Bundesliga live in SAT.1, auf Joyn und ran.de
Eintracht Frankfurt vor Verkauf von Hugo Ekitike: Markus Krösche empfiehlt sich für einen Weltklub - ein Kommentar
- Aktualisiert: 21.07.2025
- 17:06 Uhr
- Chris Lugert
Eintracht Frankfurt ist die Gelddruckmaschine der Bundesliga, der bevorstehende Verkauf von Hugo Ekitike füllt die Kassen weiter. Sportvorstand Markus Krösche gebührt ein großer Respekt. Ein Kommentar.
Von Chris Lugert
Wäre Dagobert Duck eine reale Person und hätte das Wirken von Markus Krösche bei Eintracht Frankfurt in den vergangenen Jahren miterlebt, wäre er wohl begeistert.
Bei keinem anderen Bundesligisten ist der Geldspeicher zuletzt allein durch Transfers dermaßen angewachsen wie bei den Hessen. Seit Krösches Amtsantritt im Sommer 2021 erwirtschaftete Frankfurt laut "transfermarkt.de" ein Transferplus in Höhe von mehr als 93 Millionen Euro - Bestwert im deutschen Oberhaus.
Doch diese bereits beeindruckende Summe dürfte demnächst mit einem Schlag nahezu verdoppelt werden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge steht ein Abgang von Hugo Ekitike kurz bevor. Der FC Liverpool wird wohl um die 90 Millionen Euro für den Stürmer zahlen.
Kaum jemand versteht es so gut, sein Spielermaterial zu Geld zu machen, wie Sportvorstand Krösche. Ekitike wird nach Randal Kolo Muani (2023 für 95 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain) und Omar Marmoush (Januar 2025 für 75 Millionen Euro zu Manchester City) bereits der dritte Stürmer binnen weniger Jahre, der mit riesigem Gewinn verkauft wird.
- Plan B für Diaz? Neuer Name taucht bei Bayerns Flügelsuche auf
- Neuer-Erbe: Hamann gibt Bayern pikanten Rat
Für Ekitike zahlte Frankfurt im Februar 2024 zunächst eine moderate Leihgebühr in Höhe von angeblich 3,5 Millionen Euro an PSG, ein halbes Jahr später folgte der feste Transfer für 16,5 Millionen Euro. Macht insgesamt 20 Millionen Euro, die Frankfurt für Ekitike bezahlte - und die jetzt fast verfünffacht werden.
Markus Krösche und Timmo Hardung bilden geniales Eintracht-Duo
Bei Kolo Muani war die Diskrepanz noch gewaltiger. Der Franzose kam 2022 ablösefrei (!) vom FC Nantes, ehe er ein gutes Jahr später zum Frankfurter Rekordverkauf wurde. Und auch Marmoush kostete keine Ablöse, als er vom VfL Wolfsburg kam. Das Händchen der Eintracht-Verantwortlichen ist bemerkenswert.
Dabei fließen verschiedene Eigenschaften und Qualitäten zusammen, die eine kompetente sportliche Leitung ausmachen. Mit Sportdirektor Timmo Hardung bildet Krösche ein geniales Duo, das sich blind aufeinander verlassen kann. Beide grasen die richtigen Märkte ab und identifizieren die richtigen Spieler für den Verein.
Ekitike befand sich bei PSG im Schatten von Kylian Mbappe und wurde sogar aus dem Kader verbannt. Bei der Eintracht reifte er wenig später zu einem der gefragtesten Spieler Europas. Marmoush war in Wolfsburg gut, aber nicht ansatzweise in der Nähe davon, irgendwann für Manchester City zu spielen.
Der Abgang von Ekitike wiederum wurde durch die Verpflichtung von Jonathan Burkardt bereits im Vorfeld aufgefangen. Zudem darf man davon ausgehen, dass die Eintracht weitere Rohdiamanten aus dem Hut zaubern wird.
Externer Inhalt
Internationale Transfergerüchte: Manchester City bereitet wohl Mega-Angebot für Newcastle-Star vor
Dazu ist Krösche als Verhandler gefürchtet. Wenngleich die Eintracht nicht in der Riege der europäischen Topklubs mitspielt, so weiß er genau, was seine Spieler können - und wozu jene Klubs finanziell fähig sind, die diese Spieler verpflichten wollen.
FC Bayern? Krösche weckt Begehrlichkeiten
Wo andere Manager womöglich Ehrfurcht in den Verhandlungen zeigen, wenn ein gestandener Champions-League-Dauergast mit einer Anfrage kommt, bleibt Krösche cool. Wohl wissend, dass er am längeren Hebel sitzt. Der 44-Jährige geht mit klaren Vorstellungen in die Verhandlungen und lässt sich nicht treiben, sondern bestimmt die Gespräche selbst.
Dabei agiert er aber keineswegs unfair oder gar unverschämt. Er genießt einen exzellenten Ruf in den Chefetagen der europäischen Klubs. Er wird respektiert und ist maßgeblich ein Grund dafür, warum auch das Ansehen der gesamten Eintracht in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen ist.
Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Zuletzt behauptete Mario Basler, er habe gehört, dass Krösche 2026 zum FC Bayern wechseln und dort Max Eberl ablösen soll. Wie verlässlich diese Behauptung ist, bleibt fraglich. Dass Krösche inzwischen aber über die Erfahrung und das Netzwerk verfügt, auch bei einem Weltklub arbeiten zu können, ist unbestritten.
Weshalb bei Krösche auch das Bild vom Fluch der guten Tat greift. Je besser er seinen Job macht, desto mehr Geld bekommt die Eintracht in die Kassen. Doch gleichzeitig wachsen auch die Begehrlichkeiten und es dürfte immer schwieriger werden für die Hessen, ihren Sportchef zu behalten.
Durchaus denkbar deshalb, dass Krösche in nicht allzu ferner Zukunft den Geldspeicher eines anderen Klubs befüllt.