FC Schalke 04: Trainer-Kehrtwende! Verpflichtung von Miron Muslic verwundert einige Klub-Legenden

Erneute Rolle rückwärts bei der Trainersuche des FC Schalke 04.

Die "Königsblauen" haben die Verpflichtung des Österreichers Miron Muslic am Samstag offiziell bestätigt.

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Wie S04 bekannt gab, erhält der 42-Jährige bei den "Knappen" einen Vertrag bis 30. Juni 2027.

"Mein Dank gilt zunächst Plymouth Argyle. Sie haben es mir ermöglicht, Gespräche mit dem FC Schalke 04 aufzunehmen. Ich danke allen Schalker Verantwortlichen für das Vertrauen. Vom ersten Kontakt an haben wir einen sehr offenen und ehrlichen Austausch gehabt", wird Muslic in der Pressemitteilung des Zweitligisten zitiert. "Mit Frank Baumann, Youri Mulder, Ben Manga sowie Matthias Tillmann haben wir in aller Ausführlichkeit besprochen, was Schalke sucht und wie ich mich einbringen kann."

Muslic stand zuvor beim englischen Zweitliga-Absteiger Plymouth Argyle unter Vertrag. Der Deal galt in den vergangenen Tagen bereits als kurz vor der Verkündung.

Stevens hofft auf Schalker Händchen bei Muslic-Entscheidung

Bei Fans gleichwohl wie Experten stieß die Verpflichtung im Vorfeld auf breites Unverständnis. Ex-S04-Trainer Peter Neururer erneuerte gegenüber "Sport 1" seine zuvor bereits mehrfach geäußerte Kritik an der Klubführung der "Königsblauen": "Es macht keinen Sinn mehr, über sportliche Dinge bei Schalke 04 zu sprechen."

Und damit nicht genug. Auch der Schalker Jahrhundert-Trainer Huub Stevens äußerte sich kritisch: "Ich war ebenfalls sehr überrascht - damit hatte keiner gerechnet."

Obwohl der "Knurrer von Kerkrade" den Werdegang von Muslic nicht verfolgt hat und seine Arbeit entsprechend nicht bewerten kann, vertraut der 71-Jährige auf die Entscheidung von Schalkes neuem  Sportvorstand Frank Baumann:

"Frank wird sich etwas dabei gedacht haben. Ich bin überzeugt, dass er einen Plan hat. Er muss Muslic kennen und wissen, wie er arbeitet - sonst würde er sich nicht für ihn entscheiden", führte Stevens aus: "Ich verstehe die aufgebrachten Fans. Aber am Ende treffen Frank und die anderen Verantwortlichen die Entscheidung. Ein Unbekannter muss nicht schlecht sein."

Nichtsdestotrotz unterstrich der Niederländer die grundsätzlich schwierige Situation in Gelsenkirchen: "Das Risiko, dass ein Trainer nicht funktioniert, besteht auf Schalke immer." Es bedarf "natürlich ein Quäntchen Glück" für den krisengebeutelten Klub.

Es gibt aber auch Positivbeispiele, in denen sich das Schalker Risiko in der Vergangenheit ausgezahlt, wie Stevens aus eigener Erfahrung bestens belegen kann: "Damals (1996, Anm. d. Red.) hat ein gewisser Rudi Assauer auch einen unbekannten Huub Stevens geholt – und der Rest ist Geschichte."

Schalke-Werben: Muslic-Klub reagiert frustriert

Muslic' bisheriger Klub machte seinen Unmut über die Entwicklungen in den vergangenen Tagen deutlich. "Argyle kann bestätigen, dass wir Cheftrainer Miron Muslic widerwillig erlaubt haben, Gespräche mit einem Verein der 2. Bundesliga zu führen, nachdem er den Wunsch geäußert hatte, mit der deutschen Mannschaft zu sprechen und nicht nach England zurückzukehren", teilte der Zweitligist mit.

Der Klub ergänzte: "Wir sind frustriert über diese Entscheidung, da wir klare Strukturen, Prozesse und Personal eingeführt haben, um Miron und seinen Trainerstab zu unterstützen, damit wir so schnell wie möglich in die Championship zurückkehren können."

Schalke 04 war für Titz wohl nur eine von mehreren Optionen

Auf Schalke übernimmt ab dem 1. Juni Baumann die sportliche Hauptverantwortung. Muslic hatte bei den Spekulationen um den Trainerposten bis zuletzt keine Rolle gespielt.

Zuvor hieß es noch, Christian Titz sei ein heißer Kandidat. Doch am Mittwoch wuchsen die Unsicherheiten um die Personalie. Zwar soll der Erfolgstrainer des 1. FC Magdeburg seinen Urlaub unterbrochen haben, um sich Angebote einzuholen. Schalke sei dabei aber nur eine von mehreren Optionen.

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Zuletzt wurde Titz ebenfalls beim 1. FC Köln als Nachfolger von Friedhelm Funkel gehandelt. Hier soll laut "Sport Bild" Lukas Kwasniok, welcher zuletzt auch Schalke absagte, die Nase jedoch deutlich vorn haben.

Schalke 04 muss für Muslic Ablöse zahlen

Ein Knackpunkt sei auch eine mögliche Ablösesumme gewesen. Schalke hätte etwa 400.000 Euro in die Hand nehmen müssen, um Titz von Magdeburg loszueisen.

Für Muslic muss Schalke nun aber wohl noch tiefer in die Tasche greifen. Laut "Bild" fließt eine Ablöse von 700.000 Euro nach England.

Schalke suchte nach einer maximal enttäuschenden Saison einen neuen Übungsleiter. Erneut liefen die "Knappen" den eigenen Erwartungen weit hinterher, diesmal mit Tabellenplatz 14 sogar historisch weit.

Als Konsequenz wurde sich nach öffentlichen Unruhen von Cheftrainer Kees van Wonderen getrennt. Jakob Fimpel übernahm interimsweise.