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Relegation 2025: Horst Steffen von der SV Elversberg hat sich den Bundesliga-Job redlich verdient - ein Kommentar
- Aktualisiert: 28.05.2025
- 08:14 Uhr
- Tim Althoff
Die SV Elversberg ist knapp am Aufstieg gescheitert. Für Horst Steffen könnte es nächstes Jahr dennoch in die Bundesliga gehen. Das hat er sich verdient. Ein Kommentar.
Von Tim Althoff
Die SV Elversberg ist denkbar knapp am Aufstieg in die Bundesliga gescheitert. Erst in der 95. Minute schoss sich der 1. FC Heidenheim mit dem 2:1 zum Klassenerhalt.
Die Fans reagierten mit feinem Gespür auf die bittere Pleite: Statt Trübsal wegen des verpassten Aufstiegs zu blasen, wurde eine völlig unerwartet überragende Saison gefeiert. Minutenlang wurden die Profis vor der Kurve aufgebaut.
Zum Teil wurde die Saison gefeiert. Zum Teil wurde die Mannschaft verabschiedet. Denn der Kern dieser Mannschaft, der vor allem auf hervorragend entwickelten Leihspielern aufbaut, wird in dieser Form nie wieder zusammenspielen. Ob sich Trainer Horst Steffen mit dem Umbau des Teams beschäftigen muss, bleibt abzuwarten.
Denn auch die Relegation zeigte: Jeder Profi-Klub ohne Trainer sollte sich um Horst Steffen bemühen!
Er hat Elversberg von einem gefühlten Regionalligisten zur ambitionierten Zweitliga-Mannschaft geformt. Der Spielstil war für den sonst so kampfbetonten Fußball der 2. Liga gut anzusehen, die SVE verzückte die Liga mit offensivem Kombinationsfußball – und das nahezu ohne Transfer-Ausgaben.
SV Elversberg: Horst Steffen der "Trainer der Saison"?
Von Heidenheim-Trainer Frank Schmidt wurde Steffen schon vor dem Hinspiel zum "Trainer der Saison" ausgerufen. Auch andere Bundesligisten scheinen den 56-Jährigen auf dem Zettel zu haben.
Unmittelbar vor dem Rückspiel machte sich das Gerücht breit, Steffen würde die SVE im Sommer gemeinsam mit Sport-Vorstand Nils-Ole Book in Richtung Bundesliga verlassen.
Die Gerüchte wurden zwar am ran-Mikro dementiert - Book könne keinen Abgang bestätigen - doch ein Ende werden die Spekulationen damit nicht nehmen.
Wie die "Bild" berichtet, sollen Köln und Bremen interessiert sein. Für Steffen wäre die Bundesliga der verdiente Lohn für eine weitere denkwürdige Saison.
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Abgänge von wichtigen Leihspielern wie Paul Wanner und Nick Woltemade werden Jahr für Jahr kompensiert. In dieser Saison wurden stattdessen Asllani, Damar und Elias Baum zu wichtigen Stützen geformt.
Elversberg gab in den letzten zwei Jahren nur 1,35 Millionen Euro aus und hielt damit nicht nur als absoluter Underdog die Klasse, sondern stand in diesem Jahr auch noch kurz vor dem zweiten Aufstiegs-Coup in drei Jahren.
Das Duo Steffen/Book ist ein Vorbild dafür, wie konkurrenzfähige Kader mit möglichst geringen Mitteln gebaut werden können. Eine Kunst, die vielen Traditionsvereinen fehlt.
Dabei ist die Situation in Elversberg mit keiner anderen Situation in der Bundesliga zu vergleichen. Anderswo hätte Steffen die Möglichkeit, auf seine Mannschaften aufzubauen und seine Spielidee langfristig zu entwickeln. Er wäre nicht dazu gezwungen, sich alljährlich auf andere Spieler verlassen zu müssen.
Der persönliche Aufstieg in die Bundesliga wäre folgerichtig
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Gehandelte Vereine wie Köln und Bremen haben finanziell andere Möglichkeiten, potenzielle Wunschspieler zu locken - nicht nur zur Leihe.
Es ist dem gebürtigen Rheinländer zu wünschen, den nächsten Schritt zu machen. Wenn er seine Spieler zu Bundesligisten entwickelt, warum nicht auch sich selbst?
Mit der SV Elversberg hat es knapp nicht zum Aufstieg gereicht. Doch die Bundesliga hat er sich nach dieser Saison mehr als verdient.
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