Bundesliga
FC Bayern München: Aleksandar Pavlovic muss seinen Stammplatz sicher haben - ein Kommentar
- Aktualisiert: 05.02.2024
- 11:29 Uhr
- Chris Lugert
Aleksandar Pavlovic ist der Shootingstar des FC Bayern München, profitiert aber auch vom Verletzungspech des Rekordmeisters. Doch das Eigengewächs sollte seinen Stammplatz im Starensemble ab sofort sicher haben. Ein Kommentar.
Von Chris Lugert
Die Suche nach einer "Holding Six" begleitet die Saison des FC Bayern München wie eine Castingshow.
"BSDS" - Bayern sucht den Supersechser.
Die Verpflichtung von Joao Palhinha zerschlug sich im Sommer auf beinahe schon dramatische Art und Weise, seither bastelt Trainer Thomas Tuchel an der Mittelfeldzentrale seines Teams herum.
Eine dieser Lösungen ist ein Spieler, der derzeit seinen persönlichen Traum lebt. Aleksandar Pavlovic, 19 Jahre altes Eigengewächs der Münchner, spielt sich seit Wochen in den Fokus.
Am Samstag beim 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach stach er mit dem wichtigen Ausgleichstreffer erneut heraus, schon in der Vorwoche in Augsburg hatte er beim 3:2 getroffen. Und mit ihm haben die Bayern noch kein Bundesligaspiel verloren.
Der gebürtige Münchner nutzt zuverlässig seine Chancen, die sich durch das akute Verletzungspech beim Rekordmeister immer wieder bieten.
Aktuell fehlen Joshua Kimmich und Konrad Laimer verletzt, doch nach seinen bisherigen Darbietungen hat sich Pavlovic längst auch bei einem gelichteten Lazarett für einen Stammplatz empfohlen.
Das Wichtigste zum FC Bayern
Pavlovic startet bei Bayern durch: "Sehr zufrieden und dankbar"
"Ich bin sehr zufrieden und dankbar, dass ich die Chancen bekomme", sagte Pavlovic nach dem Heimsieg gegen die Gladbacher fast schon schüchtern im Gespräch mit ran.
Tuchel fand lobende Worte für seinen Youngster. "Er spielt sehr selbstbewusst, ein feiner Fußballer - und noch viel wichtiger: ein super feiner Kerl. Dickes Kompliment", sagte der Coach.
Pavlovic ergänzte sich im Mittelfeld gut mit Leon Goretzka und überzeugte mit Dynamik und Torgefahr. Vor allem aber hielt er mit wenigen Ausnahmen wie bei seinem Treffer die Position als defensiver Mittelfeldspieler.
Drei Aspekte, die bei Kimmich wiederum immer wieder kritisiert werden. Weil der 28-Jährige diese Qualitäten zu selten zeigt.
Wo Pavlovic das Spiel beschleunigt, verlangsamt Kimmich. Wo Pavlovic auch mal ins Risiko geht und den Weg nach vorne sucht, setzt Kimmich auf Vorsicht.
Aktuell fällt Kimmich mit einer Schulterverletzung noch aus. Ob er im Topspiel am kommenden Samstag (18:30 Uhr im Liveticker) bei Bayer Leverkusen mitwirken kann, ist offen.
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Bayern: Pavlovic muss auf die 6
Doch so oder so sollte Pavlovic in dem so brisanten Spiel und auch darüber hinaus das Vertrauen bekommen. Daneben kann Tuchel zwischen Kimmich und Leon Goretzka wählen. Pavlovic aber muss ab sofort gesetzt sein.
Natürlich ist Pavlovic noch unerfahren, natürlich ist dieses Spiel in Leverkusen extrem wichtig. Aber nie war die Chance größer, einem Eigengewächs das Vertrauen zu schenken, das es verdient.
Auch bei den Bayern muss das Leistungsprinzip gelten, und Pavlovics Leistungen waren mehr als zufriedenstellend.
Dass die Bayern im Wintertransferfenster keinen zentralen Mittelfeldspieler verpflichtet haben, war sicherlich auch auf die starke Entwicklung des deutschen U20-Nationalspielers zurückzuführen.
Schon in seiner kurzen Zeit als Profi hat sich Pavlovic zu einem Sieggaranten entwickelt. Neunmal kam er in der laufenden Bundesligasaison zum Einsatz, alle Spiele gewannen die Bayern. Fünfmal stand er dabei in der Startelf.
Tuchel sieht Pavlovic nicht als "Holding Six"
"Natürlich finde ich das schön, dass wir noch nie verloren haben, wenn ich gespielt habe", sagte Pavlovic zu ran. Gegen Gladbach ragte er mit einer Passquote von 97 Prozent heraus, zudem besticht er mit enormer Laufstärke.
Hat sich die Suche nach einer "Holding Six" damit endlich erledigt?
Tuchel verneint das deutlich. So gut Pavlovic auch sei, so verkörpere er als Spielertyp nicht das, was Tuchel sich noch wünscht. Dafür denke der Teenager zu offensiv.
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"Es wäre sehr ungewöhnlich für einen Mittelfeldspieler, der sich als defensiver Sechser definiert, wenn er vorne am Fünfmeterraum aufkreuzt", sagte Tuchel mit Blick auf Pavlovics Ausgleichstor gegen Gladbach. Er sei ein "spielender Sechser, ein mobiler Sechser", betont Tuchel, so wie auch Kimmich, Laimer und Goretzka.
Gut möglich also, dass die Bayern im Sommer noch einmal einen neuen Anlauf wagen für einen Spielertypen wie Palhinha.
Ohnehin könnte sich im Mittelfeld einiges verändern, schließlich ranken sich um Kimmich schon länger Abschiedsgerüchte. Auch Goretzka wurde mit einem Wechsel in Verbindung gebracht.
Pavlovic jedoch sollte sich darüber keine Gedanken machen. Seine Zukunft liegt in München und in der Stammelf der Bayern. Und das nicht erst in ein paar Jahren, sondern ab sofort.