft sind es Eltern, Großeltern oder beste Freunde.

Eine kurze, aber innige Umarmung. Ein warmes Getränk - oder ein sehr, sehr kühles. Man heult sich aus. Und der Mensch gegenüber sagt die Worte. Alles wird wieder gut. Der Puls senkt sich. Man glaubt wieder dran.

Beim 1. FC Köln war dieser Mensch Friedhelm Funkel. Als es nach dem kurzzeitig vermasselten Aufstieg gegen Regensburg plötzlich zappenduster wurde, wandte sich der 1. FC Köln an die Person seines Vertrauens.

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1. FC Köln: Friedhelm brachte die nötige Zuversicht

Schon von der ersten Sekunde an ließ Funkel keine Zweifel aufkommen. Mit Aufstiegen kennt er sich aus. Er weiß, was es braucht.

Wenn Friedhelm Funkel sagt, dass er überhaupt keinen Zweifel am Aufstieg hat, dann ist das auch so. Und dann glauben das auch die Spieler.

Vor dem wichtigen Spiel gegen Kaiserslautern bekräftigte der 71-Jährige, "dass wir eine gute Mannschaft haben und unser Ziel erreichen können“. Die Mannschaft bestätigte ihn. In Nürnberg drehte der FC einen Rückstand und feierte in der 90. Minute den wichtigen Sieg.

Und auch gegen Kaiserslautern spielte die Elf den Fußball, den man gerne viel häufiger in Köln-Müngersdorf gesehen hätte. Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, der Aufstieg nach all den Strapazen folgerichtig.

Im Vorfeld des Spiels hatte sich Funkel noch gewünscht, "sich ganz in Ruhe auf dieses Spiel vorzubereiten, ohne sämtliche Nebengeräusche. Das habe ich immer schon gerne gemacht.“

Funkel kannte den 1. FC Köln lange genug, um wissen, dass es nie so ganz ohne Nebengeräusche abläuft. Doch was er nur sechs Tage nach Amtsantritt erlebte, dürfte selbst für den alten Trainer-Hasen neu gewesen sein.

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Tim Lemperle und der Eklat zum schlechtesten Zeitpunkt

Top-Stürmer Tim Lemperle prügelte sich nach dem Nürnberg-Sieg stockbesoffen mit einem Nasenbeinbruch und 2,4 Promille ins Krankenhaus. Eine selbst für den 1. FC Köln völlig absurde Situation.

Saufende Spieler an Karneval? Passiert einmal pro Session, in diesem Jahr war es Linton Maina, der etwas zu knapp vor dem Pflichtspiel gegen Karlsruhe erwischt wurde.

Sich im Suff prügelnde Spieler? Kevin Pezzoni, ebenfalls an Karneval, wir erinnern uns. Besoffene Spieler in der Ausnüchterungszelle oder im Gleißbett der Kölner Verkehrsbetriebe? Slawomir Peszko und Miso Brecko. Hat es ebenfalls schon gegeben.

Sich aber eine Woche vor dem Endspiel um den unglaublich wichtigen Aufstieg auf einem Daydrinking-Event im Kölner Hafen dermaßen die Lichter auszuknipsen, dass man von besorgten Fans angesprochen wird, in Pöbeleien gerät und schließlich die Nase gebrochen bekommt, das hat es selbst beim 1. FC Köln noch nicht gegeben.

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Funkel moderierte Lemperle-Skandal ab

Während die Kölner Boulevard-Presse mit jedem Menschen in Köln redete, der sich auch nur in der Nähe des Schiffes befand, beschäftigte sich Funkel ausschließlich mit seinen Spielern.

Während es in den Medien um Dachdecker mit Prostitutions-Kontakten ging, ging es Friedhelm nur um den Aufstieg.
"Das hat nullkommanull mit dem Spiel am Sonntag zu tun", bekräftigte der Coach mantraartig auf der Pressekonferenz vor dem Kaiserslautern-Spiel.

Für wie viel Unruhe der Eklat um Lemperle tatsächlich in der Mannschaft gesorgt hat, weiß nur der innerste Kreis. Lemperle durfte jedenfalls die Woche trainieren und stand gegen Kaiserslautern im Kader. Nach so einem Vorfall sicher nicht üblich, vor allem da der ablösefreie Wechsel Lemperles zur TSG Hoffenheim im Sommer längst beschlossene Sache ist.

Funkels größter Erfolg in seinen zwei Wochen beim FC war es, den Eklat um Lemperle abzumoderieren. "Ich habe mit ihm gesprochen, irgendwann muss man das Thema mal zu den Akten legen. Wir können nicht 10 Tage lang über Lemperle berichten, wir wollen heute aufsteigen. Das war am Montag noch Thema in der Mannschaft, danach haben wir das Thema zur Seite gelegt", stellte er vor dem Finale am "Sky"-Mikrofon klar.

Die Mannschaft scheint den Wunsch ihres Trainers angenommen und umgesetzt zu haben. "Tim ist jemand, der gerne feiert. Zu dem Zeitpunkt war das nicht gut, aber ich hoffe, dass er daraus lernt. Man muss den richtigen Zeitpunkt zum Feiern aussuchen."

Der richtige Zeitpunkt ist nach dem geglückten Aufstieg gekommen. Nicht nur für Tim Lemperle, sondern für die gesamte Mannschaft und Friedhelm Funkel.

Denn am Ende ist alles wieder gut geworden.

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