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Borussia Dortmund: Nico Schlotterbeck lässt seinen Worten beim BVB Taten folgen - Kommentar
- Veröffentlicht: 20.12.2025
- 08:53 Uhr
- Martin Volkmar
Der BVB feiert auch dank des überragenden Nico Schlotterbeck einen gelungen Hinrundenabschluss. Dessen Qualitäten könnten aber zum Problem werden. Ein Kommentar.
Aus Dortmund berichtet Martin Volkmar
Eine unruhige Woche bei Borussia Dortmund endet versöhnlich.
Die Schwarz-Gelben feiern durch den 2:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach die beste Bundesliga-Hinserie zu diesem Zeitpunkt (15. Spieltag) seit sieben Jahren.
Damals wurde die Mannschaft Herbstmeister und verpasste die Meisterschaft danach nur knapp.
Von einem Titel ist der BVB dagegen in dieser Saison angesichts der erdrückenden Dominanz der enteilten Bayern weit entfernt, der zweite Platz und die erneute Champions-League-Teilnahme wären sicherlich ein Erfolg.
Trotz nur einer Niederlage in der Liga in München rumorte es vor dem letzten Spiel vor der Winterpause, weil die Mannschaft zu selten glänzte und aus den vorherigen neun Pflichtspielen nur drei Siege geholt hatte.
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Entsprechend deutlich hatte Nico Schlotterbeck seinen Unmut über fehlende Gewinnermentalität bei einigen Mitspielern öffentlich geäußert. Klare Worte, die ihm auf die Füße hätten fallen können, wenn er dann selbst keine Topleistung abliefert.
BVB: Schlotterbeck überzeugt in allen Bereichen
Doch der Nationalspieler ließ seinen Worten am Freitagabend Taten folgen. Schlotterbeck hatte die meisten Ballkontakte auf dem Platz, eine Passquote von 90 Prozent und gewann 71 Prozent seiner Zweikämpfe, einen davon mit einer herausragenden Grätsche gegen Gio Reyna.
Zudem hielt der Abwehrchef nicht nur im Verbund mit den starken Nebenleuten Gregor Kobel, Emre Can und Niklas Süle die Defensive zusammen, sondern marschierte auch bis zum Schluss immer wieder mit nach vorne und hatte mit einer Spielverlagerung großen Anteil am 1:0 durch Julian Brandt.
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BVB: Kovac weiß, was er an seinem Leader hat
Die beeindruckende Vorstellung Schlotterbecks (ran-Note 1) zeigt, dass er dem Druck offensichtlich gewachsen ist, als Leader voranzugehen und den BVB zu stabilisieren. "Du braucht solche Spieler, die den Laden schmeißen", lobte Trainer Niko Kovac seinen wichtigsten Mann danach am ran-Mikrofon.
Und auf Nachfrage ergänzte er später: "Ein Trainer braucht Unterstützung, meistens von den Führungsspielern, denn sie müssen letzten Endes die Kabine beziehungsweise auch dem Platz managen und das hat der Schlotti getan. Er hat ein Bombenspiel gemacht."
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Schlotterbecks Form ist Segen und Fluch für Borussia Dortmund
Dem ist wenig hinzuzufügen – außer dass Schlotterbecks anhaltend gute Form für den BVB Segen und Fluch zugleich ist. Denn mit seiner Topleistung hat er sich ein weiteres Mal ins Schaufenster gestellt für internationale Spitzenteams, die solch einen Musterprofi wohl fast alle gebrauchen können, zumal als Linksfuß.
Umso schwieriger wird es wohl für die Vereinsbosse um Watzke-Nachfolger Carsten Cramer, den Innenverteidiger von einer baldigen Vertragsverlängerung des 2027 auslaufenden Vertrags zu überzeugen. Schon jetzt ziehen sich die Verhandlungen seit Wochen hin.
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Schlotterbeck: Geld allein reicht nicht
Klar ist: Schlotterbeck will nicht nur Wertschätzung, die sich in einer signifikanten Gehaltserhöhung ausdrückt. Aktuell soll er rund fünf Millionen Euro pro Jahr bekommen, die Topverdiener Gregor Kobel und Niklas Süle angeblich mehr als das doppelte.
Viel wichtiger dürfte dem 26-Jährigen allerdings die sportliche Perspektive in Dortmund sein. Schlotterbeck will mit dem Klub wieder ganz oben angreifen.
Und für dieses Ziel braucht es mehr Spieler mit seiner Qualität, seinen Leadership-Skills und vor allem seinem Ehrgeiz. Vielleicht steckt dieses Siegergen ja die Mitspieler an.